Hans Volkmann (Althistoriker)

Hans Volkmann (Althistoriker)

Hans Volkmann (* 19. März 1900 in Köln; † 5. Oktober 1975 in Köln) war ein deutscher Althistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Volkmann wuchs in Bromberg auf und machte 1918 in Göttingen das Abitur. Im selben Jahr begann er an der dortigen Universität ein Studium der Klassischen Philologie und der Alten Geschichte. Seine Lehrer in Göttingen waren Georg Busolt und Richard Reitzenstein. 1920 wechselte Volkmann nach Marburg und promovierte 1922 in Alter Geschichte bei Anton von Premerstein mit der Arbeit Demetrios I. Soter (162–150 v. Chr.) und Alexander I. Balas (150–145 v. Chr.) von Syrien. Nach der Promotion ging er zur Weiterbildung in der Papyrologie zu Ulrich Wilcken nach Berlin. 1923 legte er in Marburg die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Es folgten fünf Jahre im Schuldienst in Marburg, Hersfeld und Frankfurt am Main.

1930 ging er an das Marburger Gymnasium Philippinum. 1933 erfolgte an der Universität Marburg seine Habilitation mit dem Thema Zur Rechtsprechung im Principat des Augustus. 1934/35 hatte er eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Marburg inne. 1937 erfolgte der Ruf an die Universität Greifswald. 1941 wurde Volkmann zur Wehrmacht einberufen und am 30. Januar 1945 beim Rückzug aus Estland in Elbing schwer verwundet. Als sowjetischer Kriegsgefangener erlangte er erst am 6. Februar 1947 in Frankfurt an der Oder die Freiheit wieder. Nach zwei Jahren vergeblicher Bemühungen, seinen Lehrstuhl in Greifswald wiederzubekommen, kehrte er nach Köln zurück. 1952 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt und am 29. März 1955 erhielt er den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität zu Köln. Im Jahr 1964 wurde er emeritiert. Zu Volkmanns Schülern zählt Karl-Wilhelm Welwei.

Volkmann war Kenner der Seleukidengeschichte und verfasste mehrere Artikel für Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE) sowie den Kleinen Pauly. Seine 1949 erschienene Kleopatra-Biografie wurde in vier Sprachen übersetzt. Daneben gab er den Nachlass seines Lehrers Anton von Premerstein heraus.

Schriften (Auswahl)

  • Grundzüge der römischen Geschichte, 8. Auflage, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-02726-4.
  • Sullas Marsch auf Rom, Nachdruck der Ausgabe von 1958, Darmstadt 1973.
  • Zur Rechtsprechung im Principat des Augustus, 2. durchgesehene und erweiterte Auflage, München 1969.
  • Die Massenversklavungen der Einwohner eroberter Städte in der hellenistisch-römischen Zeit, Mainz 1961.
  • Kleopatra: Politik und Propaganda, München 1953.
  • Endoxos duleia. Kleine Schriften zur Alten Geschichte, hrsg. von Heinz Bellen, Berlin/New York 1975.

Literatur

Weblinks


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