Hackenbroich

Hackenbroich
Dormagen-Hackenbroich

Hackenbroich ist ein Stadtteil der Stadt Dormagen im Rhein-Kreis Neuss.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Hackenbroich ist der südlichste Stadtteil der Stadt Dormagen. Im Norden und im Osten grenzt er an das Werk Dormagen der Bayer AG, das durch die Bundesautobahn 57 von Hackenbroich getrennt wird und sich schon auf dem Gebiet der Stadt Köln befindet. Im Süden schließt sich Hackenbroich die Ortschaft Hackhausen an, an deren Ende gleich ebenfalls wieder die Kölner Stadtgrenze verläuft. In westlicher Richtung wird Hackenbroich vom Chorbusch umgeben, dem sich nördlich davon der Waldsee anschließt.

Geschichte

Kath. (ehem. Pfarr-) Kirche St. Katharina. Neoromanischer Saalbau von 1865/66 mit romanischen Turmuntergeschossen und Chor (jetzt Sakramentskapelle) um 1200

Wie die Bezeichnung Broich verrät, lag Hackenbroich zunächst in einem Sumpfwald.

Mittelalter

1255 wurde Hackenbroich als Bruke bei Worringen erwähnt. 1268 hieß es dann Bruke bei Nievenheim. 1330 erfolgte erstmals die Nennung der Burg Hackenbroich. Sie befand sich im Jahre 1341 im Besitz der Familie Von Reifferscheid zu Bedburg. Bereits um 1200 wurde die katholische Pfarrkirche Alt-St. Katharina errichtet. 1474 wurde die Burg Hackenbroich durch Truppen Karls des Kühnen zerstört.

Neuzeit

1588 kam Hackenbroich in Besitz der Familie Salm-Reifferscheid. Bereits 1647 existierte eine sogenannte Winkelschule. Zwischen 1665 und 1684 erbaute sie eine neue Burg. 1794 besetzten französische Truppen Hackenbroich. Der Ort wurde ein Teil der neuen Mairie Dormagen im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. Während der Säkularisation kam der bei Hackenbroich befindliche Sasserhof in den Besitz des Dormagener Chronisten Johann Peter Delhoven. Er umfasste damals 80 Hektar Ackerland und 16 Hektar Brachland. Im Januar 1812 wurden im Hackenbroicher und Stommler Busch sieben Wölfe geschossen. 1815 kam Hackenbroich an das Königreich Preußen und 1816 an den Landkreis Neuß. Es entstand eine Gemeinde Hackenbroich, die zunächst zur Bürgermeisterei Dormagen gehörte. Zwischen 1818 und 1820 wurde ein Schulhaus errichtet. Am 3. März 1907 wurde in Hackenbroich ein Ortsverband des Rheinischen Bauernvereins gegründet. 1927 erfolgte die Umbenennung der Bürgermeisterei Dormagen in Amt Dormagen. Am 4. März 1945 besetzten amerikanische Truppen Hackenbroich. 1951 stürzte der Torturm der Burg Hackenbroich bei einem Unwetter ein, 1953 mussten die letzten Bewohner die Burg Hackenbroich verlassen und das Gebäude wurde abgerissen. 1967 wurde der Bau des Großprojekts Hackenbroich-Süd beschlossen. In den folgenden Jahren wurden rund 3.000 neue Wohnungen in Vielfamilienhäusern errichtet. Am 1. Juli 1969 wurde das Amt Dormagen und seine beiden Gemeinden aufgelöst. Hackenbroich wurde ein Stadtteil der neuen Stadt Dormagen.[1] 1980 wurde das Kreiskrankenhaus in Hackenbroich eröffnet. 1986 erhielt Hackenbroich ein Bürgerhaus. 1993 feierte die Grundschule Hackenbroich ihr 25jähriges Bestehen. 2002 erhielt Hackenbroich ein neues Stadtteilemblem. 2009 löste sich die Katholische Kirchengemeinde St. Katharina auf und ging in die neugegründete Pfarrgemeinde St. Michael (bestehend aus den Kirchen St. Katharina, Hackenbroich; St. Martinus, Zons; Zur Hl. Familie, Horrem; St. Maria vom Frieden, Dormagen-Nord; und St. Michael, Dormagen-Mitte) über.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1817 436
  • 1821 490
  • 1830 458
  • 1834 442
  • 1843 493
  • 1846 480
  • 1849 474
  • 1852 491
  • 1855 507
  • 1859 477
  • 1862 501
  • 1865 529
  • 1917 1.363 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 1923 1.472 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 1929 1.557 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 1933 1.636 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 1938 1.833 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 1956 2.737 (Gemeinde Hackenbroich)
  • 2000 8.689 (Stadtteil Hackenbroich)
  • 2006 8.689 (Stadtteile Hackenbroich/Hackhausen)
  • 2010 7.932 (Stadtteil Hackenbroich)

