- Hanbaliten
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Die Hanbaliten, arabisch الحنبلية al-hanbaliya, DMG al-ḥanbalīya, sind eine der vier traditionellen Rechtsschulen (Madhahib) des sunnitischen Islams.
Sie geht auf Ahmad ibn Hanbal (780–855) zurück, der unter anderem Schüler Muhammad ibn Idris asch-Schafiʿis (767–820) und des Hanafiten Abu Yusuf war, wurde jedoch erst von seinen Schülern institutionalisiert. Ibn Hanbal billigte neben dem Koran und der Sunna vor allem dem Konsens der islamischen Gemeinde, der Umma, eine wichtige Stellung zu. Der Hanbalismus ist besonders in dogmatischen und in Fragen des Kultus sehr konservativ und strikt.
Muhammad ibn Abd al-Wahhab wurde über Ibn Taimiyya vom Hanbalismus entscheidend beeinflusst.
Die Hanbaliten sind die kleinste Rechtsschule des sunnitischen Islam, der etwa fünf Prozent der Sunniten anhängen. Saudi-Arabien ist, nachdem in den 1920er Jahren der Hanbalismus zwangsweise im Hedschas eingeführt wurde, überwiegend hanbalitisch. Die Hanbaliten üben aufgrund des Einflusses in Saudi-Arabien, in dem die heiligen Stätten Mekka und Medina liegen, die jedes Jahr Ziel der großen muslimischen Pilgerfahrt (Haddsch) sind, einen starken Einfluss auf die gesamte sunnitische Gemeinschaft aus.
Siehe auch
Sunnitischer Islam
Hanafiten (nach Abū Ḥanīfa) | Hanbaliten (nach Ahmad ibn Hanbal) | Malikiten (nach Mālik ibn Anas) | Schāfiʿiten (nach asch-Schāfiʿī)Schiitischer Islam
Dschafariten (nach Dschaʿfar as-Sādiq) | Zaiditen (nach Zaid ibn Ali)Charidschiten
Ibaditen (nach Jabir bin Zaid)
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