- Haemodoraceae
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Haemodoraceae Anigozanthos manglesii
Systematik Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina) Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Commeliniden Ordnung: Commelinaartige (Commelinales) Familie: Haemodoraceae Wissenschaftlicher Name Haemodoraceae R.Br. Unterfamilien - Haemodoroideae
- Conostyloideae
Die Haemodoraceae sind eine Familie der Monokotyledonen. Ein bekannter Vertreter ist die Känguruh-Blume (Anigozanthos flavidus), mit ihren vielen Sorten eine weit verbreitete Zierpflanze.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Die Arten der Haemodoraceae sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie enthalten oft einen farbigen (orangefarbenen bis roten) Saft. Sie bilden meistens unterirdische Speicherorgane: Knollen oder Rhizome. Die Gewebe der unterirdischen Pflanzenteile sind oft leuchtend rot pigmentiert. Bei Haemodorum ist eine Pigmentierung in den Geweben der ganzen Pflanze vorhanden. Die Stängel sind unverzweigt.
Die Blätter sind wechselständig meistens direkt über dem Boden rosettenartig oder zweireihig am Stängel verteilt angeordnet. Die ungestielten, einfachen Laubblätter sind mehr oder weniger lineal, ledrig, parallelnervig und ganzrandig. Manche Taxa besitzen xeromorphe Blätter. Die Stomata sind paracytisch.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder meistens in zymösen oder traubigen Blütenständen zusammen.
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und meistens zygomorph, selten radiärsymmetrisch. Sie weisen gleichgestaltete Blütenhüllblätter auf. Bei der Unterfamilie Haemodoroideae sind die Blütenhüllblätter frei und es gibt zwei Blütenhüllblattkreise, also sechs Tepalen pro Blüte. Bei der Unterfamilie Conostyloideae sind die Blütenhüllblätter zu einer Röhre verwachsen und es gibt nur einen Blütenhüllblattkreis, also drei Tepalen pro Blüte. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von weiß bis grün und von gelb über orangefarben bis rot und sogar fast schwarz. Die Blütenhüllblätter sind auf der Außenseite mehr oder weniger intensiv behaart. Pro Blüte gibt es ein oder zwei Kreise mit je drei ungleichen Staubblättern. Bei Pyrrorhiza und Schiekia sind zwei Staminodien vorhanden. Die drei Fruchtblätter sind zu einem ober- bis unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit einer bis 50 Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Die ursprünglich drei Teile des Griffels sind teilweise frei bis vollkommen verwachsen. Es sind Septalnektarien vorhanden.
Die Bestäubung erfolgt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Tiere: Insekten (Conostylis von Bienen-Arten; Entomophilie), Vögel (die australischen Anigozanthos, Blancoa, Macropidia werden von Honigvögeln bestäubt; Ornithophilie) oder bei manchen Arten durch kleine Säugetiere.
Früchte und Samen
Es werden Kapselfrüchte, Spaltfrüchte oder Nussfrüchte gebildet. Die stärke enthaltenden Samen sind meist ungeflügelt oder bei Haemodorum geflügelt; sie können glatt oder behaart sein.
Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen
Es werden oft Calciumoxalat-Kristalle als Raphide eingelagert. Es sind Flavonole enthalten: Kaempferol (Anigozanthos und Haemodorum) und Quercetin (Haemodorum). Die Chromosomenzahlen betragen n = 4-8, oder 15 (oder mehr).
Systematik und Verbreitung
Taxa dieser Familie gedeihen von den Tropen bis in die warmen gemäßigten Breiten. Ein Verbreitungsschwerpunkt ist Australien. Auch in der Capensis, Neuguinea, den südöstlichen USA, Zentralamerika und tropischen Südamerika sind Taxa beheimatet.
Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Haemodoraceae erfolgte 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae, 299. Typusgattung ist Haemodorum Sm..
Synonyme für Haemodoraceae R.Br. sind: Conostylidaceae Takht., Wachendorfiaceae Herb., Xiphidiaceae Dum. [1].
Die Haemodoraceae und Pontederiaceae sind Schwestergruppen und zu diesen beiden Familien ist Philydraceae eine Schwestergruppe innerhalb der Ordnung der Commelinales.
Die Familie der Haemodoraceae ist in zwei Unterfamilien und 14 Gattungen gegliedert [1], mit etwa 116 Arten:
- Haemodoroideae: Mit acht Gattungen und etwa 39 Arten:
- Barberetta Harv.: Mit der einzigen Art:
- Barberetta aurea Harv.: Nur in der Capensis.
- Dilatris P.J.Bergius: Nur in der Capensis.
- Haemodorum Sm.: Mit etwa 20 Arten hauptsächlich im gesamten Australien und in Tasmanien, außerdem in Neuguinea.
- Lachnanthes Elliott: Mit der einzigen Art:
- Lachnanthes caroliniana (Lam.) Dandy in Nordamerika und den Karibischen Inseln.
