Heinrich Luhmann

Heinrich Luhmann

Heinrich Luhmann (* 22. Dezember 1890 in Hultrop; † 6. Mai 1978 in Hamm) war Pädagoge und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In den Jahren von 1911 bis 1921 war Luhmann als Lehrer an der Volksschule Kirchhundem tätig. Daneben bereitete er seine Promotion über den Dichter Wilhelm Raabe an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vor (1922).

Von 1922 bis 1926 leitete er als Rektor die Patrokli-Schule in Soest. Dann wechselte er als Schulrektor für die Jahre von 1926 bis 1930 nach Münster, um ab 1930 als Kreisschulrat in Warendorf zu wirken. Ab 1935 war er dann Oberregierungs- und Schulrat in Arnsberg.

Auszeichnungen

1965 verlieh ihm seine Wahlheimat Hamm die Ehrenbürgerschaft. In Hamm wurde eine Straße nach ihm benannt. 1966 bekam Heinrich Luhmann das Bundesverdienstkreuz.

Werkbeschreibung

In seinen literarischen Werken verwendet Heinrich Luhmann immer wieder Motive aus der deutschen, insbesondere westfälisch-sächsischen Geschichte. In König Vogler wie in Der Bauernreiter treten die Protagonisten jeweils als Nachfolger des Sachsenfürsten Widukind auf. Andererseits nimmt Luhmann gerne historische Stoffe (z.B. Flucht durch Preußen: Napoleons Flucht nach der Niederlage in Russland) auf, die er gerne mit regionalen Bezügen aus Westfalen mischt (z.B. Fink im Baum: Geschichten um den Freiherrn von Vincke als westfälischer Oberpräsident).

Daneben hat Luhmann als Bildungsbürokrat in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Lesebücher für den Schulunterricht mitgestaltet und dabei klassisches deutsches Kulturgut mit nationalsozialistischen Texten gemischt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich in kleinformatigen literarischen Texten und in Landschaftsbeschreibungen Personen und Orten seiner westfälischen Heimat.

Neben den unten angeführten Werken verfasste Heinrich Luhmann die Liedtexte zu verschiedenen Heimatliedern (Du liebes Land, du grüne Welt; Von den Rothaarbergen; Westfalenland).

Werke

  • Eine Pfingstfahrt. Stimmungsbilder aus dem Josefs-Krüppelheim Bigge, Bigge 1918
  • Walddoktor Willibald, Hannover 1921
  • Wo die Wälder Wache halten, Hannover 1920 (?)
  • Das Problem der Erziehung in den Romanen und Erzählungen Wilhelm Raabes, Bigge-Ruhr 1922
  • Die Heiligen in Holzschuhen, München 1923
  • Heimwacht. Geschichten aus den westfälischen Bergen, Warendorf 1924
  • Grüne Welt. Geschichten aus den Bergen, Hilchenbach 1925
  • Vogel Wunderlich, München 1926
  • Kind und Sonne, Bigge-Ruhr 1926
  • Die Abendstube, München 1927
  • Mutter Marie, Berlin, Wien, Leipzig 1927
  • Das Sündenwasser, München 1928
  • Pflug im Acker, Leipzig 1933
  • Das hungrige Leben, Leipzig 1933
  • Heimkehr, Freiburg 1935
  • Der Bauernreiter, Bielefeld 1936
  • Das Bauernjahr, Münster 1937
  • Westfalen, Bielefeld 1937
  • König Vogler, Bielefeld 1938
  • Flucht durch Preußen, Bielefeld 1939
  • Lob des Landes, Bielefeld 1940
  • Alte deutsche Schwänke, Bielefeld 1941
  • Korn und Brot, Iserlohn 1941
  • Der Jungfernbaum, Gütersloh 1943
  • Westfälische Sagen, Dortmund 1953
  • Verwandelte Welt. Geschichten zwischen Advent und Dreikönigstag, Münster 1953
  • Blick in die Welt. Roman einer Kindheit, Heidelberg 1954
  • Fink im Baum, Münster 1955
  • Der Kreis Soest: Werden und Wesen, Essen 1955
  • Das Sündenwasser, Essen 1955
  • Die Müllerin Mundt. Eine ernsthafte Lachgeschichte, Emsdetten 1956
  • Westfälisches Krippenspiel, Münster 1956
  • Käuze, Kinder, Könige, Iserlohn 1956
  • Goldene Legende von den Heiligen Gottes, Münster 1958
  • Das Sauerland, Essen 1960
  • Nachglanz der Sterne, Münster 1960
  • Künstlernovellen, Berlin 1961
  • Landkreis Soest, Soest 1963

Literatur

  • Heinrich Thomas: Kernig und ehrlich – nur kein Prahlen. In: Westfälischer Anzeiger. Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen. Folge 10. Mai 2003

Weblinks


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