- Geografischer Mittelpunkt der Europäischen Union
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Main-Kinzig-Kreis Höhe: 125–312 m ü. NN Fläche: 45,18 km² Einwohner: 21.660 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 479 Einwohner je km² Postleitzahl: 63571 Vorwahl: 06051 Kfz-Kennzeichen: MKK, alt: HU, ganz alt: GN Gemeindeschlüssel: 06 4 35 010 NUTS: DE719 Stadtgliederung: 6 Stadtteile/Stadtbezirke Adresse der Stadtverwaltung: Obermarkt 7
63571 GelnhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Thorsten Stolz (SPD) Gelnhausen, die Barbarossastadt, ist Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises im Osten Hessens. Sie liegt auf halber Strecke zwischen Frankfurt am Main und Fulda am östlichen Rand des Rhein-Main-Gebietes.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Gelnhausen liegt am Südrand des Vogelsbergs und am Nordrand des Spessarts im Kinzigtal. Die Kinzig, die im Mittelalter ab Gelnhausen schiffbar war, fließt von Osten nach Westen mitten durch die Stadt.
Seit dem 1. Januar 2007 ist die aktuelle geografische Mitte der EU exakt bei 50° 10′ 21″ N, 9° 9′ 0″ O50.17259.15 im südlichsten Teil von Meerholz, einem Stadtteil Gelnhausens: inmitten eines Feldes am Fuße des „Niedermittlauer Heiligenkopfes“. Am 26. Januar 2007 hisste der hessische Europaminister Volker Hoff an der Stelle symbolisch eine Flagge der Europäischen Union.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 859 mm. Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. 73 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,5 mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In nur 3 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. Nachbargemeinden
Gelnhausen grenzt im Norden an die Gemeinde Gründau, im Nordosten an die Stadt Wächtersbach, im Osten an die Gemeinde Biebergemünd, im Süden an die Gemeinde Linsengericht sowie im Westen an die Gemeinde Hasselroth.
Stadtgliederung
Gelnhausen besteht neben dem Stadtkern (Stadtteil Mitte) aus den Stadtteilen Hailer, Haitz, Höchst, Meerholz und Roth.
Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 – 21.656
- 1999 – 21.750
- 2000 – 21.799
- 2001 – 21.835
- 2002 – 21.670
- 2003 – 21.773
- 2004 – 21.808
- 2006 – 21.763
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte der Stadt Gelnhausen
Mit langgestrecktem Unter- und Obermarkt, fünf erhaltenen Tortürmen und Teilen der alten Stadtbefestigung hat sich die frühere Reichsstadt ihr mittelalterliches Gepräge erhalten.
In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nannte sich ein (zuvor in Langenselbold ansässiger) Zweig des Adelsgeschlechts der Reginbodonen nach Gelnhausen.
Die Stadtgründung von Gelnhausen erfolgte im Jahr 1170 durch Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), was ihr den heute geläufigen Beinamen „Barbarossastadt“ einbrachte.
Die Blüte war von kurzer Dauer. Die Verpfändung der Stadt durch den Kaiser Karl IV. 1349 und der Dreißigjährige Krieg warfen sie auf regionale Bedeutung zurück.
1974 verlor Gelnhausen zunächst den seit kurhessischer Zeit bestehenden Status einer Kreisstadt. Im Juli 2005 wurde jedoch die Verwaltung des Main-Kinzig-Kreises aus Hanau hierhin verlegt. Der Kreis erhielt anstelle von HU das KfZ-Kennzeichen MKK.
Seit 1994 befindet sich das Kreiswehrersatzamt für den Großraum Frankfurt in Gelnhausen.
