Hammer Park

Hammer Park
Der „Hammer Hof“ um 1820
Das Sievekingsche Landhaus im Jahre 1869. Nach der Öffnung des Parks 1920 wurde es als Restaurant genutzt und 1943 bei alliierten Luftangriffen zerstört.
Plan von Gartendirektor Otto Linne zur Umgestaltung des Hammer Parks, 1914. Die dunkel schraffierten Flächen zeigen an, wie Linne alte Pflanzenbestände in die Neuplanung einbezog.
Gedenkstein für Joachim Heinrich Campe

Der Hammer Park ist ein öffentlicher Park gelegen im Osten von Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Hammer Park ist im Hamburger Stadtteil Hamm gelegen. Seine Fläche erstreckt sich über knapp 16 Hektar und wird eingerahmt vom Hammer Steindamm im Westen, der Sievekingsallee im Norden, der Caspar-Voght-Straße im Osten und Hammer Hof im Süden. Letztere erinnert dabei an den früheren Namen des Geländes.

Geschichte

Geschichte des Parks

Der Hamburger Kaufmann Jacques de Chapeaurouge kaufte 1773 das Gelände des heutigen Parks und begann, neben einem Landhaus einen Garten im englischen Stil anzulegen. In einer zeitgenössischen Beschreibung heißt es über den „Chapeaurougenhof“:

„Unter den Gärten hamburgischer Gartenliebhaber in dieser Gegend ist der des Herrn Chapeaurouge (...) einer von den ausgezeichnetsten. Mit grossem Vergnügen durchwanderten wir ihn, da er von dem humanen Besitzer der öffentlichen Beschauung offen gelassen wird. Es ist vieles in diesen Gartenanlagen wohl gelungen: die verschiedenen Baum- und Gebüscharten sind mit Verstand angewendet; (...) bequeme Wege durchirren diese beschatteten lieblichen Stellen ohne Zwang und winden sich über weite Grasflächen und an künstlichen Blumenbeeten vorbei. Dort lädt eine künstliche Quelle zum Genuss der Kühle (...). Mehr abgelegen zeigt sich eine künstliche Höhe, ein kleiner Berg, an welchem sich schmale Wege zwischen Fichten und Tannen emporwinden. (...) und noch manche Stelle in diesem schönen Garten ist mir lieb und werth gewesen.“

Karl Tauchnitz: Erinnerungen an Hamburg (1803)[1]

Im Winter 1813/14 wurde der Park von französischen Besatzungstruppen weitgehend zerstört, um freies Schussfeld gegen die anrückenden Russen unter General Tettenborn zu schaffen, später aber wieder aufgebaut. 1829 erwarb Syndikus Karl Sieveking, der eine Enkelin de Chapeaurouges geheiratet hatte, das Anwesen und ließ es nach dem Vorbild seines Patenonkels Caspar Voght zu einer ornamented farm umgestalten. Dazu ließ er von dem befreundeten Architekten Alexis de Chateauneuf unter anderem eine Brauerei, eine Meierei, eine Ziegelei sowie Kuh- und Pferdeställe errichten. In dem ebenfalls von de Chateuneuf erbauten neuen Landhaus empfing der vielseitig interessierte Syndikus zahlreiche Gelehrte, Künstler, Diplomaten und Fürsten, darunter einmal sogar den dänischen König Christian VIII..[2]

Nach Sievekings Tod wurde das Landhaus von den Erben zeitweilig vermietet. Als nach der Eingemeindung Hamms im Jahre 1894 der Bedarf an Bauland rasant anstieg, bot die Familie ihren gesamten Grundbesitz, der weit über den heutigen Park hinaus bis an die Grenze zu Wandsbek reichte, der Stadt Hamburg zum Kauf an. Nach jahrelangen Verhandlungen mit der Stadt ging das Gelände schließlich 1914 in öffentlichen Besitz über. Bis 1920 wurde der heutige Park, der nur einen kleinen Teil des ehemals Sievekingschen Besitzes umfasst, von Gartenbaudirektor Otto Linne als Volkspark teilweise neu gestaltet und unter anderem mit Sport- und Spielplätzen versehen. Das ehemalige Herrenhaus diente mit seinen Nebengebäuden noch bis in die vierziger Jahre als öffentliches Restaurant und wurde erst bei den alliierten Bombenangriffen im Juli 1943 zerstört.

Ausstattung

Im Park bieten ein Spielplatz, ein Planschbecken für Kinder, Liegewiesen, ein Kräutergarten, Blumen- und Heckengarten, ein Minigolfplatz, Tischtennisplatten sowie eine Garten-Schachanlage vielfältige Möglichkeiten der Erholung.

Zum Gelände des Parks gehört auch ein Stadion für Fußball und Leichtathletik. Es besitzt eine Tribüne für 2000 Zuschauer und ist unter anderem Heimat des Landesligisten Hamm United FC sowie der American Football-Mannschaft Hamburg Huskies. Des Weiteren trainiert dort die Leichtathletikabteilung der TH Eilbeck (die ehemalige LG Hammer Park[3]).

An das Sportstadion grenzt ferner eine Tennisanlage der Hamburger Turnerschaft von 1816.

Literatur

  • Der Hammer Park. Kleinod zwischen Backsteinen. (Stadtteilarchiv Hamm Bd. 6), Hamburg 1995 ISBN 3-9803705-3-4
  • G. Herman Sieveking: Die Geschichte des Hammerhofes 2 Bde. Hamburg 1898 bzw. 1902.

Weblinks

 Commons: Hammer Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. zit. in: G. H. Sieveking: Die Geschichte des Hammerhofes, Bd. 1, S. 107 f.
  2. G. H. Sieveking: Geschichte des Hammerhofes Bd. 2, S. 155.
  3. LG Hammer Park vor der Auflösung

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