- Wesertalstrecke
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Aachen–Lüttich Kursbuchstrecke (DB): 480a / L 37 Streckennummer (DB): 2600 / L 37 Streckenlänge: 53,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen Provinz (B): Lüttich Betriebsstellen und Strecken[1][2] LegendeSchnellfahrstrecke von Köln 70,2 Aachen Hbf (Systemwechselbahnhof) Strecke nach Mönchengladbach Ronheider Rampe (26‰) 72,9 Aachen Süd (Aufspaltung der Trasse seit 2007) alter/neuer Buschtunnel (691/711 m) 75 Buschtunnel (Abzw, ab 1945 Überwerfung) ehem. Verbindungsstrecke nach Montzen 77,0 47,0 Staatsgrenze Deutschland/Belgien 45,9 Hergenrath Göhl, Hammerbrücke (220 m) 45,3 HSL 3 nach Lüttich 42,4 Astenet Strecke von Stolberg Eupen (eingleisige Verbindungsstrecke) 39,5 Herbesthal 37,7 Welkenraedt zur Montzenroute Welkenraedt Ouest HSL 3 Lüttich ↔ Aachen Ruyfftunnel (63 m) Dolhain Gare 31,7 Dolhain-Gileppe Vesdre Tunnel de Vieille Foulerie (167 m) Vesdre 29,5 Nasproué Tunnel de Nasproué (195 m) Tunnel de Chantoir (169 m) Vesdre 27,1 Verviers Est Tunnel Justitiepalais (152 m) Tunnel Trou du Pont (151 m) 25,4 Verviers Palais 25,5 Verviers Ouest (ehem. Verviers-Léopold) Tunnel Chic-Chac (388 m) 24,6 Verviers Central (Reiterbahnhof) 25,0 Verviers Matadi Tunnel de Ensival (380 m) 23,5 Ensival Vesdre Vesdre 20,3 Pepinster (Keilbahnhof) Strecke nach Spa-Géronstère Seitenfluss der Vesdre Tunnel (212 m) Vesdre 18,8 Cornesse Vesdre Tunnel de Becoen (176 m) Vesdre 17,8 Goffontaine Vesdre Tunnel Hallinsart (634 m) Vesdre Vesdre Tunnel bei Nessonvaux (192 m) 15,3 Nessonvaux Vesdre Vesdre 13,8 Fraipont Tunnel (262 m) 12,5 Olne ehem. Anschl. Kieswerk Vesdre Tunnel bei Trooz (120 m) Vesdre 11,0 Trooz 9,5 La Brouck Vesdre 7,5 Chaudfontaine Tunnel de Hauster (281 m) Vesdre 5,8 Henne-Chèvremont ehemals von Plombieres HSL 3 von Aachen 4,1 Chênée Ourthe Strecke von Luxemburg 2,6 Angleur 2,0 Strecke nach Maastricht, Strecke nach Namur Strecke Maastricht ↔ Namur 1,3 Strecke von Maastricht, Strecke von Namur Maas Strecke von Flémalle 0,0 Liège-Guillemins Strecken nach Waremme, Brüssel, Hasselt, Antwerpen Die Wesertalstrecke ist eine 54 Kilometer lange zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke des internationalen Bahnverkehrs zwischen Deutschland und Belgien, die Aachen mit Verviers und Lüttich verbindet. Sie ist benannt nach dem Tal der Weser, einem Nebenfluss der Ourthe.
Innerbelgisch dient die Wesertalstrecke vor allem der Erschließung weiter Teile Ostbelgiens, des Industrieraums um Verviers und der Hauptstadt der deutschsprachigen Gemeinschaft, Eupen.
Inhaltsverzeichnis
Streckenbeschreibung
Die Strecke durchquert im Abschnitt Dolhain–Angleur das Tal der Weser, ein landschaftlich reizvolles Seitental der Ardennen. Der von der Verbindung durchquerte Vervierser Agglomerationsraum ist dicht besiedelt und industriell geprägt.
Die Bahnstrecke ist charakterisiert durch viele Tunnel, wie den Buschtunnel und zahlreiche Weser-Querungen. Die bekannteste dieser Brücken ist der Viadukt von Dolhain. Ein weiteres bekanntes Kunstbauwerk ist die Hammerbrücke bei Hergenrath. Außerdem gibt es zwischen Lüttich und Ans eine 4,3 Kilometer lange Rampe, die einen Höhenunterschied von 110 Meter überwindet.
Der Festungsring Lüttich wird zweimal überquert. Aus diesem Grunde wurde die Strecke an verschiedenen Stellen mit Bunkern gesichert, deren Überreste heute noch erkennbar sind.
Bedeutende Knotenpunkte
Die Strecke hat ihren Ausgangspunkt im 1901 erbauten Aachener Hauptbahnhof, von wo aus die Hauptstrecken nach Düsseldorf und Köln ebenfalls beginnen. Außerdem verkehrt von dort aus die euregiobahn nach Stolberg-Altstadt/Weisweiler, sowie nach Heerlen und Alsdorf.
