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H6B Hersteller: VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau Produktionszeitraum: 1952–1959 Vorgängermodell: Vomag 4,5 O Nachfolgemodelle: AZ 57B (nicht mehr gebaut)
Ikarus Baureihe 2xx
Fleischer S2, S5
Fleischer S3 (Heckmotor)Der H6B war ein in der DDR gebauter Bus, der auf dem Lkw H6 basiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entwicklung des H6-Lkws begann bereits im Zweiten Weltkrieg bei der Firma Vomag, wobei auch der Bus schon in Planung war. Da die Vomag kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von der sowjetischen Besatzungsmacht komplett demontiert und zerschlagen wurde, wurde die Entwicklung bei der Auto Union bzw. bei Horch fortgesetzt. Produziert wurde der H6B von 1952 bis 1959 im VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau (bis 1945 Schumann-Werke Werdau), das Teil des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) war.
Der Bus erhielt im VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ zunächst die Typenbezeichnung W 501, wobei das „W“ für Werdau steht. Später hieß er dann in Anlehnung an den Lkw H6, auf dem er basiert, die Bezeichnung H6B: Horch, 6 t Nutzlast, Bus.
Der H6B zeichnete sich durch seine besonders hohe Zuverlässigkeit aus. Aus dem Straßen- und Stadtbildern der DDR der 1950er und 1960er, aber auch bis in 1970er Jahre hinein, ist der H6B nicht wegzudenken.
Technik
Der H6B besitzt zwei Achsen und ist über eine Kardanwelle hinterradgetrieben. Im Gegensatz zum Lkw H6 ist der Bus H6B als Frontlenker ausgeführt.
- Motor: Sechszylinder-Dieselmotor mit 120 PS
- Getriebe: Fünfgang-Wechselgetriebe mit Klauenschaltung
- Zulässige Nutzmasse: 6 t
- Höchstgeschwindigkeit auf der Straße: 80 km/h
- Ausführungen/Aufbauten: Stadtbus, Überlandbus, Reisebus, Luxusbus und Möbeltransport-Lkw (als Spezialanfertigung des Lkw H6 mit Frontlenker)
Einsatz
Der H6B wurde in verschiedenen Ausführungen produziert:
- H6B/S: Stadtlinienbus – pneumatisch betriebene Türen (vorn Schiebetür, hinten Falttür)
- H6B/L: Linienbus (Überlandbus) – vorn und hinten Schlagtüren
- H6B/R: Reisebus – wie H6B/L, aber mit Reisebus-Innenausstattung
- H6B/K: Luxusbus (auch als Konferenzbus bezeichnet) – Luxusausführung des H6B/R mit Bordküche, Dachrandverglasung und Toilette.
Der Stadtbus H6B/S wie auch der Überlandbus H6B/L versahen ihren Dienst oftmals zusammen mit dem Personenanhänger vom Typ HW80 (W701). Der Anhänger wurde ebenfalls im VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau produziert.
Weiterentwicklung
Der Nachfolger des H6B, der AZ57B, sowie ein Bus mit damals neuartigem Konzept (Heckmotor), waren bereits 1959 fertig entwickelt, wurden aber nicht mehr gebaut. 1959/60 hatte die sowjetische Besatzungsmacht bereits die Produktion des Lkw AZ57 gestoppt, da sie die Produktion von schweren Lkws und somit auch großen Bussen in der DDR unterbinden wollte. Zudem wurde die Produktion von Bussen im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb des RGW anderen sozialistische Staaten, wie beispielsweise Ungarn, zugeteilt.
Bereits in großer Zahl produzierte Baugruppen und Motoren kaufte die Firma Fleischer aus Gera weiterhin für die Herstellung ihrer Omnibusse vom Typ S2 und S5. Des Weiteren wurden Baugruppen und Konstruktionsunterlagen für weitere Busse an die IKARUS Karosserie- und Fahrzeugwerke Budapest übergeben.
Weblinks
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