Seit einem schweren Hagelsturm im Mittelalter, der die Stadt vor einer weitgehenden Zerstörung durch eine Feuersbrunst bewahrte, feiert man in jedem Jahr am 15. August den sogenannten Hageltag, bei dem die Geschäfte geschlossen bleiben.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 41,5 16 44,6 17 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 33,2 12 29,7 11 FDP Freie Demokratische Partei 6,1 2 2,7 1 BfG Bürger für Gelnhausen 14,1 5 12,6 5 Die Linke Die Linke 5,0 2 – – GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen – – 6,6 2 REP Die Republikaner – – 2,6 1 GBG Grüne Bürgerliste Gelnhausen – – 1,3 0 gesamt 100,0 37 100,0 37 Wahlbeteiligung in % 46,9 50,7 Bürgermeister
Am 26. November 2006 wurde Thorsten Stolz (SPD) zum neuen Bürgermeister gewählt. Er konnte sich gegen Thilo Allwardt (CDU) in der Stichwahl durchsetzen. Am 11. April 2007 übernahm Stolz die Amtsgeschäfte von Jürgen Michaelis (CDU), der nach 30 Jahren an der Spitze der Stadt in den Ruhestand wechselte.
Wappen
Die älteste bekannte Version des Wappens ist aus dem 15. Jahrhundert. Es zeigt den Schild, das sich in der Mitte des heutigen Wappens befindet. Der Adler tauchte um 1248 auf. Das damalige Wappen zeigte einen Reichsadler in einem Stadttor. Auf dem Tor befanden sich der Kaiser und seine Frau. In späterer Zeit tauchte dieser Adler auf allen Siegeln auf – mal unter einem Stadttor, mal alleine. Im 16. Jahrhundert wurde das Wappen um einen kleinen Brustschild ergänzt, der ein Abbild des Originalwappens aus dem 15. Jahrhundert ist. Im 18. und 19. Jahrhundert variierte das Thema vielfältig: ein Adler mit Schild (sowohl ein- als auch zweiköpfig), der Adler ohne Schild oder auch nur der Schild.
Die aktuelle Version des Wappens stammt aus dem Jahr 1964 und basiert auf einem Wappen aus dem 16. Jahrhundert.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Heimatmuseum
Das Gebäude der früheren Augusta-Schule auf der Nordseite des Obermarktes beherbergt das Heimatmuseum. Hier finden sich Ausstellungsstücke aus allen Epochen der Geschichte von Gelnhausen. Die ältesten Fundstücke aus der Gegend sind 300.000 Jahre alt.
Eine besondere Einrichtung ist der sogenannte Fund des Monats. Hierbei wird ein Exponat aus dem Museum im Foyer des Rathauses ausgestellt.
Turmuhrenmuseum
Dieses Museum, das von einer Privatperson betrieben wird, zeigt 35 Turmuhrwerke aus den Jahren 1520 bis 1996. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Einzelteilen und Zubehör zu sehen.
Flugzeugmuseum
Auch das „Museum für Flugzeugtechnik und Geschichte Friedhelm Wagner“ im Stadtteil Hailer wird privat betrieben. In sieben Räumen werden auf einer Fläche von über 200 Quadratmetern mehr als 3.200 Exponate aus dem Bereich Luftfahrt gezeigt. Neben Motoren, Aggregaten, Instrumenten und Bordzubehör sind Originalunterlagen zu sehen. Der Luftfahrt im Kinzigtal ist hierbei ein besonderes Augenmerk gewidmet.
Bauwerke
Kaiserpfalz
Die Kaiserpfalz (auch „Barbarossaburg“ genannt) wurde gleich nach der Stadtgründung südöstlich von Gelnhausen auf einer Kinziginsel – wahrscheinlich auf dem Platz der früheren Burg der Reginbodonen) – gebaut. Sie war eine der kleineren Pfalzbauten Friedrichs I. Zusätzlich zu ihrer Funktion als Pfalz des deutschen Königs diente sie auch als Verwaltungssitz für das um den Pfalzbau liegende Königsgut. Um ihre Funktion zu unterstreichen, wurde sie in deutlich sichtbarem Abstand zum eigentlichen Stadtgebiet gebaut. Dies führte zu dem Effekt, dass bis zum Jahr 1895 die Gebäudeansammlung um die Burg herum eine eigenständige Gemeinde gebildet hat.
