- Hans Mehrtens
-
Hans Mehrtens (* 5. Dezember 1892 in Schwelm; † 1976 in Aachen) war ein deutscher Architekt, Baubeamter und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Das Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart schloss Mehrtens 1921 mit dem Diplom ab. Danach war er Mitarbeiter von Paul Bonatz und Adolf Abel, die damals beide in Stuttgart lehrten und die Stuttgarter Schule maßgeblich prägten. Anschließend arbeitete er für die Oberschlesische Wohnungs- und Siedlungsfürsorge Oppeln und die Planungsabteilung des Bochumer Vereins. Von 1925 bis 1935 war Mehrtens Stadtbaurat in Köln. Seit 1930 war er Leiter des Hochbauamtes. Mit Julius Schulte-Frohlinde und Theodor Teichen waren weitere Absolventen der „Stuttgarter Schule“ im Kölner Hochbauamt tätig. Abel war von 1925 bis 1930 Stadtbaudirektor in Köln.
1935 wurde Mehrtens, der seiner weiteren Laufbahn wegen zuvor in die NSDAP eingetreten war, als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Entwerfen von Hoch- und Industriebauten der RWTH Aachen berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 1961 innehatte. In den Jahren 1940 bis 1942 war Mehrtens, der inzwischen zum "Vertrauensarchitekt" der NSDAP bestimmt worden war und sich in dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund engagierte, Leiter des Arbeitskreises Baugestaltung im Gau Köln / Aachen. Auch wurde in dieser Zeit seine Fachkompetenz zum Bau kriegswichtiger Bauten wie beispielsweise der Neuplanung eines Rüstungwerkes für die Luftwaffe bei Danzig oder für die Panzerherstellung der Deutschen Edelstahlwerke AG in Krefeld herangezogen. Darüber hinaus gehörte Mehrtens ab 1943 zusammen mit Hermann Proetel, Robert Hans Wentzel, Peter Mennicken und Robert Roessing der Arbeitsgemeinschaft für Raumordnung unter Hermann Roloff an, die im Auftrag der geheimen Organisation "Mittelstelle für Heimatschutz" die Möglichkeit einer Ausdehnung der Zuständigkeiten der Hochschule auf die noch besetzten westlichen Nachbarländer organisieren sollte, was sich aber nur wenige Monate später auf Grund der Befreiung dieser Länder durch die Alliierten erledigte. In den letzten Kriegsjahren wurde er von seinem amtierenden Rektor Hans Ehrenberg noch zum Dekan ernannt. [1]
Nach dem Krieg wurde Mehrtens im Jahr 1957 Direktor des Instituts für Schulbau an der RWTH.
Bauten (Auswahl)
- 1927: Müllverwertungsanlage in Köln-Niehl
- 1930–1932: Schule am Blücherpark in Köln
- 1935–1936: Flughafen Köln-Butzweilerhof (Empfangsgebäude unter Denkmalschutz)
- 1937–1938: Sportstadion, sog. „Edelstahl-Kampfbahn“, für die Deutsche Edelstahlwerke AG in Krefeld
- vor 1945: Rheinstrand-Siedlung in Karlsruhe
- vor 1945: Kleinsiedlung Ehringhausen bei Remscheid
sowie nach 1945:
- Kreishaus (heute Neues Rathaus) in Jülich
- Chemisches Institut und Studentendorf der RWTH Aachen
- Stadthalle in Düren
- Stadthalle in Erkelenz
- Erweiterung des Gymnasiums in Schleiden
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Kalkmann: Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich (1933-1945), Verlag Mainz, 2003, ISBN 3861301814: Google Books
Weblinks
Kategorien:- Deutscher Architekt
- Hochschullehrer (RWTH Aachen)
- NSDAP-Mitglied
- NSDDB-Funktionär
- Geboren 1892
- Gestorben 1976
- Mann
Wikimedia Foundation.