Hans Wilhelm Schmidt

Hans Wilhelm Schmidt

Hans Wilhelm Schmidt (* 11. Februar 1903 in München; † 1991) war ein deutscher Theologe, evangelischer Pfarrer und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und

Schmidt studierte nach dem Abitur Evangelische Theologie. Kurze Zeit später wurde er zum Pfarrer ordiniert. Sein besonderes Interesse galt dem Fach Neues Testament, in dem er promoviert wurde. Frühzeitig näherte er sich völkisch-nationalistischen Positionen an. Im Jahre 1927 erhielt er eine Dozentur an der Theologischen Hochschule von Bethel bei Bielefeld.[1] Im Jahre 1933 erfolgte seine Eintritt in die NSDAP.[2] Zum Professor für Neutestamentliche Theologie in Münster wurde er 1934 berufen, verbunden mit einem Lehrauftrag für Systematische Theologie. Ein Jahr später wechselte er nach Bonn. Er setzte sich für die „nationalsozialistische Volkwerdung auf der Grundlage von Blut und Boden“ ein.[3] Im Jahre 1939 erreichte ihn ein Ruf an die Universität von Wien. Im gleichen Jahr erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben der Deutschen Christen.[4] Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus ging er ins Pfarramt zurück und betreute Kirchgemeinden in der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Bayern.

Werke

  • Zeit und Ewigkeit. Die letzten Voraussetzungen der dialektischen Theologie. Verlag: Gütersloh, Bertelsmann, 1927
  • Germanentum, Christentum und Judentum: Studien zur Erforschung ihres gegenseitigen Verhältnisses. Sitzungsberichte, Weimar 1943
  • Der Brief des Paulus an die Römer. ( = Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, Band VI). Verlag: Berlin, Evangelische Verlagsanstalt, 1963.

Mitwirkung und Co-Autor

  • Die blaue Bibel - Was ein Christ aus der Heiligen Schrift braucht. Verlag für Gemeindepädagogik 1975

(Den Kommentartext des Alten Testaments schrieb Hans-Georg Lubkoll, den des Neuen Testaments Josef Hainz. Beratung durch Odilo Lechner Wissenschaftliche Beratung: Josef Scharbert (AT), Hans Wilhelm Schmidt (NT)).

Nachlässe

  • Schmidt, Hans Wilhelm, D.; Theologieprofessor, Pfarrer; 1903 - 1991; 1,4 m; 56 AE[5]

Literatur

  • Martin Berger, Matthias Geist: Nationalsozialistische Karriere und lutherischer Offenbarungspositivismus. Hans Wilhelm Schmidt (1903-1991). In: Karl Schwarz, Falk Wagner (Hrsg.): Zeitenwechsel und Beständigkeit. Beiträge zur Geschichte der Evangelisch-theologischen Fakultät in Wien 1821-1996. WUV-Universitäts-Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85114-314-0, (Schriftenreihe des Universitätsarchivs 10), S. 553-589.

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt/Main 2003, S. 545.
  2. Hans-Paul Höpfner: Die Universität Bonn im Dritten Reich. Bonn 1999.
  3. Junge Kirche 1935.
  4. Hans Prolingheuer: Wir sind in die Irre gegangen. Köln 1987.
  5. http://www.lkan-elkb.de/336.php?sidmws2=6a81ee5b396ddde117fedfa29ecb2f6d

Weblinks


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