Politik

Gemeindevorsteher

  • Johann Bedbur 1853 -
  • Josef Steins 1883 - 1914 auch Ortsvorsteher von Delhoven
  • Winand Luckas 1914 -  ? (seit 1910 Bezirksvorsteher von Hackenbroich und Hackhausen)

Gemeindebürgermeister

  • Johann Gassen (CDU) 1946 - 1952
  • Gerhard Wolter (Zentrum) 1952 - 1956
  • Heinrich Leusch (CDU) 1956 - 1961
  • Franz Faßbender (CDU) 1961 - 1969

Ehrenamtlicher Gemeindedirektor

  • Johann Bock 1949 - 1969

Kultur und Freizeit

Kirschbäume

Vereine

  • Tus Germania Hackenbroich e. V.
  • MGC Dormagen-Brechten e. V. (mit Spielstätte in Hackenbroich)
  • Aktiv für Hackenbroich e. V.
  • "Via musica", Chorgemeinschaft an St. Katharina, Hackenbroich und St. Martinus, Zons
  • St. Hubertus-Schützenbruderschaft Hackenbroich-Hackhausen 1927 e. V.
  • Angelsportverein Dormagen 1959 e. V. (Vereinsgewässer ist der Waldsee Hackenbroich)
  • Da Capo, Junger Chor St. Katharina, Hackenbroich
  • KjG St. Katharina, Hackenbroich
  • Freiwillige Feuerwehr Dormagen Löschzug Hackenbroich mit Jugendfeuerwehrabteilung

Wirtschaft und Infrastruktur

Hackenbroich, Stadtbus Dormagen

Größter Arbeitgeber sind die Bayer AG und INEOS in Köln-Worringen. Es gibt südöstlich von Hackenbroich ein Gewerbegebiet mit verschiedenen Firmen. Außerdem existieren um Hackenbroich einige landwirtschaftliche Betriebe, von denen sich die meisten auf den Bereich Reiten und Pferde spezialisiert haben.

Einrichtungen

  • Büchereien
  • Bürgerbüro
  • Jugendeinrichtungen
  • Kindergärten
  • Senioreneinrichtungen
  • Stadtteilbüro
  • Kreiskrankenhaus

Verkehr

Hackenbroich ist an das Stadtbusnetz der Stadt Dormagen angeschlossen. So können der Bahnhof Dormagen (Linien S 11 und RE 7) und der Bahnhof Köln-Worringen (Linie S 11) mit den öffentlichen Personenverkehr erreicht werden. Nicht weit entfernt ist die Autobahnauffahrt Dormagen zur Bundesautobahn 57. Südlich von Hackenbroich verläuft die Umgehungsstraße von Roggendorf/Thenhoven, die zur Autobahnauffahrt Köln-Worringen der Bundesautobahn 57 führt.

Medien

  • Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, Lokalredaktion Kreis Neuss - regionale Tageszeitung, Verlag W. Girardet KG
  • Neuss-Grevenbroicher-Zeitung - regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH, zu Rheinische Post gehörig
  • Schaufenster - lokales Anzeigenblatt (Dienstag & Samstag), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
  • Rheinischer Anzeiger - lokales Anzeigenblatt (Mittwoch), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
  • NEWS89.4 - lokaler Radiosender, zu Neusser Druckerei und Verlag GmbH gehörig

Bildung

  • Grundschule Burg
  • Realschule Hackenbroich
  • Leibniz-Gymnasium
  • Schule am Chorbusch

Sonstiges

Die Hackenbroicher wurden früher als „Wilddiebe“ tituliert. Da sie kein Gewehr und keinen Jagdschein besaßen, sollen sie ihr "Handwerk" mit Schlingen und Mistgabeln ausgeführt haben.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Literatur

  • J. Auler, H.G. Kirchhoff, S. Opheys, U. Waldeck: Dorfgeschichte(n) Hackenbroich, Hackhausen, Delhoven, Dormagen, 2002.
  • K.H. Engler: Dormagen, Skizzen aus einer jungen Stadt, Dormagen, 1969.
  • Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten; Pulheim 1966
  • St. Katharina Dormagen-Hackenbroich, in: Karl Emsbach/Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, Köln o.J., S. 20f.

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