- HSV Barmbek-Uhlenhorst
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HSV Barmbek-Uhlenhorst Name Hamburger Sportverein
Barmbek-Uhlenhorst von 1923 e. V.Gegründet 15. Oktober 1923 Mitglieder ca. 800 Vorsitzender Egon Dimpfl Homepage www.hsv-bu.de Der Hamburger Sportverein Barmbek-Uhlenhorst von 1923 e. V. ist ein Sportverein aus dem Hamburger Ortsamtsgebiet Barmbek-Uhlenhorst mit Sitz im Stadtteil Barmbek-Nord. Neben Fußball, durch den der Verein überregional bekannt ist, werden Handball, Tischtennis, Turnen, Gymnastik und Faustball angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Vereins und der Fußballabteilung
HSV Barmbek-Uhlenhorst Fußball Stadion Wilhelm-Rupprecht-Platz Plätze 7.000 (1.000 Sitzplätze) Trainer Liga Landesliga Hamburg 2010/11 15. Platz (Oberliga Hamburg) Der HSV Barmbek-Uhlenhorst entstand am 15. Oktober 1923, als sich – im Rahmen der Reinlichen Scheidung – die 150 Mitglieder starke Fußballabteilung der Hamburger Turnerschaft Barmbeck-Uhlenhorst von 1876 eigenständig machte.
Gründungsphase
Bereits 1925 konnte der vereinseigene Wilhelm-Rupprecht-Sportplatz (siehe unten) eingeweiht werden. Zu diesem Zeitpunkt war der Verein auf 450 Mitglieder angewachsen, stand jedoch noch im Schatten des erfolgreichen Nachbarn USC Paloma Hamburg. Zwar konnte die erste Fußballmannschaft 1928 in die höchste Hamburger Liga aufsteigen. Da diese jedoch nach nur einem Spieltag wegen der Fußball-Revolution den Betrieb einstellte, konnte man sich dort nicht auszeichnen. Die folgende Reform des Ligensystems hatte die erneute Einstufung in der Zweitklassigkeit zur Folge. Bis 1935 ging die Mitgliederzahl dann auf 315 zurück. Während des Zweiten Weltkrieges bildete der Verein wie viele andere auch Kriegssportgemeinschaften (KSG), um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Von 1943 bis 1944 bildet der Verein zusammen mit der Post SG Hamburg die KSG Post/BU Hamburg. Diese wurde dann am 23. Juni 1944 durch den SV St. Georg und dem SC Sperber Hamburg zur KSG Alsterdorf erweitert.
Nachkriegszeit und Aufschwung
Ab 1946 firmierte der Verein dann wieder als HSV Barmbek-Uhlenhorst. Nach der Aufnahme des FC Rot-Weiß Hamburg 1923 im Jahr 1949 beschloss der Verein, sich mit Wirkung vom 21. November 1954 den endgültigen Namen HSV Barmbek-Uhlenhorst von 1923 zu geben. 1955 steigen die Fußballer erstmals in die Verbandsliga auf. Dort verweilte der Verein sieben Jahre, ehe nach zwei zweiten Plätzen 1960 und 1961 in der Saison 1961/62 durch ein 2:1 im Entscheidungsspiel ausgerechnet gegen Nachbar USC Paloma vor 6.000 Zuschauern der Aufstieg in die Landesliga Hamburg gelingt. Dort wird man auf Anhieb Hamburger Amateurmeister und qualifiziert sich für die Aufstiegsrunde zur zweitklassigen Regionalliga Nord. Nach dem Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen Leu Braunschweig (3:1) gelingt 1963 erstmals der Aufstieg in den bezahlten Fußball. Doch am Ende der Saison 1963/64 folgte als Tabellenletzter nach nur fünf Siegen wieder der Abstieg.
Jahre der Zweitklassigkeit
Doch nur zwei Jahre später konnte sich der HSV Barmbek-Uhlenhorst unter Trainer Edu Preuß mit nur drei Saisonniederlagen souverän in der Landesliga Hamburg und in der folgenden Qualifikationsrunde für die Regionalliga Nord qualifizieren. Dort etablierte sich der Verein als dritte Kraft im Hamburger Fußball hinter dem Bundesligisten Hamburger SV sowie dem ebenfalls in der Regionalliga spielenden FC St. Pauli. Eine Grundlage bildete dabei die herausragende Jugendarbeit. Mit über dreißig Jugendmannschaften hatte der HSV Barmbek-Uhlenhorst in den 60er Jahren die zweitgrößte Jugendabteilung eines deutschen Fußballvereins. Doch auch die finanzielle Unterstützung durch Hermann Sanne, der aus einem kleinen Schrotthandel ein florierendes Entsorgungsunternehmen gemacht hatte, war ein wesentliches Element für den Erfolg. Er ermöglichte unter anderem die dringend erforderliche Ausstattung des eigenen Stadions mit einem Rasenplatz.
