- Heinsberger Tunnel
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Heinsberger Tunnel Zugemauertes Westsüdwestportal Nutzung Eisenbahntunnel (stillgelegt) Verkehrsverbindung Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach Ort Rothaargebirge Länge 1.303 m Anzahl der Röhren 1 Größte Überdeckung ca. 120 m Bau Baubeginn 1910 Fertigstellung 1913 Betrieb Schließung 1945 Lage Koordinaten Westsüdwestportal 51° 1′ 53″ N, 8° 10′ 56″ O51.0313888888898.1822222222222505 Ostnordostportal 51° 2′ 1,1″ N, 8° 11′ 58,9″ O51.0336472222228.1996944444444520 Der Heinsberger Tunnel ist ein von 1910 bis 1913 erbauter, 1.303 m langer, eingleisiger und 1945 stillgelegter Eisenbahntunnel als Teil der einstigen Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach unter dem Hauptkamm des Rothaargebirges in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Wegen akuter Einsturzgefahr sind beide Tunnelportale zugemauert.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Tunnel erstreckt sich im Naturpark Rothaargebirge im Kreis Olpe rund 1,3 km (Luftlinie) nördlich des Dreiherrnsteins (673,9 m ü. NN). Er wurde im Gemeindegebiet von Kirchhundem rund 2,8 km ostsüdöstlich des Ortsteils Heinsberg errichtet und verbindet das Tal des Krenkelsbachs (Zufluss des Heinsberger Bachs im Einzugsgebiet der Hundem) bei Heinsberg im Westen mit jenem der Kurzen Dörnbach (Zufluss der Langen Dörnbach als direkter Schwarzbach-Zufluss im Einzugsgebiet der Eder) bei Röspe im Osten.
Das westsüdwestliche Tunnelportal liegt auf etwa 505 m ü. NN[1] und das ostnordöstliche auf rund 520 m ü. NN[1]. Über den Bergkamm, durch den der Tunnel führt, verläuft der Rothaarsteig, einem 154 km langen Wanderweg auf dem Hauptgebirgskamm des Rothaargebirges. An diesem Weg liegt die Kammhöhe ziemlich genau über dem Tunnel auf 636,5 m ü. NN[1] (somit ergibt sich eine Tunnelüberdeckung von maximal etwa 120 m); etwa 80 m nördlich davon befindet sich ein trigonometrischer Punkt auf 637,9 m ü. NN[1].
Geschichte
Der Heinsberger Tunnel, dessen Durchschlag am 12. Dezember 1912 geschah, wurde von 1910 bis 1913 von der Firma Ernst Pack aus Letmathe, die heute noch in Essen als Bauunternehmen tätig ist, erbaut; zu dieser Zeit entstand auch das Krenkelsbachaquädukt (s. n.). Die durch ihn führende Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach, die am 30. Juni 1914 eröffnet wurde, war bis 1945 in Betrieb und wurde nach der Zerstörung eines Eisenbahn-Viadukts und des Bahnhofs Röspe im Zweiten Weltkrieg stillgelegt. Wegen der damals schon geringen Bedeutung der Strecke und der großen Länge des Bauwerks wurden im Tunnel mit Munition beladene Güterzüge abgestellt, um vor alliierten Luftangriffen sicher zu sein.
Im Zusammenhang mit dort abgestellten Munitionszügen entstanden immer wieder Gerüchte, im Tunnel habe sich ähnlich wie bei der Bahnstrecke Witten–Wengern Ost/Schwelm eine Rüstungsproduktionsstätte befunden. Zu einer derartigen Einrichtung kam es aber nicht.
Krenkelsbachaquädukt
Vor dem westsüdwestlichen Tunnelportal befindet sich das Krenkelsbachaquädukt. Das Aquädukt leitet den Krenkelsbach über den Gleiseinschnitt vor dem Tunnel der ehemaligen Eisenbahnstrecke hinweg. Ohne diese Wasserbrücke wären die tiefer liegenden Gleise gefährdet und durch den Einschnitt wäre der Fluss in ein anderes Bachbett geleitet worden. Das aus Beton hergestellte Bauwerk ist heute noch erhalten und voll funktionstüchtig.
Weil sich das am Westportal des Heinsberger Tunnels stehende Krenkelsbachaquädukt an einem Zuweg zum mittig über den Tunnel hinweg führenden Rothaarsteig befindet, hat der zuständige Trägerverein eine Aussichtsplattform mit einem Modell der geographischen Situation beider Bauwerke errichtet.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
Literatur
- Schneider, Peter: Spione am Himmel, Alliierte Luftbildaufklärung im Raum Wittgenstein während und nach dem Zweiten Weltkrieg.ISBN 3-87816-092-5, Erndtebrück 1996.
Weblinks
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