HMAS J1

HMAS J1
J-Klasse
Royal Navy
HMAS J7
Allgemeine Daten
Schiffstyp:
Marine:
Bauwerften:
Einheiten:
  • 7
Boote der Klasse
J1, J2, J3, J4, J5, J6, J7
Technische Daten
Besatzung:
  • 45 Mann
    • 5 Offiziere
    • 40 Mannschaften
Verdrängung:
  • über Wasser: 1210 ts
  • unter Wasser: 1760 ts
Länge:
Breite:
  • 7,26 m (23 ft 1″)
Tiefgang:
  • 4,87 m (16 ft)
Antrieb :
Geschwindigkeit:
  • über Wasser: 19,5 kn (36 Km/h)
  • unter Wasser: 9,5 kn (18 Km/h)
Fahrbereich:
  • aufgetaucht bei 12 kn:
    • 4000 NM (7408 km)
Tauchtiefe:
  • Maximal 91 m (300 ft)
Bewaffnung
Torpedorohre:
  • 6*18″ (457 mm)
Artillerie:

Die J-Klasse war eine Klasse von U-Booten der britischen Royal Navy im Ersten Weltkrieg. Ein U-Boot ging im Krieg verloren. Die Restlichen wurden nach Kriegsende an die Königlich Australische Marine übergeben.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die britische Marineführung forderte schon vor Kriegsbeginn ein U-Boot, das schnell genug sei, um gemeinsam mit schnellen Überwasserkriegsschiffen wie den seit 1906 eingeführten Dreadnoughts operieren zu können. Hinzu kamen fehlerhafte Geheimdienstberichte, die behaupteten, dass die deutsche Kaiserliche Marine über extrem schnelle U-Boote verfüge. Die gewünschten U-Boote sollten über Wasser eine Geschwindigkeit von mindestens 21 kn (39 km/h) erreichen können.

Im Januar 1915 wurden acht Boote in Auftrag gegeben. Der von drei 12-Zylinder-Dieselmotoren angetriebene Entwurf verfehlte aber mit einer Maximalgeschwindigkeit von 19,5 kn (36 km/h) die geforderten Werte knapp. Außerdem wurde inzwischen bekannt, dass die Deutschen keine entsprechend schnellen U-Boote besaßen. Der Bauauftrag wurde anschließend auf sechs Einheiten gekürzt, die im Frühjahr 1915 auf Kiel gelegt wurden. Die geplanten J7 und J8 wurden in J3 und J4 umbenannt. Bis zum Sommer 1916 wurden in Portsmouth drei, in Pembroke Dock zwei und in Devonport ein U-Boot fertiggestellt.

1916 wurde dann in Devonport doch noch ein weiteres Boot auf Kiel gelegt, welches im September 1917 in Dienst gestellt wurde.

Konstruktive Merkmale

Die Tauchboote besaßen drei Propeller, die über Wasser jeweils von einem 12-Zylinder-Dieselmotor angetrieben wurden. Jeder Dieselmotor gab eine Leistung von 1200 PS (895 KW) ab. Unter Wasser nutzten die U-Boote zwei Elektromotoren mit je 600 PS (447 KW). Die Überwasserreichweite betrug bei einer Geschwindigkeit von 12 kn (22 km/h) bis zu 4000 Seemeilen (7408 km).

Über Wasser gehören die J-Klasse-Boote gemeinsam mit den um 4½ kn schnelleren Booten der dampfturbinengetriebenen britischen K-Klasse zu den schnellsten jemals gebauten U-Booten. Selbst die im Zweiten Weltkrieg eingesetzten schnellen deutschen Typ-IX-Boote erreichten lediglich 18,2 kn (34 km/h). Moderne U-Boote sind auf hohe Unterwassergeschwindigkeiten optimiert und über Wasser erheblich langsamer. Sogar die schnellsten Atom-U-Boote erreichen aufgetaucht geringere Geschwindigkeiten.

Die Zweihüllenboote konnten bis zu 91 m (300 Fuß) tief tauchen.

Ein Deckgeschütz mit dem Kaliber 4 Zoll (101,6 mm) diente als Artilleriebewaffnung. Luftabwehr war nicht vorgesehen.

Die Torpedobewaffnung bestand aus sechs 18 Zoll (457 mm) Torpedorohren. Vier Rohre befanden sich im Bug. Zwei Weitere waren außerhalb des Druckkörpers seitlich angeordnet.

Einsatzgeschichte

Die ersten sechs U-Boote wurden im Laufe des Jahres 1916 in Dienst gestellt und patrouillierten in der Nordsee. Die Heimatbasis war Blyth in der nordwestenglischen Grafschaft Northumberland.

Am 5. November 1916 konnte die J1 vor Horns Rev erfolgreich die deutschen Großlinienschiffe SMS Kronprinz und SMS Großer Kurfürst torpedieren. Die zwei Großkampfschiffe konnten zwar nicht versenkt werden, wurden aber erheblich beschädigt, mussten ihren Vorstoß abbrechen und sich zur Reparatur in die Heimatbasen zurückziehen.

Die J2 versenkte das deutsche U-Boot SM U 99 am 7. Juli 1917 mit Torpedos.

Am 15. Oktober 1918 wurde die J6 vor Blyth von dem britischen Q-Schiff Cymric irrtümlich als deutsches U-Boot identifiziert und versenkt.

Die verbliebenen sechs Boote der Klasse wurden im März 1919 an die australische Marine übergeben.

Verbleib

Die Australier nutzten die U-Boote bis 1922 und verkauften sie 1924 zur Verschrottung. Die ausgeschlachteten Rümpfe wurden 1926 vor dem Zugang zu Port Phillip vor Melbourne als Wellenbrecher versenkt. Die J4 sank schon im Juli 1924 im Hafen. Die Überreste wurden gehoben und 1927 ebenfalls vor Port Phillip versenkt.

Die sechs Wracks bilden inzwischen künstliche Korallenriffe und sind beliebte Ziele für Sporttaucher aus aller Welt.

Boote der Klasse

  Boot   Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Bemerkung
HMS J1 Portsmouth Dockyard 26. April 1915 6. November 1915 15. März 1916 1919 an Australien übergeben; 1926 als künstliches Riff selbstversenkt
HMS J2 Portsmouth Dockyard 3. Mai 1915 6. November 1915 1. Juni 1916 1919 an Australien übergeben; 1926 als künstliches Riff selbstversenkt
HMS J3 Pembroke Dockyard 2. März 1915 4. Dezember 1915 27. April 1916 1919 an Australien übergeben; 1926 als künstliches Riff selbstversenkt
HMS J4 Pembroke Dockyard 8. März 1915 2. Februar 1916 17. Juli 1916 1919 an Australien übergeben; 1927 als künstliches Riff selbstversenkt
HMS J5 Devonport Dockyard 26. April 1915 9. September 1915 6. Mai 1916 1919 an Australien übergeben; 1926 als künstliches Riff selbstversenkt
HMS J6 Portsmouth Dockyard 26. April 1915 9. September 1915 31. Juli 1916 am 15. Oktober 1918 vor Blyth durch eigenes Feuer irrtümlich versenkt.
HMS J7 Devonport Dockyard 5. August 1916 21. Februar 1917 15. September 1917 1919 an Australien übergeben; 1926 als künstliches Riff selbstversenkt

Siehe auch

Literatur

  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote, Karl Müller Verlag, Erlangen, Deutsche Ausgabe 1998, ISBN 3-86070-697-7

Weblinks


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