- Heinrich Burkhardt
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Heinrich Friedrich Karl Ludwig Burkhardt (* 10. Oktober 1861 in Schweinfurt; † 2. November 1914 in Neuwittelsbach bei München) war ein deutscher Mathematiker.
Sein mathematisches Talent wurde bereits beim Besuch der Schule in Ansbach entdeckt und gefördert. Ab 1879 studierte er in München (an Universität und Technischer Hochschule), Berlin und Göttingen u.a. bei Alexander von Brill, Karl Weierstraß, Hermann Amandus Schwarz. Er wurde 1886 in München bei Gustav A. Bauer mit der Dissertation Beziehungen zwischen der Invariantentheorie und der Theorie algebraischer Integrale und ihrer Umkehrungen promoviert. Danach ging er 1887 als Assistent nach Göttingen und habilitierte sich dort 1889. 1897 wurde er ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Zürich und 1908 an der TH München.
Seine Forschungsgebiete betrafen die Theorie der elliptischen Funktionen, Reihenentwicklungen der mathematischen Physik, Gruppentheorie und Geschichte der Mathematik. Er schrieb mehrere Beiträge für die Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften, u.a. über die Geschichte der Fourierreihen, in denen er die historische Literatur sehr detailliert und ausführlich aufschlüsselt.
er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1909 außerordentliches und 1912 ordentliches Mitglied).
Literatur
- [1] Heinrich Liebmann „Zur Erinnerung an Heinrich Burkhardt“, Jahresbericht DMV Bd.24, 1915, S.185-195
- [2] Felix Müller: Gedenktagebuch für Mathematiker. 3. Auflage 1912, Leipzig: Teubner, S. 85.
- [3] Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 2, S. 243f.
- [4] Siegfried Gottwald: Lexikon bedeutender Mathematiker. Leipzig 1990.
In [2]−[4] ist das Geburtsdatum mit 15. 10. falsch angegeben (vermutl. Tag der Taufe).
Schriften
- „Reihenentwicklung nach oszillierenden Funktionen“, Jahresbericht DMV 1903
- mit W.F.Meyer „Potentialtheorie“, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften 1900
- „Trigonometrische Interpolation“, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften 1904
- „Trigonometrische Reihen und Integrale (bis etwa 1850)“, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften 1914
- „Endliche diskrete Gruppen“, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften 1898
- mit L. Maurer „Kontinuierliche Transformationsgruppen“, Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften, 1900
- „Über mathematisches und naturwissenschaftliches Denken“, Antrittsvorlesung Zürich 1897, Jahresbericht DMV
Weblinks
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