Heidi Krieger

Heidi Krieger
Heidi Krieger während der Leichtathetik-EM in Stuttgart, 1986

Andreas Krieger (* 20. Juli 1965 in Berlin als Heidi Krieger) ist, seinerzeit noch als Frau, eine ehemalige deutsche Kugelstoßerin.

Inhaltsverzeichnis

Sportliche Laufbahn

Heidi Krieger, die mit 13 Jahren zur Leichtathletik kam, wurde im Rahmen des DDR-Staatsdopings seit ihrem 13. Lebensjahr nichtwissentlich mit Anabolika und männlichen Hormonen behandelt. Die Dissertationen und Habilitationsschriften ehemaliger DDR-Dopingforscher, die 1991 durch die Dopinggegner Brigitte Berendonk und Werner Franke in der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow sichergestellt werden konnten, enthalten u. a. genaue Werte zu Jahresdosen und Tagesdurchschnittsmengen der verabreichten Anabolika. Den Angaben zufolge wurden Heidi Krieger von 1982 bis 1984 hohe Dosen an Oral-Turinabol verabreicht.[1] Krieger ist einer der wenigen ehemaligen Spitzensportler der DDR, die heute öffentlich über die Dopingpraxis in der DDR sprechen.

Die Goldmedaille im Kugelstoßen, die sie bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 1986 mit einer Weite von 21,10 m gewann, gab sie später wieder zurück.

Nach Krieger ist die Heidi-Krieger-Medaille benannt, die heute von dem Verein Doping-Opfer-Hilfe an verdiente Kämpfer gegen das Doping verliehen wird.

Das Coming-Out

Heidi Krieger hatte Schwierigkeiten, sich in eine weiblichen Geschlechtsrolle zu finden. Ihre Geschlechtsidentität, so wurde ihr im Laufe der Jahre klar, war männlich. Krieger führt dies zumindest teilweise auf das Doping mit Testosteron zurück. Sie wechselte die Geschlechtsrolle, unterzog sich 1997 einer geschlechtsangleichenden Operation und nahm den Namen Andreas an. Andreas Krieger verklagte mit anderen Dopingopfern den Präsidenten des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR, Manfred Ewald, wegen Körperverletzung, der daraufhin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Heidi Krieger hatte bei einer Größe von 1,87 m ein Wettkampfgewicht von 100 kg.

Fackellauf für Menschenrechte

Im Rahmen des Fackellaufs für Menschenrechte engagiert sich Andreas Krieger zusammen mit seiner Frau Ute Krieger-Krause (Heirat 2002) gegen die Durchführung der Olympischen Spiele in Peking 2008 für den Fall, dass China seine Menschenrechtsverletzungen bis dorthin nicht stark einschränkt.

Andreas Krieger heute

Heute lebt Andreas Krieger als selbständiger Unternehmer in Magdeburg.

Weblinks

Quellen

  1. Brigitte Berendonk: Doping-Dokumente - Von der Forschung zum Betrug. Springer-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-540-53742-2, S. 128, Tabelle 8

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