- Halbendorf im Gebirge
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Halbendorf/Gebirge Stadt Schirgiswalde-KirschauKoordinaten: 51° 6′ N, 14° 28′ O51.09805555555614.4675249Koordinaten: 51° 5′ 53″ N, 14° 28′ 3″ O Höhe: 249 m ü. NN Einwohner: 135 (2009) Eingemeindung: 1. Jan. 1973 Eingemeindet nach: Crostau Postleitzahl: 02681 Vorwahl: 035877 Halbendorf/Gebirge auch Halbendorf im Gebirge, sorbisch Wbohow (früher Bochow), ist ein Ort am Horken (307 m) in der Oberlausitz, der zur Stadt Schirgiswalde-Kirschau gehört. Er liegt an der Bundesstraße 96, der Alten Kaiserstraße und hat 135 Einwohner.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erwähnt wurde Halbindorff (Name nach dem Besitzer Hans de Halbindorff) erstmals 1374 im Bautzener Dingbuch Blatt 56a. 1469 wurde der Ort erneut in einem Bautzener Gerichtsbuch erwähnt. Darin bekannte ein Hannuss Wustenüge aus Halbindorff, dass er zwei Kühe gestohlen habe. Das Umfeld ist schon lange besiedelt. Man fand ein Steinbeil aus vorchristlicher Zeit und Scherben deutscher und slawischer Keramik aus dem 13. Jahrhundert. Der Ort lag an einer alten Handelsstraße von Bautzen über Großpostwitz nach Zittau. Halbendorf war lange Grundbesitz des Bautzener Domstiftes. Verschiedene Adelige wurden mit dem Ort belehnt. Ab etwa 1600 bis 1676 gehörte es denen von Rechenberg. Die Gegend nannte man das „Rechenbergsche Land“. In der Folgezeit wechselten die Besitzer des Rittergutes häufig.
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den 1880er Jahren eine Bevölkerungszahl von 172 Einwohnern; davon waren 127 Deutsche (74 %) und 45 Sorben (26 %).[2] Der Ort lag damals am südlichen Rand des sorbischen Gebietes in der Oberlausitz.
Am 1. April 1936 wurde der Ort Suppo nach Halbendorf eingemeindet.
1944/45 wurden Einheiten der deutschen Wehrmacht im Ort einquartiert. Nach Kriegsende wurde das Rittergut von der Roten Armee geplündert. An dieser Plünderung nahmen auch Halbendorfer Einwohner teil. In der DDR wurde das Gut enteignet, es entstanden fünf Neubauernhöfe und Kleingärten. Der Rest des Landes wurde verschiedenen Bauern zugeteilt. Die 1958 gegründete LPG „Am Horkenberg“ wurde 1960 der Crostauer LPG „Am Kälberstein“ und 1968 der LPG „Oberlausitz Kirschau“ eingegliedert. Das alte Herrenhaus wurde 1978 auch auf Drängen der Halbendorfer Bürger abgerissen.
1973 wurde Halbendorf nach Crostau eingemeindet.
Sonstiges
Besonders sehenswert ist eine Postsäule, die bereits kurz nach 1800 erwähnt wurde. Den Kopf der Säule bewahrte ein Bürger auf, sie wurde später originalgetreu wiederhergestellt. Die protestantische Bevölkerung von Halbendorf/Gebirge ist aufgrund des Fehlens einer eigenen Kirche auf drei angrenzende Kirchgemeinden aufgeteilt, was für ein Dorf etwas Ungewöhnliches ist, denn die meisten Dörfer liegen nur im Bereich einer Kirchgemeinde.
Weblinks
- Halbendorf im Gebirge im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschichte von Halbendorf im Gebirge auf www.crostau.de
Einzelnachweise
- ↑ Angabe der Meldebehörde Schirgiswalde; Stand: 31. Dezember 2009
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung, Akademie-Verlag, Berlin 1954 S. 54
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