Die Pfalz war zehn Jahre nach Stadtgründung Schauplatz eines wichtigen Reichstags. Heinrich dem Löwen wurde auf diesem Reichstag 1180 in Abwesenheit der Prozess gemacht, und seine Länder wurden neu aufgeteilt.
1186 wurde hier das Gelnhauser Privileg ausgestellt.
Es handelt sich bei der Kaiserpfalz um die besterhaltene Pfalz der Stauferzeit. Ihre Steinmetzarbeiten sind herausragend für die damalige Zeit. Als Fundament für ihren Bau dienten ca. 12.000 Baumstämme.
Aufgrund der baulichen Expansion der Stadt liegt die Kaiserpfalz nun mitten im Ortskern. Heute ist sie eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Gelnhausen, die auch von Besuchern besichtigt werden kann.
Romanisches Haus
Das besonders an der Schauseite mit staufischen Bauelementen reich verzierte Gebäude am Untermarkt war im Mittelalter Sitz des kaiserlichen Vogts und des kaiserlichen Gerichts der Reichsstadt, dann wohl auch von Bürgermeister und Rat, bis diese in das Rathaus am Obermarkt, ein ehemaliges Handelshaus, umzogen. Das Romanische Haus ist heute im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde, das mittelalterliche Rathaus am Obermarkt noch heute in dieser Nutzung.
Hexenturm
Der Hexenturm ist ein original erhaltener Geschützturm aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Erbaut wurde er zwischen 1447 und 1478 während der Hussitenkriege, um die Stadt gegen Angriffe der Taboriten (einer radikalen Gruppe von Hussiten) zu schützen. Deren Bewaffnung umfasste nämlich auch kleinere Belagerungsgeschütze. Da diese auf Wagen des Trosses fest montiert waren, stellten sie eine in dieser Form unbekannte Gefahr dar. Der mit 24 Metern Gesamthöhe und 9 Metern Durchmesser für seine Zeit recht beachtliche Rundturm war eine Reaktion auf diese technische Neuentwicklung.
In der ersten Zeit seines Bestehens hatte er den Namen Fratzenstein. Seinen heutigen Namen erhielt er dadurch, dass während der Hexenverfolgungen dort vermeintliche Hexen eingekerkert wurden.
Der Bau wurde an die bestehende Stadtmauer angelehnt. Seine Position wurde so gewählt, dass die Brücke zwischen Gelnhausen und der Gemeinde Burg von ihm aus geschützt werden konnte.
Inneres Holztor
Die erste steinerne Stadtmauer um Gelnhausen stammt aus dem Jahr 1220. Zusätzlich wurde die Stadt mit Schalentürmen gesichert, die einen quadratischen Grundriss hatten. Die von der Stadt abgewandte Seite wurde aus Stein errichtet, die zur Stadt zugewandte Seite aus Kostengründen wurden mit Holzschalen geschlossen.
Evangelische Marienkirche
Die Marienkirche in Gelnhausen ist die ehemalige Kirche des Prämonstratenserstifts Langenselbold. Sie stammt vermutlich aus dem späten 12. Jahrhundert und wurde 1223 das erste Mal urkundlich in einem Schutzbrief des Papstes Honorius III. für das Kloster Selbold erwähnt. In dieser Urkunde, die 1238 durch eine weitere bekräftigt wurde, sicherte der Papst den Chorherren des Klosters Selbold die Patronatsrechte über die Marienkirche zu. Diese Entscheidung hatte entsprechende Auswirkungen auf den Bau der Peterskirche.
