- Günter Faltin
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Günter Faltin (* 25. November 1944 in Bamberg) ist ein deutscher Hochschullehrer und Unternehmensgründer der Teekampagne.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Günter Faltin studierte Volkswirtschaft in St. Gallen/ Schweiz und Tübingen (1964–1968) und promovierte (1969–1972) an der Universität Konstanz. 1977 erhielt er einen Ruf als Professor an die Freie Universität Berlin, wo er den Arbeitsbereich Entrepreneurship aufbaute und leitete.
Er wurde auf mehrjährige DAAD-Gastprofessuren in Asien berufen und hielt wissenschaftliche Vortragsreihen und Workshops, darunter in den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Japan, Russland, Ukraine, Südkorea und Indien. Faltin war von 1984 bis 1988 Vizepräsident der Deutschen Aktionsgemeinschaft für Bildung – Erfindung - Innovation (DABEI), Sektion Berlin. 1999 gründete er das „Labor für Entrepreneurship“ an der Freien Universität Berlin, das im Jahr 2000 vom Innovationscampus Wolfsburg adaptiert wurde. Er war von 2000 bis 2003 Experte im Projekt „Entrepreneurship in Education and Training in Russia, Ukraine und Brasilien“ der European Training Foundation (einer Institution der EU).
1985 war er Gründer des Unternehmens Projektwerkstatt GmbH und initiierte die „Teekampagne”; diese ist seit 1995, nach Angaben des Tea Board of India, größter Importeur von Darjeeling-Tee weltweit. Faltin ist Initiator (seit 1992) und Sponsor des Wiederaufforstungsprojekts S.E.R.V.E, das vom World Wide Fund for Nature (WWF) für Darjeeling/Indien vor Ort organisiert wird. Er ist Gründungsmitglied des Existenzgründer-Instituts e.V. (seit 1995). Er ist Business Angel und Coach verschiedener Start-Ups, darunter die „eBuero AG“ (seit 2001), die „RatioDrink AG“ (2006), der „direktzu GmbH“ (bekannt durch Direkt zur Kanzlerin) und ist Initiator der CO2-Kampagne der Projektwerkstatt. 2001 errichtete er die „Stiftung Entrepreneurship“.
Lehre
Im Mittelpunkt von Faltins Lehre steht die Idee, dass Entrepreneurship heute allgemein zugänglich sei. In Abgrenzung zu Business Administration sei Entrepreneurship ein kreativer Akt. In der postindustriellen Gesellschaft sei ein durchdachtes Ideenkonzept („Entrepreneurial Design“) für den Erfolg einer Unternehmensgründung ausschlaggebender als die Verfügung über große Mengen von Kapital. Darüber hinaus könne eine Gründung aus fertigen Komponenten erfolgen. Es genüge bereits, vorhandene Komponenten in einer neuen Weise miteinander zu kombinieren. Durch die weltweite Normierung von Qualitäten und Leistungen könne der Entrepreneur sogar „im Konzert der Großen mitspielen“.
Auszeichnungen
- 1997: Award der Price-Babson-Foundation, Boston, „For Bringing Entrepreneurial Vitality to Academe“
- 2007: Vision Award für Lebensunternehmer
- 2009: Deutscher Gründerpreis: Sonderpreis für die „Teekampagne“.[1]
- 2010: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland: Verdienstkreuz am Bande[2]
Veröffentlichungen
- Bildung und Einkommenserzielung: Das Defizit: Unternehmerische Qualifikationen. In: Axt/Karcher/Schleich: Ausbildungs-oder Beschäftigungskrise in der Dritten Welt? Frankfurt/M (1987)
- The University and Entrepreneurship In: Education in Transition. Wiesbaden (1992)
- Reichtum von unten, (G. Faltin und J. Zimmer , Berlin 2. Auflage 1996). Griechische Ausgabe 2004
- Das Netz weiter werfen - Für eine neue Kultur unternehmerischen Handelns In: Faltin/Ripsas/Zimmer (Hrsg.) "Entrepreneurship. Wie aus Ideen Unternehmen werden". München (1998)
- Competencies for Innovative Entrepreneurship, In Adult Learning and the Future of Work, Unesco Institute for Education, Hamburg,(1999)
- Creating a Culture of Innovative Entrepreneurship In: Journal of International Business and Economy, Volume 2, Number 1, (2001)
- Für eine Kultur des Unternehmerischen – Entrepreneurship als Qualifikation der Zukunft In: Leistung – Lust & Last Bucher/Lauermann/Walcher (Hrsg.). Wien (2005)
- Erfolgreich gründen. Der Unternehmer als Künstler und Komponist. DIHK, Berlin (2007)
- Kopf schlägt Kapital. Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein. Carl Hanser Verlag, München, 2008
- Entrepreneurship als innovativer Prozess – von Anfangsideen, konzept-kreativen Gründern und der Entrepreneurial Society In: Peter Drucker - der Mann, der das Management geprägt hat: Erinnerungen und Ausblick zum 100. Geburtstag; Hermann Doppler, Markus Eurich, Günter Faltin, et al., Winfried W. Weber (Herausgeber); Sordon Verlag, 2009
Audio Books
- Kopf schlägt Kapital. Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen. Von der Lust, ein Entrepreneur zu sein. Carl Hanser Verlag, München. Gesprochen von Stephan Reimertz 2009. ISBN 978-3-00-030009-7
Weblinks
- Literatur von und über Günter Faltin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Indiens T-Rex Porträt über Günter Faltin und die von ihm gegründete Teekampagne aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens, von Jens Tönnesmann im enorm-Magazin, 2010
- Porträt: Günter Faltin, Gründer Teekampagne. Deutsche Welle 2005
- Stiftung Entrepreneurship (Faltin Stiftung)
- Labor für Entrepreneurship
- Bericht über das Labor für Entrepreneurship. Leafrs 2010
- Arbeitsbereich Entrepreneurship der Freien Universität Berlin
- Teekampagne
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Gründerpreis 2009
- ↑ Ordensverleihungen zum Tag der Deutschen Einheit, Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes, abgerufen am 3. Oktober 2010
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