- Hannes Hegen
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Hannes Hegen (eigentlich Johannes Eduard Hegenbarth, * 16. Mai 1925 in Böhmisch Kamnitz) ist ein deutscher Grafiker und Comiczeichner.
Hegen studierte 1943/1944 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und 1947 bis 1950 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Sein Lebenswerk schuf er zwischen 1955 und 1975 mit der Comic-Serie Digedags in der Zeitschrift Mosaik (siehe auch Ritter Runkel). Daneben arbeitete er für verschiedene Zeitschriften, zum Beispiel „Frischer Wind“. Hegen lebt heute zurückgezogen in Berlin-Karlshorst.
Nur die ersten Mosaik-Hefte stammten unmittelbar von Hegen. Die weiteren Hefte wurden von Hegen und dem Mosaik-Kollektiv, dem zum Beispiel Lothar Dräger (Text), Horst Boche, Lona Rietschel, Irmtraud Winkler-Wittig (Zeichnung), Jochen Arfert (Kolorierung) und viele andere mehr angehörten, gestaltet. Auf den Titelseiten der Mosaik-Hefte stand: „Mosaik von Hannes Hegen“.
Nach einem Streit zwischen Hegen und dem Junge-Welt-Verlag, dessen Ursachen offenbar Differenzen über die inhaltliche Ausrichtung und finanzielle Forderungen von Hegen waren, wurde das Digedag-Mosaik eingestellt. Nach einer kreativen Auszeit von einem halben Jahr brachte das Mosaik-Kollektiv 1976 ein eigenes Mosaik mit den Abrafaxen als Haupthelden auf den Markt. Hegen ging gegen das Abrafaxe-Mosaik vor, in dem er eine billige Kopie seiner Digedags sah und wollte auch den Gebrauch des Namens „Mosaik“ untersagen, scheiterte aber.
Auch nach der Übernahme des Buchverlags Junge Welt durch den Tessloff Verlag liegen alle Rechte bei Hegen und das Copyright für die Publikation bei Tessloff.
Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig erhielt 2009 das umfangreiche Archiv des Comic-Zeichners.
Hegen erhielt 2008 den Max-und-Moritz-Preis, die bedeutendste deutsche Auszeichnung für Comic-Künstler vom Internationalen Comic-Salon – Erlangen. 2010 erhielt Johannes Hegenbarth für seine schöpferische Arbeit das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Literatur
- Matthias Friske: Die Geschichte des „MOSAIK von Hannes Hegen“. Eine Comic-Legende in der DDR. Berlin 2008, ISBN 978-3-86732-034-4.
- Michael F. Scholz: Mosaik – Die ersten Jahre. In: Eckart Sackmann (Hrsg.): Deutsche Comicforschung. Band 2. Hildesheim 2005, S. 102–111.
- Mark Lehmstedt: Die geheime Geschichte der Digedags. Die Publikations- und Zensurgeschichte des Mosaik von Hannes Hegen. Lehmstedt, Leipzig 2010, ISBN 978-3-937146-99-7.
- Michael F. Scholz: Hegenbarth, Johannes. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
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