Die Marienkirche verblieb bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1543 in dessen Besitz. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kirche laut einem Vertrag mit der Stadt Gelnhausen lutherisch. Dieser friedliche Vorgang und der spätere Widerstand der Stadt gegen die Einführung der reformatorischen Konfession in Gelnhausen hatte deutliche Auswirkung auf die Marienkirche. Der Bildersturm blieb aus und das Innere der Kirche (insbesondere die Altäre und der mittelalterliche Lettner) blieb im Wesentlichen erhalten.
Die verschiedenen Bauabschnitte der Kirche sind in ihrem Äußeren und Inneren teilweise recht deutlich sichtbar. Der wohl auf das Jahr 1120 zurückgehende einschiffige Ursprungsbau (erhalten ist das Westportal) wird in staufischer Zeit zu einer dreischiffigen Basilika ausgebaut. Das Langhaus der Kirche und der Westturm sind im romanischen Stil erbaut. Die ursprünglich auch romanischen Seitenschiffe wurden allerdings um gotische Elemente erweitert. So wurden z. B. die ursprünglichen Fenster zugemauert und durch darüber angebrachte gotische Fenster ersetzt. Nach Osten fortschreitend gehört der Bau der Frühgotik an.
Die ersten größeren Restaurierungsarbeiten gab es ab 1877. Diese dienten vor allem der Erhaltung des südlichen Turms. Ab 1945 wurden die Kriegsschäden nach und nach repariert. Seit ca. 1962 wurde die Kirche in mehreren Etappen restauriert. Hierbei wurden viele der Arbeiten aus dem 19. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht oder in ihrer Form entschärft. Zum Beispiel wurde die, im 19. Jahrhundert eingebaute, Kanzel wieder durch die hölzerne Kanzel aus der Renaissance-Zeit ersetzt. Für den weiteren Erhalt der Kirche wird eine Stiftung ins Leben gerufen. Als erstes Ergebnis deren Arbeit kam es bereits im Jahr 2000 zu Renovierungsarbeiten an den fünf mittelalterlichen Chorfenstern.
Katholische Kirche St. Peter
Der Ursprung von St. Peter liegt im frühen 13. Jahrhundert. Die Kirche war als Stadtpfarrkirche von den reichen Bürgern Gelnhausens geplant worden. Dies brachte die Stadt in Konflikt mit dem Kloster Selbold, das zu diesem Zeitpunkt das Patronatsrecht für alle Kirchen in Gelnhausen innehatte. Der Streit eskalierte bis hin zum Papst Gregor IX., der 1238 im Sinne des Klosters entschied.
Dies führte zur Koexistenz der Peterskirche mit der Marienkirche. Diese war die eigentliche Kirche in Gelnhausen. Die Peterskirche wird im 13. bis 15. Jahrhundert hauptsächlich in der Funktion als Trau-, Tauf- und Beerdigungskirche urkundlich erwähnt.
Nach der Reformation ging die Kirche in das Eigentum der Stadt über. In den darauffolgenden Jahren verfiel die Kirche immer weiter. 1830 ging das Kirchengebäude an einen Kaufmann. Nach Abbruch des zweiten Kirchturmes wurde in der Kirche eine Zigarrenfabrik eingerichtet.
Im Jahr 1920 kaufte die Katholische Gemeinde Gelnhausen das Gebäude und ließ es in den folgenden 18 Jahren notdürftig restaurieren. Eine komplette Sanierung erfolgte erst in den Jahren 1982/83. Hierbei wurde darauf Wert gelegt, dass die Baustile aus den verschiedenen Epochen in das Konzept integriert wurden und so der Charakter der Kirche erhalten blieb.
Das Gebäude war ursprünglich als dreischiffige Basilika im spätromanischen Stil geplant. Während das Querschiff wohl den Planungen entspricht, sind Langhaus und Seitenschiffe kürzer als geplant ausgefallen. 1920 wurden der Chorraum und zwei viereckige Glockentürme stilverfälschend angebaut. Über dem Lettner, der erst in der grundlegenden Sanierung von 1982/83 eingebaut worden ist, erhebt sich ein Triumphbogen im romanischen Stil.
