HMS Warwick (D25)

HMS Warwick (D25)
Royal Navy
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Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.188 ts Standard
Länge: 95,1 m (über alles)
Breite: 9,1 m
Tiefgang: 2,7 m
Antrieb: 3 Yarrow-Dampfkessel
Brown-Curtis-Dampfturbinen
27.000 PS
2 Schrauben
(1 Kessel 1942/43 entfernt)
Treibstoffvorrat: 367 Tonnen Öl
Geschwindigkeit: ursprünglich:
34 kn (63,0 km/h)
nach Umbau:
24 kn (44,4 km/h)
Reichweite: 3.500 sm bei 15 kn
Besatzung: ursprünglich:
110 Mann
nach Umbau:
134 Mann
Bewaffnung: ursprünglich:
4 × QF 4-inch-Schiffsgeschütz Mk V
1 × 2-Pfünder-Zwillingsflak
2 × 21-Zoll-Drillingstorpedorohre

nach Umbau:
2 × 4-Zoll-Geschütz
1 × 3-Zoll-Flak
2 × 2-Pfünder-Flak
1 × Hedgehog-Wasserbombenwerfer

HMS Warwick (D25) war ein Zerstörer der W-Klasse der Royal Navy, der im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Der Kiel des Zerstörers mit der auch am Rumpf lesbaren Identifikation „D25“ wurde am 10. März 1917 in der Werft Hawthorn, Leslie & Company in Hebburn, England, gelegt, wo das Schiff am 28. Dezember 1917 vom Stapel lief und am 18. März 1918 in Dienst gestellt wurde.

Kaum fertiggestellt, diente die Warwick bei dem Angriff auf die deutschen U-Boot-Basen in Ostende und Zeebrugge am 23. April 1918 als Flaggschiff von Vizeadmiral Sir Roger Keyes. Anschließend kam sie bei der Blockade von Oostende zum Einsatz, lief hierbei aber auf eine Seemine. Der Zerstörer wurde dadurch so schwer beschädigt, dass er von HMS Velox nach Dover eingeschleppt werden musste und für den Rest des Kriegs ausfiel.

Der Mangel an geeigneten Schiffen zwang die Admiralität am Anfang des Zweiten Weltkriegs dazu, auch die inzwischen veralteten Zerstörer der V- und W-Klasse einzusetzen. So kam die Warwick im Nordatlantik, in der Karibik und in den britischen Gewässern zum Einsatz, vor allem als Eskorte für Konvois. Unter anderem rettete sie am 16. September 1939 die Überlebenden des von U 31 auf der Position 49° 11′ N, 13° 38′ W49.183333-13.633333 versenkten britischen Handelsschiffs Aviemore. Dieser Vorfall ist insofern bemerkenswert, als es sich um den ersten erfolgreichen U-Boot-Angriff auf einen Konvoi im Zweiten Weltkrieg handelte.

Bis Mai 1943 wurde HMS Warwick wie ein Teil ihrer Schwesterschiffe zu einem Langstreckengeleitschiff umgebaut. Die Modifikationen umfassten u. a. die Entfernung eines Kessels und des zugehörigen Schornsteins. Dadurch wurde die Geschwindigkeit auf maximal 25 Knoten reduziert. Der dadurch freigewordene Platz ließ sich als Bunkerraum sowie für Mannschaftsräume nutzen. Weiterhin tauschte man eines der Geschütze gegen einen „Hedgehog“-Wasserbombenwerfer aus. Auch die Torpedorohre wurden ausgebaut und durch Abrollvorrichtungen für Wasserbomben ersetzt, ebenso die Flugabwehrgeschütze verstärkt.

Das seit Oktober 1943 von Commander Denys Rayner, DSC, RNVR geführte Schiff wurde am 20. Februar 1944 vor Trevose Head (Nord-Cornwall) durch das U-Boot U 413 torpediert und versenkt. Durch den Treffer kam es zu einer schweren Explosion, die den Zerstörer in zwei Teile zerriss. Die Überlebenden trieben noch im Wasser, als ein anderes Schiff Wasserbomben auf das U-Boot warf. 93 Mann der Besatzung konnten gerettet werden, 67 starben. Zu den Überlebenden gehörte auch Rayner, der ein Buch über seine Erlebnisse während des Kriegs schrieb. Rayner gilt auch als Vorbild für die Figur des Kapitän Ericsson in Nicholas Monserrats Buch „The Cruel Sea“, einem klassischen Roman über die Atlantikschlacht.

Die beiden Teile des Wracks liegen etwa zwei Seemeilen voneinander entfernt. Das Heck auf der Positionen 50° 29′ 24″ N, 5° 29′ 54″ W50.49-5.4983333333333, das Bugteil auf der Position 50° 29′ 57″ N, 5° 25′ 20″ W50.499216666667-5.4222833333333. Die in 52 m Tiefe liegenden Überreste des Schiffs sind stark zerstört, lediglich die Maschinen und ein Teil des Bugs erheben sich noch etwa 4 m über den Meeresgrund. Das Wrack wurde in den letzten Jahren offenbar systematisch von Tauchern geplündert. Seit 2006 ist das Wrack der HMS Warwick durch den “Protection of Military Remains Act” von 1986 als „Protected Place“ geschützt. Es darf zwar von außen durch Taucher betrachtet werden, aber das Eindringen, das Sammeln von Souvenirs oder die Vornahme von Bergungsarbeiten ist verboten.

Literatur

  • D.A. Rayner: Escort: The Battle of the Atlantic. Kimber, London 1955. Nachdruck: U.S. Naval Institute Press, Annapolis 1999

Weblinks


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