Im Grenzbahnhof Welkenraedt (vormals Herbesthal) befinden sich umfangreiche Rangier- und Abstellanlagen für die von dort in der Hauptverkehrszeit aus eingesetzten P-Züge nach Brüssel, sowie für die InterCity-Züge Ostende – Eupen, da der an einer vom Bahnhof Welkenraedt abzweigenden Strecke liegende Bahnhof Eupen nicht über einen Abstellbahnhof verfügt. Von Welkenraedt aus zweigt auch eine elektrifizierte Zubringerstrecke zur Montzenroute ab, die nur dem Güterverkehr und einigen betriebsinternen Personentransporten dient. Zugleich dient der Bahnhof Welkenraedt als Ausgangspunkt für die Nahverkehrszüge (L) der Relation Welkenraedt–Verviers–Spa-Géronstère.
Nächster wichtiger Bahnhof ist der Hauptbahnhof von Verviers, Verviers Central. Als Besonderheit ist dieser fünfgleisige Bahnhof als Sattelbahnhof ausgeführt, was bedeutet, dass das Empfangsgebäude, welches quer zu den Gleisen gebaut wurde, auf jenen sattelt. Der Bahnhof wurde in den 1930er Jahren errichtet und ersetzt seitdem den ehemaligen als Hauptbahnhof dienenden Kopfbahnhof Verviers-Ouest.
Hinter dem Vervierser Bahnhof, im Keilbahnhof Pepinster, verzweigt sich die Strecke in die Äste nach Lüttich und Spa. Zwischen den Bahnsteigen der jeweiligen Richtungen (Lüttich, Aachen, Spa) befindet sich eine interessante und aufwändig restaurierte Bahnhofshalle, welche ein Umsteigen zwischen den Zügen auf trockenem Fuße gewährleistet.
Die Strecke endet im Bahnhof Lüttich-Guillemins, von wo aus Verbindungen in Richtung Hasselt/Antwerpen, Maastricht, Luxemburg, Namur und Brüssel bestehen.
Abzweigende Strecken
- Welkenraedt – Eupen – Raeren
- Verviers–Pepinster–Spa-Géronstère
- Angleur–Rivage–Gouvy–Luxemburg
- Lüttich–Maastricht
- Lüttich–Namur
- außerdem mehrere Verbindungsstrecken zur Montzenroute, wie
- Grenze B/D–Montzen (außer Betrieb)
- Welkenraedt–Montzen
- Chênée–Aubel–Montzen–Plombières (außer Betrieb)
Betrieb und Geschichte
Der Neubau dieser Strecke und die Genehmigung dazu vom 12. Februar 1837 war das Ergebnis langwieriger Verhandlungen zwischen der Rheinischen Eisenbahngesellschaft und einem Ausschuss hochrangiger Aachener Persönlichkleiten, unter anderem des Präsidenten der Handelskammer Aachen, David Hansemann, des Aachener Regierungspräsidenten Adolf Heinrich Graf von Arnim-Boitzenburg und des Tuch- und Nadelfabrikanten Philipp Heinrich Pastor, die sich dafür eingesetzt haben, dass entgegen der ursprünglich geplanten weiträumigen Umgehung Aachens die Trasse doch über Aachen und das Wesertal nach Lüttich verläuft. Notwendig dazu war allerdings auch der Bau der so genannten Ronheider Rampe, einem Tunnelbau unter dem Stadtwald im Bereich der deutsch-belgischen Grenze. Die seit 1838 im Bau befindliche Strecke konnte am 15. Oktober 1843 eröffnet werden. Die folgenden Jahrzehnte waren insbesondere der Erschließung kleinerer Orte an der Strecke gewidmet, so wurden explizit in den 1880er Jahren zahlreiche Bahnhöfe und Haltepunkte eröffnet.
In den 1930er Jahren erfolgte eine starke Umstrukturierung der Bahnanlagen in Verviers: Der bisherige Kopfbahnhof (Verviers-Ouest) wurde durch einen Durchgangsbahnhof (Sattelbahnhof Verviers Central) ersetzt.
Der Zweite Weltkrieg brachte dann eine Zerstörung der Hammerbrücke bei Hergenrath mit sich; die Brücke wurde in der Nachkriegszeit wieder repariert und 1997 nochmals komplett neu errichtet.
Im Zuge der zunehmenden Bedeutung der Strecke im internationalen Verkehr wurde diese 1966 elektrifiziert. Besonderheit dabei war der Wechsel zwischen den Bahnstromsystemen von Deutschland und Belgien im Aachener Hauptbahnhof. Zu diesem Zweck wurden dort die Oberleitungen an den Gleisen 6 bis 9 so geschaltet, dass man dort wahlweise die 15 kV 16 2/3 Hz Wechselstrom der Deutschen Bundesbahn oder die 3 kV Gleichstrom der NMBS/SNCB einspeisen konnte.
