- Heinrich Steinhagen
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Heinrich Steinhagen (* 10. September 1880 in Wismar[1]; † 19. Juli 1948 in Rahlstedt, Hamburg) war ein deutscher Maler des Expressionismus.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Heinrich Steinhagen war künstlerischer Autodidakt. Mit 18 Jahren ließ er sich in Hamburg nieder. Der Kunstsammler Ernst Rump förderte ihn, dennoch lebte er ständig in finanziell prekären Verhältnissen.
Werk
Zu seinem Frühwerk zählen impressionistisch zarte Radierungen der norddeutschen Landschaft, die teilweise an die Maler der früheren Künstlerkolonie Worpswede erinnern. Durch solche Arbeiten erreichte er internationale Anerkennung. Die traumatisierenden Erlebnisse im Ersten Weltkrieg bewegten ihn jedoch zu einem inhaltlichen und stilistischen Wandel. Er begann sich immer stärker mit religiösen Motiven zu beschäftigen und sie malerisch und grafisch umzusetzen. Eine zweite Motivgruppe stellten Kampf- und Todesszenen dar, wie er sie wohl selbst erlebt hatte. Dabei dominierten die Darstellungen leidender Militärpferde.
Stilistisch vollzog sich nun ein Wandel von der impressionistischen Darstellungsweise teilweise hin zum Rückgriff auf die altdeutschen Meister, aber auch zu Stilelementen des Expressionismus.
Steinhagen war Mitbegründer der Hamburgischen Sezession. Er arbeitete ab 1909 in einem Staatsatelier in der Hamburger Kunsthalle, das er 1919 wieder aufgab. 1923 verkaufte er seine Arbeiten an den Kunsthändler Sommer. In diese Zeit fiel der Beginn seines Hausbaus in Hamburg Neu-Rahlstedt als Gesamtkunstwerk. Während der Nazi-Propaganda-Aktion Entartete Kunst 1937 wurde ein Selbstbildnis von 1917 vom NS-Regime aus der Hamburger Kunsthalle entfernt.
Das Haus Steinhagen brannte teilweise nieder und wurde vom Künstler wieder aufgebaut. 1944 verbrachte er vier Monate im Konzentrationslager, weil er in Trauer um seinen gefallenen Sohn den Diktator Hitler öffentlich beschimpft hatte.
Heinrich Steinhagen starb an Lungenkrebs. Sein Haus, das er als Gesamtkunstwerk gestaltet hatte, verfiel und wurde 1963 mit sämtlichem künstlerischen Inventar abgerissen.
Öffentliche Sammlungen mit Steinhagens Werken
- Hamburger Kunsthalle
- Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
- Hamburgmuseum
- Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig
- The Robert Gore Rifkind Foundation, Kalifornien, USA
Literatur
- Friederike Weimar: Die Hamburgische Sezession 1919-1933. Geschichte und Künstlerlexikon. Fischerhude 2003. ISBN 3-88132258-2. S. 152-153
- Karin von Behr: Heinrich Steinhagen 1880 - 1948. Ein deutscher Expressionist. Fischerhude 2003. ISBN 3-88132259-0.
- Karin von Behr: Farbe, Form und Lehm. Heinrich Steinhagens Traum vom Gesamtkunstwerk. Katalog und Werkverzeichnis. Mit Erinnerungen von Lothar Stolte. Jesteburg 2007. ISBN 978-3-938594-03-2
Einzelnachweise
- ↑ Hamburger Abendblatt zum Werk Heinrich Steinhagens abgerufen 27. November 2009
Weblinks
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