Ehemalige Synagoge
Die Synagoge in Gelnhausen hat in ihrem Bestehen eine rege An- und Umbautätigkeit erfahren, so dass sich Teile von ihr nur bis an den Anfang des 17. Jahrhunderts zurückdatieren lassen. Sie verfügt über einen barocken Thoraschrein.
Den Zerstörungen, denen viele jüdische Gotteshäuser in der „Reichspogromnacht“ zum Opfer fielen, entging die Gelnhäuser Synagoge. Sie wurde im September 1938 verkauft. Da bereits Monate vorher die letzten Gemeindemitglieder aufgrund ständiger Anfeindungen die Stadt verlassen hatten, existierte zu diesem Zeitpunkt keine jüdische Gemeinde mehr in Gelnhausen. Gelnhausen erhielt in dieser Zeit auch den Titel der „ersten judenfreien Stadt im Deutschen Reich“.
1981 kaufte die Stadt das Gebäude und begann mit umfangreichen Sanierungsarbeiten. Seit deren Abschluss im Jahr 1986 ist sie ein Ort kultureller Begegnung in Gelnhausen.
Sport
Neben vielen anderen zahlreichen Sportvereinen und Leistungsträgern wurden vor allem die in den 80er und 90er Jahren für den Turnverein Gelnhausen (TVG) startenden Athleten Harald Schmid und Edgar Itt national und international bekannt.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Gelnhausen finden regelmäßig Volksfeste statt. Am zweiten Wochenende im März der „Barbarossamarkt“ und am zweiten Wochenende im Oktober der „Schelmenmarkt“ mit allerlei Fahrgeschäften und anderen Attraktionen. Der „Schelmenmarkt“ ist das größte Volksfest des Kinzigtales.
Grimmelshausen-Preis
Der Johann-Jacob-Christoph von Grimmelshausen-Preis ist ein mit 10.000 Euro dotierter Literaturpreis. Er wird in jedem ungeraden Jahr am 15. September abwechselnd in Gelnhausen und in der Stadt Renchen vergeben.
Philipp-Reis-Preis
Dieser alle zwei Jahre verliehene Preis zeichnet Personen aus, die sich um die Nachrichtentechnik verdient gemacht haben.
Der Preis wurde 1987 anlässlich des 125. Jahrestages der Präsentation des Telefones durch Philipp Reis gestiftet. Träger der Stiftung sind die Städte Gelnhausen und Friedrichsdorf sowie die Deutsche Telekom AG und der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik.
Religion
Kirchen und Religionsgemeinschaften
Evangelisch: Evangelische Kirchengemeinden Gelnhausen und Haitz/Höchst, Meerholz-Hailer, Gelnhausen-Roth.
Katholisch: St. Peter, Maria-Königin Meerholz-Hailer, St. Wendelin Gelnhausen-Höchst.
Freikirchlich: Adventgemeinde Gelnhausen, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Gelnhausen-Meerholz, Kirche des Nazareners.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gelnhausen liegt an der A66 zwischen Frankfurt am Main und Fulda. Es gibt zwei Autobahnanschlussstellen: „Gelnhausen-West“ (43) und „Gelnhausen-Ost“ (44).
Der Bahnhof der Stadt liegt an der Kinzigtalbahn, Teil der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn von Frankfurt nach Göttingen. Hier hält der Regionalverkehr aus Richtung Fulda nach Frankfurt am Main (RE 50). Des Weiteren verbindet die Lahn-Kinzig-Bahn Gelnhausen mit Gießen.
Im Westen der Stadt liegt ein öffentlicher Flugplatz, der für Kleinflugzeuge bis 3,5 Tonnen geeignet ist. Dort starten und landen sowohl Motorflugzeuge, Hubschrauber und UL-Flugzeuge als auch Segelflugzeuge.
