- Haus der Elektrotechnik
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Das Haus der Elektroindustrie (seltener: Haus der Elektrotechnik) ist ein Gebäude am Berliner Alexanderplatz mit den Adressen Alexanderstraße 1, 3 und 5. Bis Juni 2006 hatte das gesamte Gebäude die Adresse Alexanderplatz 6. Es beherbergte das Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) von 1969 bis 1990 und ist heute der Sitz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bundesfamilienministeriums.
Geschichte
Gebaut wurde das 220 Meter lange und 38 Meter hohe, zehngeschossige Haus der Elektroindustrie von 1967 bis 1969 nach Plänen der Berliner Architekten Heinz Mehlan, Emil Leibold und Peter Skujin. Es wurde in Stahlskelett-Konstruktion gebaut und nötige Wände dann mit Ziegelsteinen gemauert.
Nach der Fertigstellung bezog das Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik der DDR und blieb hier bis zur Deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990. Danach ging das Gebäude in die Verwaltung der Treuhandanstalt über, die hier ihren Hauptsitz hatte. Nach den Entwürfen von Hans Kollhoff und Helga Timmermann sollte das Haus 1993 abgerissen und der Platz für zwei Hochhaustürme genutzt werden; diese Pläne wurden allerdings bislang nicht ausgeführt. 1995 übernahm die Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) die Verwaltung, die das Gebäude zwischen 1998 und 2000 für 120 Millionen Mark sanieren ließ.
Am 23. August 1999 bezog das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit das Haus der Elektrotechnik, zunächst mit einem auf drei Jahre begrenzten Mietvertrag. Im Jahr 2000 und 2001 wurde die Fassade des Gebäudes erneuert und mit einem Zitat aus dem Roman Berlin Alexanderplatz (Alfred Döblin, 1929) bestückt:
- Eine Handvoll Menschen um den Alex. Am Alexanderplatz reissen sie den Damm auf für die Untergrundbahn. Man geht auf Brettern. Die Elektrischen fahren über den Platz die Alexanderstraße herauf durch die Münzstraße zum Rosenthaler Tor. Rechts und links sind Straßen. In den Straßen steht Haus bei Haus. Die sind vom Keller bis zum Boden mit Menschen voll. Unten sind die Läden. Destillen, Restaurationen, Obst- und Gemüsehandel, Kolonialwaren und Feinkost, Fuhrgeschäft, Dekorationsmalerei, Anfertigung von Damenkonfektion, Mehl und Mühlenfabrikate, Autogarage, Feuersozietät. Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr, 1929, wirds noch kälter.
Mieter des Objektes sind neben dem Bundesumweltministerium, das Bundesfamilienministerium, Banken und Versicherungen.
Literatur
- Volker Wagner: Regierungsbauten in Berlin - Geschichte, Politik, Architektur. be-bra Verlag Berlin 2001
Weblinks
- Informationen zum Haus der Elektroindustrie bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
- Information des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als vorübergehender zweiter Dienstsitz
52.52361111111113.415277777778Koordinaten: 52° 31′ 25″ N, 13° 24′ 55″ O
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