- Hardeckh
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Das Schloss Hardeck liegt in der Gemeinde Neualbenreuth, Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz, Bayern, einen Steinwurf westlich vom aufstrebenden Kurbad "Sibyllenbad" in der gleichnamigen kleinen Ortschaft Hardeck. Es ist 24 × 12 Meter groß und steht auf einer 15 Meter steilaufragenden Felsnase aus Granitschiefer inmitten von parkähnlichen Anlagen mit schönem Ausblick in die südliche Landschaft.
Geschichte
Aus Robert Giersch "Quellenforschung zur Agrar- und Baugeschichte des sogenannten Fraisgebiets", 1996:
- Dem Dorf Hardeck fällt (im Gemeindeverband) eine Sonderrolle zu: Die Anwesen dieser Siedlung gruppieren sich um das Schloss Hardeck, einer ehemaligen Reichsburg, 1238 erstmals erwähnt, die einst zum Burgenkranz der Staufer um die Pfalzburg Eger gehörte. Hier war im 18. Jahrhundert dann Sitz des stiftischen Gerichtes Hardeck... Das Amtsschloss (Haus Nr. 14) sollte nach der Säkularisation 1803 verkauft werden, allerdings fand sich kein Käufer. Bis 1847 wurde das Schlossgebäude vermietet, dann erwarb es der Färbermeister Johann Ruderer, der hier eine Färberei einrichtete.
13. und 14. Jahrhundert
Der Vorgänger des jetzigen Schlosses war eine mittelalterliche Burganlage. Diese wurde 1316 als "castrum Hardekke", 1434 als "veste Hardeckh" und als "munitio Hardeck" bezeichnet. Wann und von wem sie erbaut wurde, ist nicht näher nachzuforschen. Vermutlich diente die Burg als egrischer Ministerialsitz und Befestigung gegen räuberische Wenden.
Als sich 1289 Rudolf I. und König Wenzel II. von Böhmen trafen, waren im Gefolge egerländer Ritter, darunter ein Albrecht von Hardeck. Auch der Name lässt auf eine frühe Entstehung schließen. "Hard" ist eine alte Bezeichnung für Wald, die später nicht mehr vorkommt, "eck" bedeutet eine befestigte Anlage.
Als folgende Besitzer werden in den Chroniken die Herren von Liebenstein (deren Schloss ist nur noch als Mauerruine in der Nähe von Tirschenreuth zu sehen), die Falkenberger und Leuchtenberger genannt. Die erste urkundliche Erwähnung von Hardeck stammt aus dem Jahr 1298. Das aufstrebende Stift Waldsassen erwarb damals die Burg Liebenstein und
- alles, was den Liebensteinern in Waldsassen, ferner alles, was ihnen zwischen Hardeck und Liebenstein gehört (lat.: quidquid infra Waldsassen et de Hardekke usque in Libenstein foedale est).
Es steht fest, dass im Jahr 1316 die Burg Hardeck samt zugehörigen Dörfern und Rechten von den Leuchtenbergern an das Kloster Waldsassen verkauft wurde, und zwar mit der interessanten Begründung:
- Es solle nicht so sein, dass die innige Freundschaft zwischen Ulrich I. von Leuchtenberg und dem Abt Johann III. von Waldsassen (beide waren Gevattern) dadurch gestört wird, wenn Leuchtenberger Leute und Knechte zum Schloss Hardeck zögen und wieder heimkehrten.
Der Erwerber der Burg, Abt Johann III., hing sehr an ihr, denn er verbrachte hier seinen Lebensabend († 1329) und hatte
- neben der Kapelle des heiligen Jakobus eine seiner Würde entsprechende Wohnung.
Weblinks
49.98583333333312.416944444444Koordinaten: 49° 59′ 9″ N, 12° 25′ 1″ O
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