- Hamburger Gruß
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Der Hamburger Gruß „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ ist ein traditioneller Hamburger Ausspruch: Eine Person spricht eine zweite mit „Hummel, Hummel“ an, die darauf „Mors, Mors“ erwidert.
Der Gruß entstand dadurch, dass Kinder dem schwerbeladenen Wasserträger Johann Wilhelm Bentz hinterherliefen und – um ihn zu ärgern – ihm den Spottnamen „Hummel, Hummel“ zuriefen, woraufhin jener mit „Mors, Mors“ antwortete, einer Abkürzung von „Klei mi an´ Mors“, dem plattdeutschen Pendant des Schwäbischen Grußes. Im Ersten Weltkrieg wurde der Ausspruch zum Erkennungszeichen der Hamburger Soldaten.
„Hummel, Hummel – Mors, Mors“ ist die Hamburger Variante des bekannten Goethe-Zitats: „Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserlichen Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken."[1]
Der Ausspruch wird von Hamburgern heutzutage nicht als Gruß im engeren Sinne benutzt, sondern als Schlachtruf, z. B. beim Fußball, und gelegentlich als Erkennungsruf bei der Begrüßung eines anderen Hamburgers außerhalb Hamburgs. Es kam schon vor, dass Bands, die in Hamburg gastierten, ihre Fans mit einem kräftigen „Hummel Hummel!“ begrüßten, welche dann natürlich mit einem „Mors Mors!“ antworteten. Früher war es häufig üblich, im Ausland Hamburger mit den Worten Hummel Hummel zu begrüßen. Seit einiger Zeit findet der Gruß Anwendung im Rahmen der Heimspiele des Hamburger Sportvereins in der Imtech Arena und des Handballsportvereins Hamburg in der O2 World. Nach einem Tor der Heimmannschaft und dem darauf folgenden Jubel ruft der Stadion- oder Hallensprecher zunächst den Namen des Torschützen sowie den aktuellen Spielstand aus. Abschließend tönt dann stets der Ruf "Hummel Hummel" durch das Stadion, worauf die Fans mit dem obligatorischen "Mors Mors" zu antworten pflegen.
Tatsächlich erregt die Benutzung von „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ als Gruß in Hamburg eher irritierte Blicke und legt die Annahme nahe, dass sich der außenstehende, d. h. nicht aus Hamburg stammende Sprecher – lokal auch Quiddje genannt – als vermeintlich besonderer Connaisseur der Hamburger Kultur hervortun möchte, und gibt den Grüßenden eher der Lächerlichkeit preis.
Literatur
- Emilie Weber: Jugenderinnerungen 1836 bis 1851. Otto Meißner, Hamburg 1904
- Paul Möhring: Hummel. Hamburgs weltberühmtes Original. Hermes, Hamburg 1946 (Niederdeutsche Bücherei Bd. 190)
- Paul Möhring: Drei Hamburger Originale: Hummel - Zironenjette - Vetter Kirchoff. Hansa-Verlag, Husum 1987 ISBN 3-920421-52-3
- Hamburg-Lexikon des Hamburger Abendblatts. Hamburg 2002
- Klaus Kramer: Das private Hausbad 1850–1950 und die Entwicklung des Sanitärhandwerks Auszug
- Joachim W. Franck: Hummel. In: Hamburgische Biografie. Bd. 3. Hrsg.von Franklin Kopitzsch und Dierk Brietzke. Wallstein, Göttingen 2006, S. 176 f. ISBN 3-8353-0081-4
Einzelnachweise
- ↑ Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, III. Akt, Szene 17, anno 1773, seit der 2. Auflage nicht mehr gedruckt
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