Hans Meid

Hans Meid

Hans Meid (* 3. Juni 1883 in Pforzheim; † 6. Januar 1957 in Ludwigsburg) war ein deutscher Maler und Illustrator. Er war ein erfolgreicher Vertreter des Impressionismus in der Druckgrafik.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Hans Meid wuchs in Pforzheim als Sohn eines Schmuckhändlers auf. Nach dem Realschulabschluss besuchte er ab 1899 die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, 1900 wechselte er auf die dortige Kunstakademie, wo er Schüler des Impressionisten Wilhelm Trübner (1851–1917) und des Realisten Walter Conz (1872–1947) wurde.

1907 verpflichtete die Meißener Porzellanmanufaktur ihn als Entwerfer; 1908 gab er diese Tätigkeit wieder auf und ließ sich in Berlin als freischaffender Künstler nieder. Sein Erfolg lässt sich am Villa-Romana-Preis (1910) und der Mitgliedschaft in der Berliner Secession (1911) ablesen.

1919 wurde Meid Lehrer für Radierung an der Hochschule für bildende Künste (ab 1924: Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst) in Berlin. 1927 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewählt, in der er ab 1934 auch ein Meisteratelier für Grafik leitete.

Von 1910 an schuf er ein umfangreiches Werk in Radierung, Lithografie und anderen Techniken, eine Vielzahl von Illustrationen zu Werken der Weltliteratur wie Cervantes' Don Quijote, Goethes Wahlverwandtschaften und vielen anderen. Ab 1922 kamen Federzeichnungen, Aquarelle und Gemälde dazu.

Im Krieg wurde Meids Haus in Berlin-Steglitz 1943 zerstört. Nach 1945 ließ er sich im fränkischen Gereuth nieder, folgte dann aber 1948 einem Ruf an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, an der er bis 1951 unterrichtete. 1953 ernannte ihn die Hochschule zum Ehrenmitglied. Die Jahre bis zu seinem Tod lebte er (auf Vermittlung von Theodor Heuss) im Schloss Ludwigsburg.

Der Hans-Meid-Preis für Buchillustration gilt als hoch angesehene Auszeichnung dieses Fachgebiets.

Die Stadt Pforzheim hat eine Hans-Meid-Straße ihm zu Ehren benannt.

Werke

illustrierte Bücher

Literatur und Quellen

  • Adolf Jannasch: Hans Meid. Berlin 1943
  • Käte Neumann: Hans Meid und das Theater. In: Jb.d.Staatl.Kst.slgn. Dresden 1976/1977, S. 113-124.
  • Ralph Jentsch: Hans Meid. Das graphische Werk. Esslingen 1978
  • Käte Neumann: Illustrationen und Buchausstattungen von Hans Meid. In: Jb.d.Staatl.Kst.slgn. Dresden 1984, S. 145-166.
  • Käte Neumann: Hans Meid in Meissen. In: Keramos. Zs.d.Gesellsch.d.Keramikfreunde e.V. Düsseldorf. H. 112, April 1986, S. 41-54.
  • Wolfgang Kermer (Hrsg.): Zwischen Buch-Kunst und Buch-Design: Buchgestalter der Akademie und ehemaligen Kunstgewerbeschule Stuttgart: Werkbeispiele und Texte. Ostfildern-Ruit: Ed. Cantz, 1996 ISBN 3-89322-893-4

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meid — ist der Familienname folgender Personen: Hans Meid (1883−1957), deutscher Maler und Illustrator Max Meid (1910–2009), deutscher Architekt Volker Meid (* 1940), deutscher Literaturwissenschaftler Wolfgang Meid (* 1929), emeritierter Professor für… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans von Weber — (* 22. April 1872 in Dresden; † 22. April 1924 in München) war ein deutscher Verleger und Kunstmäzen. Er gehörte zur Gruppe der literarischen Individualverleger und prägte maßgeblich die deutsche Buchkunst. Leben und Werk Hans von Weber… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Fischer-Schuppach — (* 27. Mai 1906 in Fafe, Portugal als Hans Theodor Wolfgang Wilhelm Fischer; † 1. Mai 1987 in Heidelberg) war ein deutscher Maler, Zeichner und Buchillustrator der klassischen Moderne. Er zeichnete vor allem realistische Szenen aus dem Stadtleben …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Fähnle — Selbstbildnis um 1950 Hans Fähnle (* 12. Juni 1903 in Flein bei Heilbronn; † 12. März 1968 in Stuttgart) war ein deutscher Maler und Grafiker. Hans Fähnle gehört zu den Malern der so genannten Verschollenen Generation, sein Werk ist de …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Thoma-Preis — Der Hans Thoma Preis, Staatspreis des Landes Baden Württemberg, wird seit 1950, seit 1971 alle zwei Jahre an Bildende Künstler und Künstlerinnen vergeben, die bereits ein anerkanntes Werk aufweisen oder eine Weiterentwicklung zu hohen Leistungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Kuhn (Philologe) — Hans Kuhn (* 13. Juli 1899 in Minden; † 8. Oktober 1988 in Kiel) war ein deutscher Skandinavist und germanistischer Mediävist. Bis zu seinem Tod war er emeritierter Professor der Universität Kiel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Meid — Meid,   Hans, Grafiker und Maler, * Pforzheim 3. 6. 1883, ✝ Ludwigsburg 6. 1. 1957; in der Nachfolge von M. Slevogt einer der wichtigsten deutschen Buchillustratoren (u. a. Illustrationen zu Goethes »Wahlverwandtschaften«, 1931, und »Don Quijote« …   Universal-Lexikon

  • Hans Krahe — Hans Krahe, filólogo y lingüista alemán, (* 7 de febrero de 1898 en Gelsenkirchen, † 25 de junio de 1965 en Tübingen). Fue profesor en la Universidad de Würzburg desde 1936 hasta 1946, en donde fundó en 1942 el Archiv für die Gewässernamen… …   Wikipedia Español

  • Max Meid — National Haus an der Untermainbrücke, Meid/Romeick 1964 Max Meid (* 18. Juli 1910 in Berlin; † 16. Juli 2009) war ein deutscher Architekt. Meid und sein Partner Helmut Romeick gehörten zu den führenden Vertretern der Nachkriegsmoderne in… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Meid — (* 12. November 1929 in Pfungstadt (Hessen)) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler und Indogermanist. Er ist emeritierter Professor für (Vergleichende) Sprachwissenschaft und gilt als einer der international führenden Indogermanisten und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”