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Hermann Hallwich (* 9. Mai 1838 in Teplitz, Böhmen; † 11. April 1913 in Wien) war ein österreichischer Historiker, Volkswirtschaftler und Politiker, Autor und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der spätere Wiener Hofrat Hermann Hallwich studierte an der Prager Universität, war 1862-69 Professor für Geschichte an Gymnasien, wurde 1869 Sekretär der Reichenberger Handelskammer, gehörte seit 1871 als Vertreter des Trautenauer Städtebezirks dem österreichischen Abgeordnetenhaus an, in dem er sich dem „Klub der Linken“ anschloss, und war Landtagsabgeordneter für den Städtebezirk Hohenelbe.
In Unterrichtsfragen wie auch in volkswirtschaftlichen, insbesondere zollpolitischen Angelegenheiten fungierte er wiederholt als Berichterstatter. Als Historiker hat er durch Forschungen über Wallenstein und Veröffentlichung zahlreicher noch unbekannter Dokumente in selbständigen Werken sowie in Zeitschriften zur geschichtlichen Würdigung Wallensteins viel beigetragen. Auch verfasste Hallwich eine Geschichte von Teplitz (siehe Werke).
Hallwich war ein Sammler kostbarer historischer und in Elfenbein geschnitzter Porträtminiaturen. Seine Sammlung von 40 Schnitzereien stellt Führungspersönlichkeiten und historische Szenen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges dar. Diese Sammlung zusammen mit einer weiteren Kollektion von Grafikblättern, Bildern und Gravierungen aus dem 17. Jahrhundert mit Bildnissen von Feldherren des Dreißigjährigen Krieges erwarb nach Hallwichs Tod im Jahr 1913 das Egerer Museum.
Werke (Auswahl)
- Die Herrschaft Türmitz: eine Denkschrift. 2 Bde., Prag: Dominicus, 1863 u. 1865.
- Geschichte der Bergstadt Graupen in Böhmen. Prag: Credner, 1868.
- Jakaubek von Wřesowitz: ein Beitrag zur Geschichte der husitischen Bewegung. Prag: Haase, 1870. Aus: Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen.
- Reichenberg und Umgebung. Reichenberg: Jannasch, 1874.
- Wallensteins Ende. Ungedruckte Briefe und Akten (Leipzig 1879, 2 Bde.)
- Heinrich Matthias Thurn als Zeuge im Prozeß Wallenstein (Leipzig. 1883)
- Gestalten aus Wallensteins Lager (Johann Merode und Johann Aldringen). Leipzig: Duncker & Humblot, 1884-85, 2 Bde.
- Töplitz, eine deutschböhmische Stadtgeschichte. Leipzig: Duncker & Humblot, 1886.
Literatur
- Heinz Zatschek: Hallwich, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 566 f.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Hallwich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Biografischer Eintrag im Meyers
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Personendaten NAME Hallwich, Hermann KURZBESCHREIBUNG österreichischer Historiker, Volkswirtschaftler und Politiker, Autor und Publizist GEBURTSDATUM 9. Mai 1838 GEBURTSORT Teplitz, Böhmen STERBEDATUM 11. April 1913 STERBEORT Wien
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