Hans Schaefer (Althistoriker)

Hans Schaefer (Althistoriker)

Hans Schaefer (* 7. August 1906 in Breslau; † 23. September 1961 bei Ankara) war ein deutscher Althistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Physikprofessors Clemens Schaefer studierte zunächst in Bonn Jura und wurde Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Arminia Bonn im KV. Schaefer wechselte dann nach Marburg und Leipzig, wo er Altertumswissenschaften studierte, vor allem Alte Geschichte bei Helmut Berve, bei dem er 1929 promoviert wurde. 1935 habilitierte sich Schaefer in Leipzig. Nach einer Lehrstuhlvertretung in Halle im Wintersemester 1935/36 erhielt er zum 21. April 1936 eine außerordentliche Professur in Jena, 1941 eine ordentliche Professur in Heidelberg. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war er kurzzeitig in Straßburg tätig. Von 1957 bis 1959 leitete Schaefer die Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik. Er starb zusammen mit seinem Kollegen Jacques Moreau und den Heidelberger althistorischen Nachwuchswissenschaftlern Peter Sattler, Leo Teutsch, Martin Friedenthal, Christoph Meinhard Bulst, Hans Hermann Rohrbach, Roland Maier, Gerhard Müller und Siegfried Ries[1] bei einem Flugzeugabsturz während einer Exkursion.

Den Schwerpunkt von Schaefers wissenschaftlicher Arbeit bildete die griechische Geschichte, vor allem die Staatstheorie. Seine 1932 veröffentlichte Dissertation stieß wegen ihrer begriffs- und geistesgeschichtlichen Ausrichtung auf Kritik; die Habilitationsschrift zu Herrscher und Volk im archaischen Griechentum blieb ungedruckt. Schaefer verfasste zahlreiche Artikel für die die Realenzyklopädie der classischen Altertumswissenschaft, darüber hinaus war er ab 1951 Mitherausgeber des mehrteiligen Lehrbuchs für Geschichte für höhere Schulen Erbe des Abendlandes.

Zu Schaefers Doktoranden gehörten Walter Schmitthenner (1949), Hans Buchheim (1951), Dietmar Kienast (1953), Christian Meier (1956) und Ursula Vogel-Weidemann (1958). Diese hatten ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich der römischen Geschichte.

Schriften

  • Staatsform und Politik. Untersuchungen zur griechischen Geschichte des 6. und 5. Jahrhunderts. Dieterich, Leipzig 1932.
  • Probleme der alten Geschichte. Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Herausgegeben von Ursula Weidemann und Walter Schmitthenner, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1963.

Literatur

  • Stefan Rebenich: Nationalsozialismus und Alte Geschichte. Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Forschung und Lehre. In: Isolde Stark (Hrsg.): Elisabeth Charlotte Welskopf und die Alte Geschichte in der DDR: Beiträge der Konferenz vom 21. bis 23. November 2002 in Halle/Saale. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, S. 42–64 (zu Schaefer S. 52–55; online).
  • Wolfgang SchullerSchaefer, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 505 (Onlinefassung).
  • Den Toten des 23. September 1961 zum Gedenken. In: Heidelberger Jahrbücher. Band 6, 1962, S. 1–26.
  • S. Koß in Biographisches Lexikon des KV. Band 7, Akadpress 2010, ISBN 978-3-939413-12-7, S. 125 f.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Sterbezettel.

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