Der Verein sorgte zunehmend für Begeisterung beim Hamburger Publikum. Kamen 1966/67 in der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg im Schnitt nur 1.906 Zuschauer zu den Heimspielen auf dem Sperber-Platz in Alsterdorf, waren es nach der Rückkehr auf den eigenen Platz 1969/70 bereits 3.676.
Sponsor Hermann Sanne hatte das Ziel ausgegeben, den FC St. Pauli als zweite Kraft im Hamburger Fußball abzulösen. Als während der schwierig verlaufenden Saison 1967/68 die gesamte Mannschaft kündigte, nutzte er dies als Chance und lockte zahlreiche erfahrene Spieler nach Barmbek, darunter den 14fachen Nationalspieler Willi Giesemann und den zweiten Torwart des Hamburger SV Erhard Schwerin.
Als der derart verstärkte Verein 1970/71 sogar um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga spielte und am Ende mit dem fünften Platz erstmals im oberen Tabellendrittel landete, kamen sogar 4.053 Zuschauer. Trotz der wachsenden Zuschauerresonanz und der finanziellen Unterstützung blieben die Strukturen jedoch wenig professionell. Kameradschaft und Zusammenhalt standen an erster Stelle. Statt mit dem Bus mussten die Spieler mit den eigenen PKWs zu den Auswärtsspielen fahren. Nach dem Abschied von Trainer Edu Preuß übernahm 1971 Reinhold Ertel das Training. Trotz des Wechsels von Klaus Fock, der für die Rekordablöse von 150.000 DM zum belgischen Erstligisten KFC Beeringen ging, blieb der Verein erfolgreich. Zwei fünfte und sogar ein vierter Tabellenplatz konnten jedoch dem wieder sinkenden Interesse der Zuschauer nicht völlig entgegenwirken.
Verstärkt durch elffachen Nationalspieler Gert „Charly” Dörfel gelang die Qualifikation für die neu geschaffene 2. Bundesliga Nord. Trotz großer Zweifel entschloss sich die Vereinsführung, das Risiko 2. Bundesliga anzugehen. Wegen mangelnder Erfüllung der Sicherheitsbedingungen konnte man beispielsweise nicht auf dem eigenen Platz in Barmbek spielen, sondern musste an den Rothenbaum umziehen.
Die Saison endete mit einem Desaster. Als Tabellenletzter stand nicht nur der Abstieg in die Amateuroberliga Nord fest. Zusätzlich belasteten den Verein 500.000 DM Schulden. Eine notwendige Bürgschaft durch die Senat verweigerte dieser aufgrund der finanziellen Probleme der Stadt. Gerettet wurde der Verein durch eine bis dahin beispiellose Spendenbereitschaft der Bevölkerung und der Prominenz. Der Hamburger SV trat zu einem Freundschaftsspiel an, das Ernst-Deutsch-Theater spendierte den Erlös zweier Vorstellungen und als Höhepunkt wurde in 10.000er Auflage eine Langspielplatte Stars singen für BU herausgegeben, auf der z.B. Heino, Gitte und Roberto Blanco zu hören waren.
Niedergang und Wiederaufstieg
Der Verein überlebte zwar finanziell, doch der Absturz in niedere Fußballregionen konnte nicht verhindert werden. Am Ende der Saison 1980/81 stand sogar der Abstieg in die Viertklassigkeit der Hamburger Verbandsliga fest und ein weiteres Jahr später folgte der erneute Abstieg, diesmal in die fünftklassige Landesliga. Im Laufe der 1980er Jahre stieg der Verein sogar bis in die sechstklassige Bezirksliga Nord ab. Danach spielte der Verein überwiegend in der Verbandsliga bzw. der Landesliga, konnte sich am Ende der Saison 2003/04 überraschend für die neugeschaffene Oberliga Nord qualifizieren. Nach einem Jahr musste BU nur knapp absteigen. Dennoch galt die Saison als Erfolg. Denn der Verein musste sich in der neuen Liga mit den Spitzenteams aus den zwei zusammengelegten Oberligen Schleswig-Holstein/Hamburg und Niedersachsen/Bremen auseinandersetzen. Bis 2011 spielte „BU“ in der fünftklassigen Oberliga Hamburg, stieg dann jedoch in die Landesliga ab.
