Hafen Genua

Hafen Genua
Hafen Genua
Daten
Ort Genua
Land Italien
Provinz Genua
Betreiber Hafenbehörde Genua
(Autorità Portuale Genova)
Eröffnung um 1130
Hafentyp Seehafen
Gesamtfläche des Hafens 5 km²
Umschlagsmenge 56.376.944[1] NRT
Hafen von Genua (Panorama, 2007)
Hafen von Genua (Panorama, 2007)
Koordinaten 44° 24′ 15″ N, 8° 54′ 15″ O44.4041666666678.90416666666670Koordinaten: 44° 24′ 15″ N, 8° 54′ 15″ O
Hafen Genua (Italien)
Hafen Genua
Lage Hafen Genua
Webseite www.porto.genova.it

Der Hafen von Genua ist von seiner flächenmäßigen Ausdehnung und seinen Umschlagszahlen der größte Seehafen in Italien und gehört zu den aktivsten Häfen am Mittelmeer.

Im nationalen und internationalen Containerverkehr ist der Hafen von Genua der zweitgrößte Italiens nach dem Hafen von Gioia Tauro.

Inhaltsverzeichnis

Strategische Lage

Containerhafen im Jahr 2005

Als ehemaliger Naturhafen im Einzugsgebiet der am stärksten industrialisierten Regionen Norditaliens, liegt der Hafen von Genua in einer strategisch äußerst günstigen Lage zum italienischen, aber auch europäischen Hinterland. Mit der Stadt Genua verbindet den Hafen eine lange Geschichte und Tradition.

Von Levante (Südosten) bis Ponente (Westen) erstreckt sich das Hafengelände vom Bacino delle Grazie (ein Hafendock, der in erster Linie zur Schiffsreperatur genutzt wird), in der Nähe des Messegeländes im Stadtviertel Foce, und von dem Touristenhafen Duca degli Abruzzi bis zu den modernen Handelsterminals in der Nähe der Lanterna, dem Leuchtturm von Genua.

Der Anlaufhafen, der in westlicher Ausdehnung im Rohölhafen von Multedo (in der Nähe des Stadtviertels Pegli) und im Containerterminal von Voltri seine volle Fläche erreicht, schließt auf seinem Territorium, welches auch optisch von der Sopraelevata Aldo Moro von der Innenstadt abgetrennt ist, den renovierten Yachthafen Porto Antico ein. Die Hochstraße prägt in umstrittener Weise die Waterfront Genuas. Der Küstenabschnitt zwischen Cornigliano und Sestri Ponente wird von den Werften der Fincantieri eingenommen, dessen Werke in Genua auf den Bau von großen Kreuzfahrtschiffen und auch Kriegsschiffen spezialisiert sind.

Daten

Der am nördlichsten Punkt des Ligurischen Meers gelegene Hafen hat eine Flächenausdehnung von circa 500 Hektar. Die Hafenbauten erstrecken sich auf einer Länge von 47 Kilometer von denen allein 30 Kilometer Anlegestege sind. Die Beckentiefe beträgt zwischen neun und 15 Metern mit Maximaltiefen von 50 Metern.

Die dreizehn Terminals für den Güterumschlag und für den Passagierverkehr werden von den wichtigsten Schifffahrtsgesellschaften angesteuert. Es bestehen Verbindungen zu fast allen Häfen der Welt.

Der Hafen verfügt über zwei Hauptleuchttürme: Neben der Lanterna, die auf der Anhöhe von San Benigno steht, befindet sich in Sampierdarena, am Punta Vagno, ein kleinerer Leuchtturm speziell für die Einweisung der Supertanker.

Geschichte und Verkehrsanalyse

Der Güterverkehr, wie auch der Personenverkehr am Hafen von Genua ist äußerst vielgestaltig. Letzterer hat seinen Hauptstandort bei der Stazione Marittima (zu deutsch etwa: Meeresbahnhof) des Kreuzfahrtschiffterminals und bei dem Fährenterminal, dessen Gesellschaften Verbindungen zu allen großen Häfen im Mittelmeerraum anbieten.

Nachdem der Hafen eine lange schwere Krisenzeit durchmachen musste, konnte er in den Neunziger Jahren seinen Handelsverkehr wieder ausbauen und befindet sich heute wieder in einer Wachstumsphase. Die Krise war in den 70er und 80er Jahren auf die allgemeine wirtschaftliche Stagnation, aber auch auf mehrere Arbeitskämpfe zurückzuführen.

Der Hafen im Jahr 1880

In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, mit dem Schwerpunkt auf den ersten vier Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, wuchs der Güterumschlag von ungefähr fünf auf acht Millionen Tonnen Handelsgut jährlich. In den gleichen Jahren wurde der Hafen weit in westlicher (Ponente) Richtung ausgebaut und erstreckte sich erstmals auch außerhalb der bisherigen Bucht von Genua entlang der Küste. Für das seit 1990 einsatzbereite Containerterminal von Voltri musste ein Teil der Küste aufgeschüttet werden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Hafen 1942 und 1943 durch Bombenangriffe schwer beschädigt, konnte jedoch in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Umschlagsquote von acht Millionen Tonnen Handelsgut wieder erreichen, und war damit wieder auf dem Vorkriegsniveau.

In den 70er Jahren war der Handelsverkehr um das Achtfache auf 62 Millionen Tonnen angestiegen. Dieser schrumpfte im folgenden Jahrzehnt jedoch auf einen Wert von circa 40 Millionen. In den 90er Jahren kam es wieder zu einem leichten Anstieg der Handelsbilanzen und zu einem Güterumschlag von ungefähr 50 Millionen Tonnen jährlich.

Die Personenverkehrszahlen folgten in etwa dieser Tendenz und erreichten im Jahr 2003 den jährlichen Rekordwert von 3,35 Millionen Passagieren im Fähr- und Kreuzfahrtverkehr.

Struktur

Von West nach Ost lässt sich der Hafen in folgende Sektionen einteilen:

  • V.T.E. (Voltri Terminal Europa): das größte Containerterminal des Hafens mit einer Jahreskapazität von 1,5 Millionen TEUs. Er wurde im Juli 1992 eingeweiht.
  • Bacino di Multedo - Sestri Ponente:
-Porto Petroli: ein wichtiger Mineralölhafen auf europäischer Ebene, der sich bei dem Stadtteil Multedo befindet
-Touristenhafen Sestri Ponente: bietet Ankerplätze für 2000 Boote (seit 2007 auch für Yachten bis 90 Meter Länge)
-Flughafen Genua
-Terminal Frutta (Obst)
-Genoa Metal Terminal
-Terminal Messina (Container)
  • S.E.C.H. (Southern European Container Hub): ein wichtiges Containerterminal unter der Leitung von Terminal Contenitori Porto di Genova
  • Stazioni Marittime: von der Stazioni Marrittime S.p.a. geleitete Passagierterminals
  • Porto Antico: der Alte Hafen, der 1992 vom Architekten Renzo Piano restauriert wurde
  • Area di Levante: in erster Linie der Schiffsreparatur gewidmet. In der Zone liegt auch das Messegelände Genuas, auf dem unter Anderem der Salone Nautico di Genova (Schifffahrtsmesse Genua) stattfindet.

Quellen

  1. Statistik der Hafenbehörde, 2007

Weblinks

 Commons: Porto di Genova – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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