- Heinz Weifenbach
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Heinz Weifenbach (* 11. Juli 1939 in Hemer, Nordrhein-Westfalen) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyfunktionär, der in den 1980er Jahren durch einen Werbevertrag mit dem libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi in die Schlagzeilen geriet.
Werdegang
Der gelernte Maurer und Bauunternehmer begann seine Funktionärskarriere als Vorsitzender der Nachwuchs-Abteilung des EC Deilinghofen, zuvor war er viele Jahre Fan des ECD. Anfang 1981, der Verein hieß mittlerweile ECD Iserlohn, löste er Wilhelm Gosselke als Vereinsvorsitzender ab. Aus den späten 1970er Jahren wurde dem neuen Chef ein hoher Schuldenbetrag überlassen.
Dennoch startete mit Weifenbach die schillerndste Zeit des Iserlohner Eishockeys. Er verpflichtete Stars wie den Finnen Martti Jarkko oder NHL-Star Jaroslav Pouzar, sowie 1983/84 Trainer Gerhard Kießling und sorgte für einige hochkarätige Sponsoren wie Mario Ohoven. Vor der Saison 1986/87 wurde dann erstmals die Schattenseite seiner Arbeit deutlich: Das Finanzamt Iserlohn ließ Geschäftsräume des ECD Iserlohn und Wohnungen der Spieler wegen 5,8 Millionen DM Steuerschulden durchsuchen. Um den Verein doch noch zu retten, reiste Weifenbach, der auch einen Großteil seines Privatvermögens in den Club investierte, zu Libyens Staatschef Gaddafi. Er versuchte, durch einen mit 1,5 Millionen DM dotierten Werbevertrag für Gaddafis „Grünes Buch“ die Schulden zu drücken. Dies sorgte in der Heimat für große Aufregung. Namhafte Politiker verurteilten Weifenbachs Aktion. Während der Saison 1987/88 musste der ECD Iserlohn Konkurs anmelden.
Am 9. Oktober 1991 trat Weifenbach als Präsident des ECD Sauerland zurück, da Presseberichten zufolge Sponsoren in Wartestellung standen, die den Verein erst unterstützen wollten, wenn Weifenbach abgetreten ist.
Heinz Weifenbach, der auf fast jedem Foto mit Zigarre abgebildet ist, wurde wegen Steuerhinterziehung am 30. Juni 1993 zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Heute bewohnt er mit seiner Ehefrau das ehemalige Herrenhaus Gut Rödinghausen in Lendringsen, das Mitte des 17. Jahrhunderts im Auftrag der Familie Dücker erbaut wurde. Der gebürtige Hemeraner hat sich vollständig aus der Eishockey-Szene zurückgezogen und widmet sich nun wieder vor allem Bauprojekten.
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