- Pyrrorhiza Maguire & Wurdack: Mit der einzigen Art:
- Pyrrorhiza neblinae Maguire & Wurdack: Es ist ein Endemit des Pico da Neblina in Venezuela.
- Schiekia Meisn.: Mit der einzigen Art:
- Schiekia orinocensis (Kunth) Meisn.: Mit zwei Unterarten im nördlichen Südamerika.
- Wachendorfia Burm.: Mit etwa 25 Arten in der Capensis.
- Xiphidium Aubl.: Mit nur zwei Arten: eine Art von den nördlichen USA bis ins südliche Mexikos und die die andere Art auf Kuba.
- Barberetta Harv.: Mit der einzigen Art:
- Conostyloideae: Hier sind die unterirdischen Pflanzenteile nicht rot pigmentiert. Sie ist in zwei Tribus gegliedert sechs Gattungen und etwa 77 Arten im südwestlichen Australien.
- Tribus Conostylideae: Mit fünf Gattungen:
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- Känguruh-Blumen, auch Känguruh-Pfoten genannt, (Anigozanthos Labill.): Mit etwa elf bis zwölf Arten im südwestlichen Western Australia.
- Blancoa Lindl. (Erstbeschreibung erfolgte 1840 durch John Lindley in Edwards's Bot. Reg., 23 App. (Swan River), 45 und nicht erst 1849 von Carl Ludwig Blume in Rumphia, 3, 181 [2] zu Ehren von Francisco Manuel Blanco.): Mit der einzigen Art:
- Blancoa canescens: Ein Endemit im südwestlichen Western Australia.
- Conostylis R.Br.: Mit etwa 46 Arten im südwestlichen Western Australia.
- Macropidia J.Drumm. ex Harv.: Mit der einzigen Art:
- Macropidia fuliginosa (Hook.) Druce: Nur im südwestlichen Western Australia.
- Phlebocarya R.Br.: Nur im südwestlichen Western Australia.
- Tribus Tribonantheae: Mit der einzigen Gattung:
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- Tribonanthes Endl.: Mit etwa fünf Arten im südwestlichen Western Australia.
In dieser Familie sind die Taxa der früheren Familien Conostylidaceae Takht., Wachendorfiaceae Herb. und Xiphidiaceae Dum. enthalten.
Nicht mehr in diese Familie sondern:
- zu den Mäusedorngewächsen (Ruscaceae) gehören:
- Liriope Lour.
- Ophiopogon Ker Gawler
- zu den Nartheciaceae gehören:
- Aletris L.
- Lophiola Ker Gawler: Mit nur einer Art:
- Lophiola aurea Ker Gawler
Ökologie
Die einzige australische Schmetterlingsart (Lepidoptera) von der es Berichte gibt, dass sie an Arten der Haemodoraceae frisst ist Motasingha trimaculata [3].
Nutzung
Die Känguruh-Blume (Anigozanthos flavidus), mit ihren vielen Sorten ist eine weit verbreitete Zierpflanze für Parks und Gärten, seit kurzer Zeit auch als exotische Zimmerpflanze. Aber auch andere Gattungen enthalten Arten die als Zierpflanze verwendet werden.
Die Aborigines verwendeten vor allem die unterirdischen Pflanzenteile meist geröstet als Nahrung. Aus Haemodorum kann ein rotes Pigment gewonnen werden.
Lachnanthes carolina wurde von den Ureinwohnern als Rauschdroge verwendet. Man kann aus den unterirdischen Pflanzenteilen einen roten Farbstoff gewinnen. Medizinische Wirkungen wurden untersucht. [4]
Bilder
Känguruh-Blume (Anigozanthos flavidus, eine der vielen Sorten, keine reine Art.):
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zygomorphe Einzelblüte.
Wachendorfia paniculata:
Quellen
- Die Familie der Haemodoraceae bei der APWebsite. (engl.)
- Die Familie der Haemodoraceae bei DELTA von L.Watson und M.J.Dallwitz.
- Beschreibung in Western Australian Flora. (engl.)
- Kenneth R. Robertson: Haemodoraceae in der Flora of North America, Volume 26, S. 47: Online. (engl.)
- W. S. Judd, C. S. Campbell, E. A. Kellogg, P. F. Stevens & M. J. Donoghue: Haemodoraceae, in Plant Systematics: A Phylogenetic Approach, 3. Auflage, Sinauer Associates, 2007, S. 283. ISBN 978-0-87893-407-2.
- Paul J.M. Maas & Hiltje Maas-van de Kamer: Neotropical Haemodoraceae beim Royal Botanic Gardens, Kew.
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag bei GRIN.
- ↑ Tropicos-Datenblatt.
- ↑ Don Herbison-Evans & Christine Ashe: Haemodoraceae in Australia: Datenblatt.
- ↑ Lachnanthes carolina - Eintrag bei Plants for a Future. (engl.)
Weblinks
Commons: Haemodoraceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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