Heinz-Peter Schlüter

Heinz-Peter Schlüter

Heinz-Peter Schlüter (* 16. Oktober 1949 in Rübehorst, Ruppin) ist ein deutscher Metallhändler. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender und Alleininhaber der Trimet Aluminium AG.

Schlüter machte seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei W&O Bergmann. Dort war er ab 1971 Metallhändler. Nach Stationen in Hamburg, London und Paris wurde er 1979 der Gesamtverantwortliche für den Handelsbereich; 1982 erklomm er die Geschäftsführungsebene. Nach dem Verkauf der Bergmann-Gruppe an die Preussag wurde er abgefunden und verließ das Unternehmen.

Schlüter gründete 1985 die Trimet Metallhandelsgesellschaft, deren Alleingesellschafter er war. Er wählte die Handelsware Aluminium für den Geschäftsbetrieb; für das teurere Kupfer erschien damals die knappe Liquiditätsausstattung des Unternehmens als nicht ausreichend. Schlüter setzte schon früh auf das Zwei-Wege-Geschäft, bei dem er im Gegenzug zum Metallverkauf den in der Produktion seiner Kunden anfallenden Metallschrott zurücknahm. Dieses Geschäftsmodell erwies sich als besonders vorteilhaft und werbewirksam, als sich vor allem die Autohersteller um den Nachweis einer nachhaltigen Produktionsweise in den neunziger Jahren durch Öko-Audits bemühten.

Mit der Übernahme eines aus einer Insolvenz stammenden Umschmelzwerkes in Gelsenkirchen 1993 begann eine Phase der Expansion. 1994 übernahm die Trimet eine stillgelegte Hütte mit Gießerei in Essen. In Harzgerode und Sömmerda kamen 2001 noch zwei ostdeutsche Druckgusswerke zur Herstellung von Motorblöcken und Getriebegehäusen für Autos hinzu. Bei all diesen Erweiterungen der Geschäftsbasis musste die Trimet zwar keinen Kaufpreis entrichten, rettete aber jeweils ein bereits dem Untergang geweihtes Unternehmen. Für den erfolgreichen Betrieb der übernommenen Werke investierte die Trimet über 300 Millionen Euro.

2006 wurden die Hamburger Aluminiumwerke übernommen. Seitdem ist die Trimet der führende Aluminiumproduzent Deutschlands. Mit über 1.600 Mitarbeitern wird eine jährliche Gesamtproduktion von über 300.000 Tonnen Hüttenaluminium erzielt; aus der Einschmelzung von Schrott kommen weitere rund 150.000 Tonnen hinzu.

Aktuell ist Schlüter in den Wirtschaftsmedien sehr präsent; er kämpft um das Überleben seines Unternehmens am Standort Deutschland, das er durch die Ausgestaltung der ab 2013 vorgesehenen Phase III des EU-Emissionshandels (Zertifikatehandel für Kohlendioxidemissionen) unmittelbar bedroht sieht. Für die besonders energieintensive Aluminiumproduktion benötigt die Trimet jährlich zirka 5 Terawattstunden Strom.

Quellen


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