Hans Hinrich

Hans Hinrich

Hans Hinrich (* 27. November 1903 in Berlin; † 30. Oktober 1974 in Berlin) war ein deutscher Regisseur, Schauspieler und Synchronsprecher.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Arbeit

Hans Hinrich war zunächst Theaterregisseur. Seine Filmlaufbahn begann 1931 bei der Ufa, die sich kurz zuvor auf die Tonfilmtechnik umgestellt hatte und in den frühen 1930er Jahren stark expandierte. Bis 1938 führte Hinrich Regie in einigen Filmen, die zwar mit den bedeutendsten Stars der Ufa besetzt waren (Hans Albers, Heinrich George, Lil Dagover, Attila Hörbiger), an den Kinokassen jedoch nur mäßigen Erfolg hatten. Hinrich war jüdischer Abstammung und konvertierte 1939 zur katholischen Kirche.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges ging Hinrich nach Rom, wo er bis zum Ende des Krieges in den Produktionen wechselnder italienische Filmgesellschaften Regie führte.

1946 begann Hinrich als Giovanni Hinrich oder Giovanni Heinrich in Rom eine zweite Karriere als Filmdarsteller. Seinen größten Auftritt hatte er in der 1948 herausgebrachten Hugo-Adaption I miserabili, in der er neben Gino Cervi die Rolle des Javert spielte. Als Nebendarsteller wirkte er vereinzelt auch in deutschen Kinofilmen und von 1955 an in deutschen Fernsehproduktionen mit. Seinen letzten beiden Regiearbeiten führte Hinrich ebenfalls in Deutschland durch: K – Das Haus des Schweigens (1951) war das düstere Schulddrama eines Mörders (mit Ernst Deutsch) und Conchita und der Ingenieur (1954) ein anspruchsloser Abenteuerfilm um Ölbohrer im exotischen Milieu des brasilianischen Dschungels.

Hinrichs wichtigstes Arbeitsgebiet wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Filmsynchronisation. Als Synchronsprecher hat er seine Stimme unter anderem Edward G. Robinson, Claude Rains und Spencer Tracy geliehen. Er war seit 1928 mit der Schauspielerin Maria Krahn verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

Regisseur:

Darsteller:

  • 1946: Avanti a lui tremava tutta Roma
  • 1948: I miserabili
  • 1949: Fabiola
  • 1950: Die letzten Tage von Pompeji]
  • 1952: Türme des Schweigens
  • 1954: Uomini ombra
  • 1961: Das Wunder des Malachias

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.

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