Bekannte Spieler
- Guy Acolatse
- Peter Agge
- Harry Bähre
- Karl-Heinz Baumann
- Paul Biege
- Andreas Brehme
- Bernd Brehme, Vater von Andreas Brehme
- Jürgen Degen
- Gert „Charly“ Dörfel, ehemaliger A-Nationalspieler für den Hamburger SV
- Uwe Dreyer
- Viktor Eglitis
- Florian Esch
- Klaus Fock, wechselte 1972 für die Barmbeker Rekordablöse zum belgischen FC Beeringen
- Uwe Genat
- Willi Giesemann
- Wolfgang Hagemann
- Lothar Hinrichs
- Markus Maria Jansen
- Ralf Kelm
- Peter Kilian
- Wolfgang Krause
- Jörg Martin
- Karl-Heinz Martini
- Peter Metz
- Klaus-Hinrich Müller
- Joachim Philipkowski
- Thomas Quoos
- Dietmar Reinke
- Helmut Sandmann
- Michael Schenk
- Ulrich Schulz
- Dietrich Siemering
Stadion
Der Wilhelm-Rupprecht-Platz wurde 1925 eröffnet. Das Stadion bietet 7.000 Zuschauern Platz, darunter 1.000 unüberdachte Sitzplätze. Benannt wurde es nach dem Gründungsvorsitzenden Wilhelm Rupprecht (1923-1938 Vorsitzender). Ursprünglich gehörte die Fläche an der Steilshooper Straße der Hamburger Turnerschaft Barmbek-Uhlenhorst 1876. Doch nachdem sich 1923 die Fußballabteilung selbständig gemacht hatte, ging die Anlage an den neuen Verein über, der sie am 30. August 1925 gegen den Eimsbütteler TV einweihte.
Da es sich jedoch um einen Grandplatz handelte, musste der HSV Barmbek-Uhlenhorst nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord seine Heimspiele in einem Stadion mit Rasenplatz austragen. 1963/64 spielte man in der Jahn-Kampfbahn im Stadtpark. Diese konnte 10.000 Zuschauer fassen. Nach dem Wiederaufstieg zur 1966/67 wich der Verein zunächst auf den Sperber-Platz in Hamburg-Alsterdorf aus, bis am 22. August 1967 der Rasenplatz im eigenen Stadion eingeweiht wurde. Der Zuschauerrekord wurde beim Eröffnungsspiel an diesem Tag gegen den Hamburger SV aufgestellt. 7.000 Zuschauer sahen, wie Andreas Brehme als sechsjähriger Junge Uwe Seeler den Vereinswimpel überreichte.
Nach Einführung der 2. Bundesliga Nord musste BU in der Saison 1974/75 im Stadion des Hamburger SV am Rothenbaum spielen, da der Wilhelm-Rupprecht-Platz als zu klein und wegen eines fehlenden Zaunes auch als zu unsicher galt.
Das Vereinsheim und der Wilhelm-Rupprecht-Platz dienten als Kulisse für den Tatort Platzverweis für Trimmel aus dem Jahr 1973 mit Walter Richter
Handball
Die Handballer des HSV Barmbek-Uhlenhorst sind Teil der Handballgemeinschaft Hamburg - Barmbek, der auch der SC Urania Hamburg, der VfL 93 Hamburg sowie USC Paloma Hamburg angehören. Die Männer spielen zur Zeit in der viertklassigen Oberliga Hamburg.
Literatur
- HSV Barmbek-Uhlenhorst in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 35. ISBN 3-89784-147-9
- HSV Barmbek-Uhlenhorst. „Mein letztes Geld …" in: Hardy Grüne (2004): Legendäre Fußballvereine. Norddeutschland. Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. Kassel: AGON Sportverlag, S. 85-87. ISBN 3-89784-223-8
- Werner Skrentny (2001): Wilhelm Rupprecht-Platz Barmbek, in: ders. (Hrsg): Das große Buch der deutschen Fußballstadien, Göttingen: Verlag Die Werkstatt, S. 161. ISBN 3-89533-306-9.
Weblinks
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