Hans Brand

Hans Brand

Hans Brand (* 9. April 1879 in Bayreuth; † 10. Januar 1959 in Pottenstein) war ein Geologe, Bergbauingenieur und SS-Standartenführer. Er hat sich vor allem um den Fremdenverkehr und Tourismus in Pottenstein verdient gemacht. Hierzu zählt vor allem die Erschließung der Teufelshöhle ab 1922.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Brand, promovierter Geologe und Bergbauingenieur, war zunächst als Studienprofessor an einer Münchener Oberrealschule tätig. 1931 wurde er Mitglied des „Stahlhelms“.[1]

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 dem NS-Lehrerbund und 1935 der NSDAP bei.[1] Hans Brand war seit 1939 Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 340.782) und unter anderem beim Höchsten SS- und Polizeiführer in Italien eingesetzt, wo er die SS-Karstwehr aufstellte. Daneben war er innerhalb des SS-Ahnenerbes Leiter der Forschungen zur Karst- und Höhlenkunde.[1] Von 1942 bis 1945 bestand in Pottenstein ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg und ein Ausbildungslager (1942/43) für etwa 600 Mitglieder der SS-Karstwehr. Ungefähr 700 Gefangene mussten damals Zwangsarbeit zum Ausbau der Teufelshöhle und des Schöngrundsees leisten. Die Häftlingsarbeit wurde im Zusammenhang mit der Ausbildung der „SS-Karstwehr“ geleistet. Diese SS-Einheit wurde später in Slowenien und Venetien eingesetzt (siehe hierzu: Massaker von Avasinis).

Für seine Verdienste um den Fremdenverkehr war Brand bis 1948 Ehrenbürger der Stadt Pottenstein. 1961 wurde ihm zu Ehren eine Gedenktafel an der Teufelshöhle angebracht und eine Straße nach ihm benannt. Die Gedenktafel wurde mittlerweile wegen Brands NS-Vergangenheit wieder entfernt.

Literatur

Peter Engelbrecht: Touristenidylle und KZ-Grauen. Vergangenheitsbewältigung in Pottenstein. Rabenstein, Bayreuth 1997, ISBN 3-928683-16-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 70.

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