- Hans Otto Glahn
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Hans Otto Glahn (* 1895 in Sankt Martinsbann bei Metz; † August 1979) war preußischer Politiker (SPD) und Landrat des Landkreises Usingen.
Hans Otto Glahn studierte Rechtswissenschaften und trat 1922 in den preußischen Staatsdienst ein. Bis 1929 war er Regierungsassessor in Siegen, bevor er (zunächst kommissarisch) als Landrat nach Usingen berufen wurde. Der Kreistag wählte ihn 1929 mit den Stimmen der SPD, dem Zentrum und der Liste der Beamten und Handwerker, die zusammen 12 Mandate im Kreistag hatten gegen die 8 Stimmen der Hessen-Nassauischen Bauernpartei. Februar 1932 wechselte Glahn als Vizelandrat in den Landkreis Eschwege, im Herbst 1932 in das Regierungspräsidium Köslin. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er aus dem Staatsdienst entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1945 als Oberkreisdirektor des Landkreis Ammerland eingesetzt und blieb bis 1947 in dieser Position.[1] Am 22. Dezember 1947 trat er sein neues Amt als Oberstadtdirektor in Göttingen an. Die dortige SPD hatte bei den Kommunalwahlen eine absolute Mehrheit erreicht und den ortsfremden Hans Otto Glahn gewählt. Für Glahn, der vom linken Flügel der Sozialdemokraten nominiert worden war, stimmten die Abgeordneten von SPD und KPD gegen die anderen Oppositionsfraktionen. Seine Amtsführung war jedoch umstritten und er verlor bald die Unterstützung der eigenen Fraktion. Bei der Kommunalwahl 1948 büßte die SPD ihre Mehrheit ein und FDP und CDU verfügten über die Mehrheit im Rat. Am 29. Januar 1949 verabschiedete der Rat bei nur drei Gegenstimmen eine Resolution, in der festgestellt wurde, dass Glahn nicht fähig sei, die Geschäfte der Stadt ordnungsgemäß zu führen (die SPD-Fraktion hatte die Sitzung aus Protest verlassen[2]). Es wurde ein Disziplinarverfahren durchgeführt und Glahn nach nur 14 Monaten Amtszeit in den Ruhestand versetzt. Der Antrag dieses Verfahren abzulehnen, fand am 22. April 1949 keine Mehrheit im Rat. Auch von den SPD-Abgeordneten stimmten nur 11 diesem Antrag zu.[3]
Gegen die Pensionierung wehrte sich Glahn von Gericht und erreichte 1953 die Nachzahlung von 48.000 DM. [4]
Quellen
- Gregor Maier: Zwischen Verwaltung und Politik; in: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2009, ISBN 978-3-7973-1110-8, Seite 81
Einzelnachweise
- ↑ Landratsliste auf der Homepage des Landkreises
- ↑ Darstellung der SPD Göttingen auf ihrer Homepage
- ↑ Dietrich Denecke, Rudolf von Thadden, Günter J. Trittel : Göttingen: Von der preussischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Grossstadt 1866-1989; Band 3 von Göttingen: Geschichte einer Universitätsstadt, Rudolf von Thadden; Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen , 1999, ISBN 352536198X, Seite 300-301, Online
- ↑ Klaus Wettig: Spurensuche und Fundstücke: Göttinger Geschichten, 2007, ISBN 3835301225, Seite 236-237, Online
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