Heinz-Peter Haumann

Heinz-Peter Haumann
Heinz-Peter Haumann

Heinz-Peter Haumann (* 8. Februar 1959 in Ewersbach/Dillkreis) ist CDU-Politiker und war von Dezember 2003 bis zum 12. Dezember 2009 Oberbürgermeister der Universitätsstadt Gießen. Seit 2010 ist er in der Immobilien-Branche tätig.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Haumann studierte nach dem Abitur an der Goetheschule in Wetzlar von 1978 bis 1989 an der Gießener Justus-Liebig-Universität Rechtswissenschaften.

Politik

Heinz-Peter Haumann ist seit 1997 Kreistagsabgeordneter im Landkreis Gießen. Er war von 2001 bis 2003 Bürgermeister der Stadt Gießen. Er gilt als profilierter Sozialpolitiker und setzt sich für die Integration von Ausländern ein.

Die Direktwahl am 28. September 2003 zum Oberbürgermeister konnte Haumann im zweiten Wahlgang knapp für sich entscheiden: Er setzte sich gegen seinen Herausforderer, den Gießener SPD-Chef und früheren Sozialdezernenten Gerhard Merz mit 158 Stimmen Vorsprung durch. Er trat damit die Nachfolge von Manfred Mutz (SPD) an, der jedoch bereits seit 2001 beurlaubt war. Die Wahlbeteiligung lag im zweiten Wahlgang bei nur 30,8%. Die Wahl führte zu einer Anfechtungsklage eines Gießener Bürgers, der die Wahl für ungültig erklären lassen wollte. Haumann hatte während des Wahlkampfes eine Wahlkampfpressemitteilung unter dem Briefkopf des Bürgermeisters versendet. Ihm wurde vorgeworfen, damit seine Arbeit als Bürgermeister nicht klar genug von der des Wahlkämpfers zu trennen. Die Ansicht des Klägers, es sei eine unzulässige Wählerbeeinflussung erfolgt, wurde vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel nicht geteilt.

Gemeinsam mit dem Gießener Landrat Willi Marx (SPD) war Haumann Initiator des ersten hessischen Existenzgründerfonds (RegioMIT). Während seiner Amtszeit versuchte er auch, die Stadt-Umland-Beziehungen zwischen Gießen und den Nachbarkommunen zu verbessern. Im Sommer 2004 befürwortete Haumann den von der SPD eingebrachten Antrag der Ernennung von Horst Eberhard Richter zum Gießener Ehrenbürger, stieß damit aber auf Widerstand der CDU-Fraktion und insbesondere des Partei- und Fraktionschefs Klaus-Peter Möller. Die bürgerliche Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung setzte sich durch, Richter erhielt die Ehrenbürgerwürde nicht. Daraufhin wurde aufgrund eines Antrages der Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP eine Richtlinie zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde in der Universitätsstadt Gießen beschlossen (2007). Im September 2007 wurde Richter auf dieser Basis durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung die Ehrenbürgerwürde verliehen.

In der Direktwahl am 7. Juni 2009 wurde Dietlind Grabe-Bolz (SPD) zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt; sie erhielt 55,5% der Stimmen, der Amtsinhaber Heinz-Peter Haumann 44,5%. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,4%.[1] Haumanns Amtszeit endete am 12. Dezember 2009 um Mitternacht.

Beruf

Seit Mai 2010 ist Haumann als Regionalmanager für das Hamburger Immobilienunternehmen Procom Invest, eine Projektentwicklungs- und Investorengesellschaft, tätig.[2]

Einzelnachweise

  1. Wahlleiter der Universitätsstadt Gießen: Wahl der Oberbürgermeisterin / des Oberbürgermeisters der Universitätsstadt Gießen 2009 - Vorläufiges Wahlergebnis , abgerufen am 8. Juni 2009
  2. mö: Ex-OB Haumann nun in Immobilienbranche tätig. In: Gießener Allgemeine, 15. Juli 2010

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