Heinrich Roth (Politiker)

Heinrich Roth (Politiker)
Heinrich Roth

Heinrich Roth (* 8. Juli 1889 in Holler; † 25. November 1955 in Montabaur) war ein nassauischer Politiker (Zentrum), Bürgermeister und Landrat und ehemaliger Abgeordneter des Reichstags sowie des Preußischen Landtags.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Heinrich Roth machte nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Buchdrucker und arbeitet im erlernten Beruf. Er besuchte bei der Zentrale des Volksvereins für das katholische Deutschland in Mönchengladbach eine volkswirtschaftliche Fortbildung und war seit Mai 1924 als Sekretär für den Verein in Montabaur tätig. Gleichzeitig war er Vorsitzender der AOK des Unterwesterwaldkreises.

Politik in der Weimarer Republik

Heinrich Roth war Kreistagsabgeordneter im Unterwesterwaldkreis. Vom 4. April 1923 bis zum 1. Juli 1923 war er kommissarischer Leiter des Landratsamtes. Danach wurde er im Zusammenhang mit den Separatistenunruhen von den französischen Besatzungsbehörden ausgewiesen. Nach seiner Rückkehr wurde er am 18. Februar 1926 zum Bürgermeister von Montabaur gewählt.

1920 wurde er für den Unterwesterwaldkreis in den Nassauischen Kommunallandtag gewählt. 1924 wurde er für den Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau) auf der Liste des Zentrums in den Reichstag gewählt. 1932 bis 1933 war er auch Abgeordneter im preußischen Landtag. Seit 1919 war Heinrich Roth Landesvorsitzender des Zentrumspartei in Nassau.

Zeit des Nationalsozialismus

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Roth am 2. April 1933 vorläufig von seinem Amt als Bürgermeister enthoben. Am 29. November 1933 verfügten die neuen Machthaber die endgültige Entlassung. Ebenfalls verlor er die Mandate im Kommunallandtag und Landtag. Im Jahr 1933 wurde die Wohnung Roths durch die SA verwüstet und Heinrich Roth in "Schutzhaft" genommen.

1934 bis 1939 arbeitete Roth als Vertreter bis er Arbeitsverbot erhielt. Im Untergrund versuchte er die Kontakte zu den Politikern des Zentrums aufrechtzuerhalten. Am 20. Juli 1944 wird er nach dem Attentat auf Hitler im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet und erst am 20. Oktober 1944 wegen Haftunfähigkeit entlassen. Bis zum Kriegsende stand er unter Polizeiaufsicht und durfte Montabaur nicht verlassen.

Nachkriegszeit

1945 wird Heinrich Roth erneut zum Bürgermeister von Montabaur ernannt. 1946 wird er zum Landrat des Unterwesterwaldkreises gewählt. 1947 bestimmt die französische Besatzungsmacht jedoch seine Entlassung. Heinrich Roth wird daraufhin vom 20. November 1947 bis zu seiner Pensionierung am 31. Juli 1955 Landrat des Kreises St. Goar.

Quellen

  • Barbara Burkardt und Manfred Pult: Nassauische Parlamentarier; Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1918, 1933, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Seite 271-272.

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