Heinrich Bürgers

Heinrich Bürgers
Heinrich Bürgers

Johann Heinrich Georg Bürgers (* 21. Juni 1820 in Köln; † 10. Dezember 1878 in Berlin) war deutscher Journalist und Reichstagsabgeordneter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Schaffen

Der Sohn eines Buchbinders studierte seit 1838 Philologie an der Universität Bonn und wurde danach Journalist. Im Herbst 1844 fuhr er nach Paris, wo er mit Karl Marx näher bekannt wurde. Als Marx Anfang 1845 ausgewiesen wurde, begleitete ihn Bürgers nach Brüssel. Von 1846 bis 1847 arbeitete er in Köln für das von Marx und Friedrich Engels gegründete Kommunistische Korrespondenz-Komitee und wurde 1847 Mitglied der Kölner Gemeinde des Bundes der Kommunisten. Nach Ausbruch der Revolution in Deutschland 1848 war er im März/April 1848 Abgeordneter des Vorparlaments in Frankfurt am Main. Seit Juni 1848 gehörte er der Redaktion der von Marx und Engels herausgegebenen „Neuen Rheinischen Zeitung“ an, an deren Gründung er maßgeblich beteiligt war.

Er trat weiterhin dem Kölner Arbeiterverein bei, arbeitete aber vor allem in der von Marx geleiteten Kölner Demokratischen Gesellschaft, die ihn Ende Juli 1848 zum Vizepräsidenten wählte. Er nahm am ersten demokratischen Kongress vom 14. bis 16. Juni 1848 in Frankfurt am Main teil. Während der Septemberkrise 1848 gehörte Bürgers dem auf Initiative der Kommunisten gebildeten Sicherheitsausschuss in Köln an. Nach der Niederlage der Revolution wirkte er bei der Reorganisierung des Bundes der Kommunisten mit. Als im September 1850 die Zentralbehörde des Bundes ihren Sitz nach Köln verlegte, wurde Bürgers ihr Mitglied. Im Mai 1851 wurde er verhaftet und im Kölner Kommunistenprozess (vom 4. Oktober bis 12. November 1852) als einer der Hauptangeklagten zu sechs Jahren Festungshaft verurteilt. Erst am 12. November 1858 hatte er seine Haftzeit verbüsst.

1863 über nahm er die Leitung einer Düsseldorfer Zeitung, der Niederrheinischen Volkszeitung. Unter dem Eindruck der Reaktionsperiode löste sich Bürgers von der Arbeiterbewegung und trat in den sechziger Jahren der Deutschen Fortschrittspartei bei. Als Vertreter dieser Partei gehörte er von 1877 bis 1878 dem Reichstag an. Er wurde auf dem Kölner Friedhof Melaten beerdigt.

Ehrungen

Denkmal mit Medaillonbild, eingeweiht 26. Mai 1880 von Anton Werres[1]

Straßen, Plätze, Gebäude, Einrichtungen, die nach Heinrich Bürgers benannt sind

Literatur

  • Robert Steimel: Kölner Köpfe. Steimel, Köln-Zollstock 1958, Nr. 430.
  • Herwig Förder: Bürgers, Johann Heinrich Georg. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 74 f.
  • Herwig Förder: Bürgers, Johann Heinrich Georg. In: Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte. Von den Anfängen bis 1945. 2. erweiterte Auflage. Nachdruck. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1971, S. 102 f.
  • François Melis: Heinrich Bürgers (1820–1878). Protagonist der demokratischen und kommunistischen Bewegung. In: Helmut Bleiber, Walter Schmidt, Susanne Schötz (Hrsg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49. Fides, Berlin 2003, ISBN 3-931363-11-2, S. 139–222.

Einzelnachweise

  1. Melis, S. 192

Weblinks


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