- Harry Kahn
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Harry Kahn (* 11. August 1883 in Mainz; † 1970 in der Schweiz) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller, Drehbuchautor und Übersetzer.
Leben
Kahn war von 1902 an Mitarbeiter von Max Reinhardt. Von 1907 bis 1930 schrieb er für die Wochenschrift Die Weltbühne zunächst Theater-, später auch Film-Kritiken. Von 1914 bis 1919 veröffentlichte verschiedene Bücher und Dramen. In seinem Rückblick auf 25 Jahre Weltbühne würdigte Kurt Tucholsky die Mitarbeit Kahns:
- Dann war da Harry Kahn, der am längsten von uns allen dabei ist. S.J. hat ihn den „Samumisten“ genannt, oder er sich selber ... ? Sein Temperament fegte denn auch dem Wüstenwind gleich durchs Blättchen; es gibt da herzerfrischende Polemiken, wie die gegen den seligen Kasimir Edschmid, eine prachtvolle Leistung.
Kurt Tucholsky: „Fünfundzwanzig Jahre“, in: Die Weltbühne, 9. September 1930, S. 377.
Von 1925 bis 1926 war Kahn Redakteur der Blätter des Deutschen Theaters. Anfang der 1930er Jahre beteiligte er sich als Co-Autor an mehreren Drehbüchern. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er nach Frankreich, wo er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges interniert worden sein soll. Nach einer Flucht aus der Haft soll er 1942 in die Schweiz gelangt sein. Nach Ende des Krieges übersetzte Kahn zahlreiche Werke amerikanischer Autoren aus dem Englischen ins Deutsche, so unter anderem von John Steinbeck und William Faulkner.
Werke
- Opfer. Novellen Berlin 1914
- Der Ring Komödie in vier Akten. Berlin 1916
- Amerika München 1917
- Krach Komödie in vier Akten. München 1919
Drehbücher:
- 24 Stunden aus dem Leben einer Frau Deutschland 1931
- L'Homme qui assassina Deutschland 1930/1931
- Die Königin einer Nacht Deutschland 1930
- Der Mann, der den Mord beging Deutschland 1930/31
Übersetzungen:
- John Phillips Marquand: Es gibt kein Zurück Baden-Baden & Stuttgart 1951
- John Steinbeck: Geld bringt Geld Frankfurt 1964
- Jenseits von Eden Zürich 1953
- Wonniger Donnerstag Stuttgart/Konstanz 31956
- Laßt uns König spielen Zürich 1958
- William Faulkner: Griff in den Staub Fretz & Wasmuth, Zürich 1951 (häufige Neuaufl., zuletzt 2001)
- Sinclair Lewis: Wie die Welt so ist Stuttgart 1955
- Geoffrey Gorer: Die Amerikaner. Eine völkerpsychologische Studie Hamburg 1956
Weblinks
- Literatur von und über Harry Kahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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- Dann war da Harry Kahn, der am längsten von uns allen dabei ist. S.J. hat ihn den „Samumisten“ genannt, oder er sich selber ... ? Sein Temperament fegte denn auch dem Wüstenwind gleich durchs Blättchen; es gibt da herzerfrischende Polemiken, wie die gegen den seligen Kasimir Edschmid, eine prachtvolle Leistung.
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