- Heinz Neukirchen
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Heinz Neukirchen (* 13. Januar 1915 in Duisburg; † 8. Dezember 1986 in Rostock) war Offizier in der Kriegsmarine, Vizeadmiral in der Volksmarine der DDR sowie Präsident der Direktion Seeverkehr und Hafenwirtschaft. Darüber hinaus schrieb er mehrere maritime Bücher.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach der mittleren Reife absolvierte der Sohn eines Kleinbauern und Gemüsehändlers von 1931 bis 1932 ein Volontariat und arbeitete anschließend ein Jahr als freier Mitarbeiter der Düsseldorfer Nachrichten. Ab 1935 diente Neukirchen in der Kriegsmarine. Von 1939 bis 1940 war er als Bootsmann Hafenschutz-Kommandant. Im Anschluss an verschiedene Fähnrichlehrgänge diente Neukirchen von 1943 bis 1944 als Wachoffizier auf einem Minenschiff. Im letzten Kriegsjahr war er als Oberleutnant zur See Kommandant auf einem U-Jäger in Norwegen. Zusätzlich war Neukirchen ab 1944 Nationalsozialistischer Führungsoffizier[1] und 1945 Batteriechef in der Marineinfanterie. Von 1945 bis 1949 war er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Nach seinem Eintritt in die NDPD 1949 arbeitete er bis 1950 als Mitarbeiter bzw. politischer Geschäftsführer der NDPD in Mecklenburg. Danach war er ein Jahr stellvertretender Vorsitzender des NDPD-Landesvorstandes Berlin.
Nach seinem Eintritt in die bewaffneten Organe am 1. März 1951 war Neukirchen bis 1954 Chef des Stabes der Seepolizei und ab 1952 der Volkspolizei See. In dieser Zeit wurde er am 1. Oktober 1952 zum Konteradmiral ernannt. Nach seinem Dienst als Stabschef erfolgte bis 1956 ein Besuch der Seekriegsakademie der UdSSR. Nach seiner Rückkehr diente er bis 1961 als Stellvertretender Chef der Seestreitkräfte/Volksmarine und Chef des Stabes des Kommandos Volksmarine.
In der Zeit des Studiums von Wilhelm Ehm von 1961 bis 1963 an der sowjetischen Seekriegsakademie war Neukirchen mit der Führung der Volksmarine beauftragt. Nach Ehms Rückkehr diente er bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst am 30. November 1965 wieder als stellvertretender Chef der Volksmarine und Stabschef im Kommando Volksmarine. Am 1. März 1964 erfolgte seine Beförderung zum Vizeadmiral.
Nach 1965 wurde Neukirchen Präsident der Direktion Seeverkehr und Hafenwirtschaft.[2]
Neukirchen wurde im Dezember 1965 zudem der erste Vorsitzende des F.C. Hansa Rostock. 1967 gab er dieses Amt allerdings an Ernst-Moritz Pahnke ab.
Werke
- Krieg zur See (Deutscher Militärverlag, Berlin 1966)
- Handbuch Seeverkehr. Bd. 1 (1969)
- Handbuch Seeverkehr. Bd. 2. Autorenkollektiv: Reinhold Dopatka u.a. Leiter: Günter Babst; (Herausgeber) Reinhold Dopatka und Heinz Neukirchen (1970)
- Handbuch Seeverkehr. Bd. 3. Hauptautoren: Gottfried Schulze; Lothar Uhlig; (Herausgeber) Gottfried Schulze und Heinz Neukirchen (1970)
- Seefahrt gestern und heute (transpress, Berlin 1970)
- Häfen und Schiffe (transpress, Berlin 1974)
- Piraten - Seeraub auf allen Meeren (transpress, Berlin 1977)
- Geusen - Lieber ertrunken als gefangen (transpress, Berlin 1980)
- Seemacht im Spiegel der Geschichte (transpress, Berlin 1982)
- Klar vorn und achtern - Auf einem Schaukelpferd zum Rio de la Plata (transpress, Berlin 1983)
- Mit ungewissem Kurs (transpress, Berlin 1985)
- Seefahrt im Wandel der Jahrtausende (transpress, Berlin 1985)
- Seelord Gerry oder Wiedersehen mit Afrika (transpress, Berlin 1989)
Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt.
Literatur
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3
- Helmut Müller-Enbergs: Neukirchen, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Breyer, Peter Joachim Lapp: Die Volksmarine der DDR. Entwicklung – Aufgaben – Ausrüstung. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1985, ISBN 3-7637-5423-7.
- ↑ Gerd Peters: Der Ankauf von Alttonnage-Schiffen für die DDR-Handelsflotte. Dichtung und Wahrheit um die Steckenpferd-Bewegung. In: Voll Voraus. Für Fahrensleute und Freunde der Seefahrt. Ausgabe Nr. 12, Mai 2007, S. 4/5. Typ IV-Fahrensleute e.V. (Hrsg.), Rostock 2007.
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