Während man in den 1980er Jahren zahlreiche eher schwach frequentierte Haltepunkte schloss, fand zeitgleich auch eine Renaissance des Bahnverkehrs auf dem Streckenast Welkenraedt–Eupen statt: Jene Zweigstrecke, auf welcher der Personenverkehr schon in der Nachkriegszeit eingestellt worden war, wurde 1984 auf politischen Druck der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) reaktiviert und elektrifiziert, sodass der neu errichtete Bahnhof Eupen (Hauptstadt der DG) Endpunkt der InterCity-Linie Ostende–Brüssel–Lüttich–Verviers–Eupen wurde. Bei dieser Linie handelt es sich um die wichtigste Ost-West-Eisenbahnverbindung Belgiens.
Gegenwärtiger Betrieb
Der Verkehr, der schon immer von berühmten D-Zugverbindungen wie dem Oostende-Wien-Express oder dem EC Memling (Oostende–Dortmund) geprägt war, erfuhr in den 1990er Jahren die nächste grundlegende Änderung:
Seit 1997 verkehrte erstmals der Hochgeschwindigkeitszug Thalys über die Strecke, seit 2002 wurden dann die letzten verbliebenen durchgehende D/IC-Zugverbindungen von Köln via Brüssel nach Ostende, auf dem Abschnitt Frankfurt am Main–Köln–Brüssel durch ICE-Züge ersetzt. Die Reise von Köln nach London über Ostende erfordert so heute einen ein- bis zweimaligen Zugwechsel. Zum Sommerfahrplan 2009 verließen diese Hochgeschwindigkeitszüge die Wesertalstrecke und werden seitdem über die neu errichtete HSL-3-Hochgeschwindigkeitsstrecke geführt[3].
Die D-Züge Köln–Ostende wurden 2002 durch den InterRegio q euregioAIXpress als neuen grenzüberschreitenden Zug ersetzt. Die Züge verkehren seit Dezember 2002 täglich im Zweistundentakt zwischen Aachen und Lüttich und werden im Aachener Hauptbahnhof als Regionalexpress 29 geführt. Der Name, das Wortspiel euregioAIXpress setzt sich aus den Wörtern Euregio, Aix-la-Chapelle (französische Bezeichnung für Aachen) und Express zusammen. Als Triebfahrzeug kommen Elektrotriebwagen der NMBS/SNCB-Reihe AM 62-79 zum Einsatz.
Die Strecke wird gegenwärtig (Stand: 2007) im Abschnitt Eupen–Welkenraedt–Lüttich–Ostende stündlich von belgischen IC-Zügen bedient, die aus einer Lokomotive der SNCB-Reihe 13 und 10 bis 13 I11-Wagen gebildet werden.
Des Weiteren verkehren im Nahverkehr P- und L-Züge. Die Lokal-Züge befahren die Strecke im Abschnitt Welkenraedt–Verviers–Pepinster im Stundentakt und werden von Pepinster aus weiter nach Spa durchgebunden. Weitere Lokal-Züge bedienen die kleineren Halte zwischen Verviers und Lüttich an Werktagen im Stunden-, am Wochenende im Zweistundentakt. In der Hauptverkehrszeit stoßen diese Züge außerdem bis zum Haltepunkt Verviers Palais vor, wo sie enden, bzw. neu eingesetzt werden. Die sogenannten P-Züge (Piekuurtrein = Spitzenverkehrszug) verbinden als eine Art Eilzug Welkenraedt via Verviers und Lüttich mit Brüssel in der Hauptverkehrszeit. Ein weiterer P-Zug verbindet Spa via Verviers mit Eupen. Durchgeführt wird dieser Schienenpersonennahverkehr von der SNCB, welche für den L-Zugdienst Elektrotriebwagen der NMBS/SNCB-Reihe AM 62-79 und für den P-Zugdienst teils auch lokbespannte Wendezuggarnituren einsetzt.
Linie Linienbezeichung Linienverlauf IC InterCity Ostende–Lüttich–Verviers–Eupen IR EuregioAIXpress Lüttich–Verviers–Aachen P Regionalzug Brüssel–Lüttich–Verviers–Welkenraedt P Regionalzug Spa-G.–Verviers–Welkenraedt–Eupen L Nahverkehrszug Spa-G.–Verviers–Welkenraedt L Nahverkehrszug Lüttich–Verviers–Welkenraedt Literatur
- Zeitschrift Züge: 1/2007
Weblinks
-
Commons: SNCB Ligne 37 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Streckenbeschreibung und Bilder
- Geschichte und Streckenbeschreibung
- Liniennetz Euregio
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 2600 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
- ↑ http://www.ksta.de/html/artikel/1242833533550.shtml
Bahnen und Strecken in der Regio AachenFern- und Schnellfahrstrecken: Paris–Brüssel–Aachen–Köln | Aachen–Köln | Aachen–Lüttich | Aachen–Mönchengladbach
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Bahngesellschaften: Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn | Aachener Industriebahn | Bergisch-Märkische Eisenbahn | euregiobahn | Rheinische Eisenbahn | Rurtalbahn
Klein- und Straßenbahnen: Aachener Straßenbahn | Bergheimer Kreisbahn | Dürener Kreisbahn | Dürener Eisenbahn | Euskirchener Kreisbahnen |
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