- Heinrich Borcholt
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Heinrich Borcholt (auch: von Borcholt, von Borchold, von Borcholten, von Borcholden; * 1531 in Lüneburg; † 1. August 1585 in Mainz) war im 16. Jahrhundert Kanzler von Verden.
Leben
Geboren wurde er als Sohn des späteren Ratsherrn Statius Borcholt (d. Ä.), der 1569 starb und seiner Frau Hille von der Mühlen.
Er studierte in Köln, Orleans, Löwen, und Bologna von 1548 bis 1556 und schloss das Studium als Dr. jur. utr. ab. Später war er Hofrat des Erzbischofs Georg von Bremen für seine Stifter Minden und Verden seit 1559, seit 1563 zuerst Commissarius der Propstei St. Johannis zu Lüneburg und 1566 selbst zum Propst ernannt von Bischof Eberhard von Holle, doch ohne dass er die Präbende vom Domkapitel erhielt, weil er verheiratet war. Schon vor 1564 erhob ihn Georg zum Kanzler des Stiftes Verden, und Bischof Eberhard behielt ihn 1566 in dieser Stellung, in welcher er, ein eifriger Protestant, wahrscheinlich den Erzbischof Georg zunächst zur Förderung des Protestantismus (wenn auch mehr nach dem Bekenntnis der Reformierten) und endlich zur Nehmung des Abendmahls in beiderlei Gestalt veranlasste. Die vorzügliche Regierung der Bischofe Georg und Eberhard ist vorzugsweise der Klugheit, treuen Sorgfalt und Geschäftskunde Borcholts zu danken, der in allen Verhandlungen jener Zeit hervortritt, Eberhard auf die Reichstage begleitete und nach einer Visitation des Reichskammergerichtes auf der Heimreise in Mainz starb.
Ein Patrizier aus dem Hause der Borcholt, das später erst von Borcholt, v. Borchold, v. Borcholten und v. Borcholden genannt wurde, hatte er auch seine Frau Gertrut aus dem lüneburgischen Patrizierhause Schomaker geholt, die ihm sechs Söhne und eine Tochter gebar.
Familie
Seine Brüder waren der Bürgermeister von Lüneburg (1578-1594) Georg Borcholt († 1600), der Rostocker Professor Johannes Borcholt (1535-1593) und der erzbischöflich bremische, bischöflich hildesheimische und fürstlich lüneburgische Rat Caspar Borcholt († 1599).
Das rittermäßige Geschlecht v. Borcholte, ein Zweig der v. Stade, hängt nicht mit den Patriziern zusammen.
Quellen
- Karl Ernst Hermann Krause: Borcholt, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 154.
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