Landkreis Usingen

Landkreis Usingen

Der Landkreis Usingen war ein Kreis auf dem Gebiet des Landes Hessen, der zwischen dem 1. April 1886 und dem 1. August 1972 mit Unterbrechungen bestand.

Landkreis Usingen 1905

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Landkreis Usingen bestand weitgehend aus den heutigen Städten Neu-Anspach und Usingen sowie den heutigen Gemeinden Grävenwiesbach, Schmitten, Wehrheim und Weilrod.

Der Landkreis Usingen grenzte im Norden an den Oberlahnkreis, im Osten an den Kreis Friedberg, im Süden an den Obertaunuskreis sowie im Westen an den Kreis Limburg und an den Untertaunuskreis.

Kreisstadt war Usingen. Als Landratsamt wurde das Prinzenpalais in der Obergasse genutzt.

Das Kfz-Kennzeichen des Kreises war USI.

Vorgeschichte

Vorgänger des Kreises Usingen war das Amt Usingen. Dieses erfuhr im Laufe der Zeit steigende Bedeutung. 1667 wurde das Amt Altweilnau, 1729 das Amt Stockheim in das Amt Usingen eingegliedert. 1810 kam Reifenberg hinzu, 1814 das Amt Cleeberg, dass aus dem Amt Wehrheim und dem Amt Kransberg gebildet worden war. Das Amt Usingen umfasste um die Mitte des vorigen Jahrhunderts alle zum späteren Kreis Usingen gehörenden Orte sowie Ober- und Niederreifenberg.

Geschichte

Siegelmarke des Königlich Preußischen Landratsamtes

Der Landkreis Usingen wurde durch die Kreisordnung vom 1. April 1886 aus dem Obertaunuskreis herausgelöst. Er entsprach weitgehend dem ehemaligen nassauischen Amt Usingen.

Der Landkreis Usingen war Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden in der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Erster preußischer Landrat in Usingen war August Paul Beckmann.

1918, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, entstand in Königstein ein „Hilfskreis Königstein“, dem aus dem Kreis Usingen die Orte Oberreifenberg und Niederreifenberg zugeordnet wurden. Diese kehrten auch im Rahmen der Neuordnung der Kreise im Rhein-Main-Gebiet ab 1. Oktober 1928 nicht in den Kreis Usingen zurück.

Im Zuge einer preußischen Verwaltungsreform verlor der Kreis Usingen am 1. Oktober 1932 seine Selbständigkeit und kehrte wieder zum Obertaunuskreis zurück. Haintchen und Hasselbach wurden aus dem Kreis Usingen ausgegliedert und dem Kreis Limburg eingegliedert. Diese aufgelöste Selbstständigkeit des Kreises Usingen dauert allerdings nur ein Jahr. Auf Grund eines Wahlversprechens der NSDAP erhielt der Kreis Usingen im Juli 1933 seine Selbständigkeit nach Hitlers „Machtergreifung“ zurück.

Die Orte Hasselborn und Brandoberndorf wurden jedoch bei der Wiedergründung dem Landkreis Wetzlar zugeschlagen.

Landräte des Kreises Usingen

Von Bis Name
1886 1914 Dr. jur. August Beckmann
1914 1915 Georg Albert Bacmeister
1915 1921 Oskar von Bezold
1921 1929 Siegfried von Campe
1929 1932 Hans Otto Glahn
1932 1937 Dr. med. Hans Lommel
1937 1940 Wolfgang von Hessen
1940 1945 Walter Heyse
1944 1946 Heinrich Schneider
1946 1948 Heinrich Müller
1948 1952 August Roesener
1952 1966 Heinrich Müller
1966 1972 Rudolf Thierbach

Der letzte Landrat vor der Vereinigung zum Hochtaunuskreis war Dr. Rudolf Thierbach. Nach der Kreisreform wurde Werner Herr, der letzte Landrat des Obertaunuskreises erster Landrat des Hochtaunuskreises.

Auflösung

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde der Kreis Usingen aufgrund des „Gesetzes zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen vom 11. Juli 1972“ mit dem Obertaunuskreis zum Hochtaunuskreis verschmolzen.

Hierbei wurden die Orte Hasselbach aus dem Kreis Limburg und Niederreifenberg und Oberreifenberg aus dem Main-Taunus-Kreis eingegliedert und die Orte Niederems, Reichenbach, Steinfischbach und Wüstems an den Rheingau-Taunus-Kreis abgegeben.

Siehe auch

Weblinks


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