Öffentliche Einrichtungen
In Gelnhausen befindet sich eine Jugendstrafanstalt. Die ehemaligen Kasernenbauten im Westen der Stadt beherbergen heute vornehmlich öffentliche Behörden.
Bildung
In Gelnhausen befinden sich folgende Schulen:
- Die Kreisrealschule Gelnhausen (Gelnhausen-Mitte)
- Das Grimmelshausen-Gymnasium (Gelnhausen-Mitte)
- Die Philipp-Reis-Schule (Gelnhausen-Mitte)
- Die Beruflichen Schulen Gelnhausen (Gelnhausen-Mitte)
Darüber hinaus befindet sich in Gelnhausen folgende Erwachsenenbildungseinrichtung mit überregionaler Bedeutung:
- Das Burckhardthaus, Fortbildungsinstitut der Evangelischen Kirche in Deutschland, angeschlossen auch das Weiterbildungszentrum für Führung und Leitung; Träger: Evangelisches Institut für Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit e.V.
Staatliche Einrichtungen
- Geschäftsstelle der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
- Stützpunkt der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Jost Hoen (um 1500–1569), deutscher Magister, Pädagoge und Staatsmann
- Johann Jacob Christoffel von Grimmelshausen (um 1622–1676), Schriftsteller (Schöpfer des Simplicissimus)
- Johann Heinrich Cassebeer (1784–1850), Naturwissenschaftler und Bürgermeister von Gelnhausen
- Philipp Reis (1834–1874), das 1861 von ihm vorgestellte Telefon gilt als seine Erfindung
- August Brey (1864–1937), deutscher Politiker (SPD), MdR, MdL (Preußen)
- Oskar Fischinger (1900–1967), deutscher Filmregisseur
- Hans Fischinger (* 1909, vermisst 1944 in Serbien), deutscher Filmregisseur
- Hans Joachim Fröhlich (* 1923), Forstwissenschaftler
- Gerhard Wettig (* 1934), Historiker
- Jan Kahmann (* 1947), Gewerkschafter
- Klaus Ploghaus (* 1956), deutscher Hammerwerfer (Olympiadritter 1984)
- Andreas Gößling (* 1958), Schriftsteller
- Burkhard Kling (* 1962), Kunsthistoriker, Museumsleiter
- Wolfram Weimer (* 1964), Chefredakteur von Cicero.
Literatur
- Jürgen Ackermann: Gelnhausen. Die verpfändete Reichsstadt. Bürgerfreiheit und Herrschermacht. (Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte Band 22), Marburg 2006. ISBN 3-921254-87-6
- Deutscher Städteatlas. Bd 1,4. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Gelnhausen. Dortmund-Altenbeken 1973. ISBN 3-89115-304-X
- Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels – vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen. in: Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V. Pattloch, Aschaffenburg 52.2004 (s. Informationen zum Buch). ISSN 0433-843X
- Walter Hotz: Gelnhausen (Die kleinen Kunstführer). Amorbach 1951
- Magistrat der Barbarossastadt Gelnhausen (Hg.), Ehemalige Synagoge Gelnhausen. Widmung als kulturelle Begegnungsstätte 25. September 1986, Gelnhausen 1986.
- Christine Wittrock: Kaisertreu und führergläubig. Impressionen aus dem Altkreis Gelnhausen 1918–1950 ISBN 3-937774-27-0
- Thomas Weyrauch: Zunft- und Handwerksurkunden der freien Reichsstadt Gelnhausen. Laufersweiler, Wettenberg 2004 (2. Aufl.). ISBN 3-930954-01-X
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Touristische Informationen über Gelnhausen bei Wikivoyage
- Informationen zum Buch: Vom Main zur Burg Trifels – vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom
- hr-online.de: Europas neue Mitte liegt in Hessen
- Links zum Thema Gelnhausen im Open Directory Project
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