Günter Ferdinand Ris

Günter Ferdinand Ris

Günter Ferdinand Ris (* 16. Mai 1928 in Leverkusen; † 15. Mai 2005 in Darmstadt) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ris studierte an den Akademien in Karlsruhe, Düsseldorf und Freiburg im Breisgau. Er begann seine Laufbahn in den 50er Jahren als Maler und hatte Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre erste Erfolge als Bildhauer (Biennale Musée d'Art Moderne, Paris; documenta II (1959) und documenta III (1964), Kassel; Deutscher Pavillon, Biennale von Venedig 1966).

Seine klaren, konkreten Plastiken im öffentlichen Raum sind von sinnlicher Strenge und unpathetischer Klarheit und gaben um 1970 formal einer gesellschaftlichen Grundhaltung Ausdruck, die sich politisch in der Ära Brandt/Scheel im Bemühen um Transparenz und Toleranz niederschlug. So wie der Neubau des Bonner Bundeskanzleramtes als bauliches Understatement ohne jegliches repräsentatives Dekor allein funktionalen Überlegungen folgte, so lud die raumbestimmende Lichtwand, die Ris im Foyer - vor dem Presseraum! - installierte, spontan und eindrucksvoll zu Reflexionen über diese neue Offenheit ein.

Seine Werke wurden auch international zum deutschen Exportgut und Aushängeschild der neuen Epoche, die das Ende des Kalten Krieges einläutete, zum Beispiel die Brunnenanlage vor der deutschen Botschaft in Brasilia; Expo '70 in Osaka.

Die Verknüpfung von Zeichnung, Malerei und Architektur in der Plastik war eines seiner künstlerischen Hauptanliegen, denen er sich aus den unterschiedlichsten Richtungen annäherte. In seinem Alterswerk ab 1996 knüpfte er an die Werkgruppe "Paysages architectuals" der 60er Jahre an und entwickelte diese architektonischen Landschaften aus weißem Kunststoff in einer Vielfalt wie musikalische Variationen über ein Thema fort. Unter anderem arbeitete er auch als Designer und entwickelte Möbel, Inneneinrichtungen und zum Beispiel für Rosenthal ein Kaffee- und Tee-Service, Gläser und den "Sunball"-Kugelstuhl (1969).

Galerie

Literatur

Weblinks


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