- Heinz Thilo
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Heinz Thilo (* 8. Oktober 1911 in Elberfeld; † 13. Mai 1945 in Hohenelbe) war als SS-Obersturmführer KZ-Arzt in den Konzentrationslagern Auschwitz und Groß-Rosen eingesetzt.
Leben
Heinz Thilo trat im Dezember 1930 der NSDAP und 1934 der SS bei. Thilo beendete sein Medizinstudium mit Promotion 1935 in Jena und arbeitete im Wesentlichen von April 1938 bis Ende 1941 als Frauenarzt bei der „Organisation Lebensborn“. Danach wurde er für sechs Monate als Arzt an der Front verwendet, bis er im Juli 1942 als Lagerarzt in das KZ Auschwitz versetzt wurde. Ab dem 9. Oktober 1942 fungierte er als Lagerarzt in KZ Auschwitz-Birkenau und war dort leitender Arzt des Häftlingskrankenbaus. In dieser Funktion verrichtete er häufig Rampendienst und nahm an den Selektionen teil, bei denen er aus den ankommenden Transporten Juden für die Vergasung bestimmte. Ebenso selektierte er Häftlinge aus dem Häftlingskrankenbau für die Gaskammer und nahm zudem an der Liquidierung des „Theresienstädter Familienlagers“ am 8. März 1944 teil, bei der 3.791 Juden vergast wurden. Laut seinem Kollegen Johann Paul Kremer bezeichnete Thilo Auschwitz als „Anus Mundi“ (Arsch der Welt). Im Verlauf des Jahres 1944 wurde der Lagerarzt Franz Lucas Vertreter von Thilo im Häftlingskrankenbau. Im Oktober 1944 erfolgte Thilos Versetzung in das Konzentrationslager Groß-Rosen, wo er ebenfalls als Lagerarzt bis zu dessen Auflösung im Februar 1945 fungierte. Noch vor der Befreiung des Lagers setzte sich Thilo ab und beging am 13. Mai 1945 in Hohenelbe Selbstmord.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-596-16048-0
- Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau (Hrsg.): Auschwitz in den Augen der SS. Oswiecim 1998, ISBN 83-85047-35-2
- Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz. Frankfurt am Main, Berlin Wien, Ullstein-Verlag, 1980, ISBN 3-548-33014-2
Weblinks
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