HMS Anthony (H40)

HMS Anthony (H40)
Anthony Royal Navy
noch kein Bild
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.350 ts Standard
1.773 ts maximal
Länge: 98,40 m
Breite: 9,83 m
Tiefgang: 3,73 m
Antrieb: 3 Yarrow-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
35.500 PS (24.990 kW)
Treibstoffvorrat: 380 t Heizöl
Geschwindigkeit: 35,25 kn (65,3 km/h)
Reichweite: 4.800 sm bei 15 kn
Besatzung: 138
Bewaffnung: 4 × 4,7 inch Schiffsgeschütze (4*1)
2 x 2-Pfünder-Flak (2*1)
8 × 21 inch Torpedorohre (2*4)

HMS Anthony (H40) war ein Zerstörer der A-Klasse der britischen Royal Navy, der auch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Das Schiff lief am 24. April 1929 als Teil der ersten Zerstörerklasse der Royal Navy, die nach Ende des Ersten Weltkriegs gebaut wurde, bei Scotts in Greenock vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 14. Februar 1930. Die Erfahrungen mit zwei vorher gebauten Prototypen flossen in die Planung und den Bau ein.

HMS Anthony bildete zunächst gemeinsam mit anderen Schiffen dieser Baureihe die 3. Zerstörerflottille, die der Mittelmeerflotte zugeordnet wurde. Bei Kriegsbeginn war das Schiff jedoch mit der 18. Flottille im Ärmelkanal eingesetzt. Zu den Aufgaben gehörte die Sicherung von Geleitzügen in diesem Bereich, wozu insbesondere auch die Truppentransporte nach Frankreich zu rechnen waren.

Im Frühjahr und Sommer 1940 verblieb der Zerstörer im Kanal und evakuierte Ende Mai/Anfang Juni 1940 gemeinsam mit vielen anderen Schiffen die um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen (Operation Dynamo). Dabei wurde er durch einen Bombennahtreffer beschädigt. Nach der Reparatur blieb das Schiff mit der 3. Zerstörerflottille in heimatlichen Gewässern.

Am 26. September 1940 rettete der HMS Anthony 45 Überlebende aus einem Rettungsboot der City of Benares, einem britischen Passagierschiff, das am 18. September von einem deutschen U-Boot versenkt worden war. Das Boot war weit abgetrieben und erst nach acht Tagen gefunden worden. Unter den Geretteten befanden sich sechs Kinder.

Im Mai 1941 war das Schiff an der Suche nach dem deutschen Schlachtschiff Bismarck beteiligt (Unternehmen Rheinübung). Anfang 1942 wurde es dann der Force H zugewiesen, die in den vorhergehenden Monaten deutliche Verluste erlitten hatte. Der Zerstörer diente als Eskorte für Flugzeugträger, von denen Jagdflugzeuge nach Malta geflogen wurden, und für Konvois, die meist Kriegsmaterial für die britischen Truppen in Nordafrika und Versorgungsgüter für Malta transportierten.

Bei den Landungsoperationen alliierter Truppen auf Madagaskar (Operation Ironclad) im März 1942 war das Schiff mit dem Geleitschutz der eingesetzten Schlachtschiffe und Flugzeugträger betraut; außerdem wurde es auch zu kleineren Landungsunternehmen hinter den feindlichen Linien herangezogen.

In den folgenden Kriegsmonaten wurde HMS Anthony zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde zu diesem Zweck zulasten der Hauptgeschütze und eines Torpedorohrsatzes verstärkt. In dieser Zeit –genau 26. Februar 1944– war der Zerstörer (gemeinsam mit HMS Wishart und Flugzeugen) an der Versenkung des deutschen U-Bootes U 761 in der Straße von Gibraltar beteiligt.

Im Sommer 1944, nach der Landung in der Normandie, geleitete der Zerstörer dann Transporte über den Ärmelkanal. Bei einem dieser Geleite, bei dem auch HMS Brilliant beteiligt war, sank der Truppentransporter Leopoldville mit erheblichen Verlusten an Menschenleben vor Cherbourg.

Nach Kriegsende wurde das Schiff als Zielschiff für Marineflieger verwendet. Im August 1947 wurde HMS Anthony aus der Liste der aktiven Schiffe gestrichen, 1949 dann verschrottet.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

Weblinks


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