Roosters

Roosters
Iserlohn Roosters
Iserlohn Roosters
Größte Erfolge
  • Westdeutscher Meister 1969
  • Play-off-Halbfinale 1986
  • Deutscher Junioren-Meister 2000
  • Deutscher Jugend-Meister 2008
Vereinsinfos
Geschichte EC Deilinghofen (1959–1980)
ECD Iserlohn (1980–1988)
ECD Sauerland (1988–1994)
Iserlohner EC (1994–2000)
Iserlohn Roosters (seit 2000)
Vereinsfarben blau, weiß
Liga Deutsche Eishockey Liga
Spielstätte Eissporthalle Iserlohn
Kapazität 4.967 Plätze
Cheftrainer Uli Liebsch
Kapitän Robert Hock
Saison 2008/09 Platz 11, keine Play-off-Qualifikation

Die Iserlohn Roosters (Aussprache: ['ru:stəz]), (rooster engl. = der Hahn) sind die in eine GmbH ausgegliederte Profimannschaft des Iserlohner EC (kurz: IEC), eines Eishockeyvereins aus Iserlohn, Nordrhein-Westfalen. Der Club wurde offiziell 1994 gegründet und im Jahre 2000 mit dem Aufstieg in die Deutschen Eishockey Liga in die Iserlohn Roosters GmbH ausgelagert. Seine Ursprünge gehen auf den EC Deilinghofen zurück, der 1959 gegründet worden war.

Die Spielstätte der Roosters ist die Eissporthalle Iserlohn, die Vereinsfarben sind blau-weiß.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Iserlohner Eishockeygeschichte begann eigentlich in der Nachbarstadt Hemer. Im Hemeraner Stadtteil Deilinghofen waren kanadische Soldaten stationiert. Sie trugen maßgeblich zur Gründung des EC Deilinghofen bei. Nachfolgevereine waren der ECD Iserlohn, der ECD Sauerland, der ECD Sauerland Iserlohn Penguins und der Iserlohner EC, dessen Profimannschaft seit 2000 in der Iserlohn Roosters GmbH ausgelagert ist.

Vereinslose Zeit (1953–1959)

Gedenkstein des Royal Regiment of Canadian Artillery an die Zeit der Stationierung von 1953 bis 1970

Nach dem Ende des Koreakriegs 1953 wurden kanadische UN-Truppen in Deilinghofen stationiert. 1954 errichteten sie dort eine Eishalle, um Eishockey spielen zu können. Die Jugendlichen des Dorfes interessierten sich schnell für diesen ihnen unbekannten Sport, und so gab es auch unter ihnen prompt Spiele auf zugefrorenen Teichen oder auf der Straße. Dafür sammelten sie die Schläger, die den Kanadiern kaputt gegangen waren und spielten damit. Teilweise nahmen sie Spazierstöcke zum Spiel. 1957 erlaubten die Soldaten erstmals auch der einheimischen Bevölkerung die Nutzung ihrer Eisfläche. Als die Freude, die dieser Sport der heimischen Jugend bereitete, erkannt wurde, stellte man erst wechselnde Trainer, letztendlich Charles McCuaig bereit. Nach längerer Vorbereitungszeit und individueller Talentförderung durch McCuaig fand am 8. März 1958 das erste Spiel einer Deilinghofer Mannschaft gegen eine kanadische Nachwuchsmannschaft aus Soest statt. Die Ausrüstung war eine kanadische Leihgabe. Vor 120 Zuschauern konnten die Einheimischen erst sogar mithalten, der Spielverlauf bescherte dann allerdings ein 2:6. Daraufhin fanden immer regelmäßiger Spiele statt, zu denen immer mehr Zuschauer kamen. Eigentlich wollte man schon vor den ersten Spielen als Unterabteilung des „Kanu-Segel-Clubs Hemer“ fungieren, dieses Vorhaben scheitertete aber unter anderem am fehlenden Versicherungsschutz.

EC Deilinghofen (1959–1980)

Das nächste Ziel war die Gründung eines eigenen Vereins. Nach der Überprüfung aller Regelungen und Gesetze trafen sich mehr als die benötigte Anzahl an Volljährigen und daneben noch viele Jugendliche am 28. Februar 1959 zur Gründungsversammlung in einer örtlichen Kneipe. Mit 40-minütiger Verspätung – Gründungsvater Hanskarl Franke stand im Stau – begann die Gründungsversammlung. 17 Jugendliche und sieben Erwachsene wählten Fritz Schulte zum 1. Vorsitzenden. Sieben weitere Jugendliche konnten nicht an der Gründungsversammlung teilnehmen, bekundeten schon am Tag zuvor ihre Zustimmung. Zum neuen Namen wurde mit absoluter Mehrheit Eishockey-Club Deilinghofen (kurz ECD) gewählt, da dieser Name schon in den Spielen zuvor genutzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es in ganz Deutschland nur 49 Vereine mit Eishockey-Abteilungen. Viele allerdings waren nicht am Spielbetrieb beteiligt. Der ECD war der neunte nordrhein-westfälische Eishockeyverein.[1]

Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
1959/60 westdeutsche Jugend-
Meisterschaft
2 deutsche Meisterschaft 5
1960/61 westdeutsche Jugend-
Meisterschaft
1 deutsche Meisterschaft 2
1961/62 Gruppenliga Nord 1 Oberliga-Aufstiegsrunde 4
1962/63 Gruppenliga Nord 1 Oberliga-Aufstiegsrunde 2
1963/64 Gruppenliga Nord 1 Oberliga-Aufstiegsrunde 4
1964/65 Gruppenliga Nord 2 Oberliga-Aufstiegsrunde 2
1965/66 Oberliga 8 nicht ausgetragen 8
1966/67 Oberliga Nord 4 Oberliga-Qualifikationsrunde 2
1967/68 Oberliga Nord 4 Bundesliga-
Qualifikationsrunde
6
1968/69 Oberliga Nord 2 Bundesliga-
Qualifikationsrunde
4
1969/70 Oberliga Nord 1 Bundesliga-
Qualifikationsrunde
6
1970/71 Oberliga 12 nicht ausgetragen 12
1971/72 Oberliga 3 nicht ausgetragen 3
1972/73 Oberliga 2 nicht ausgetragen 2
1973/74 2. Bundesliga 3 nicht ausgetragen 3
1974/75 2. Bundesliga 4 nicht ausgetragen 4
1975/76 2. Bundesliga 4 nicht ausgetragen 4
1976/77 2. Bundesliga 5 Meisterschaftsgruppe 2
1977/78 Bundesliga 10 Abstiegsrunde 10
1978/79 Bundesliga 11 Abstiegsrunde 9
1979/80 Bundesliga 10 Abstiegsrunde 11
Schild auf dem Gelände der ECD-Erinnerungsstätte in Hemer-Deilinghofen

Im Herbst 1959 startete dann eine Jugendmannschaft in der NRW-Jugend-Landesliga und erreichte auf Anhieb den Vize-Meistertitel. Von der Nervosität vor dem ersten Spiel gegen die Preußen Krefeld war auch die Umgebung des Teams betroffen, so dass der Fahrer des lokalen Busunternehmens, das die Nachwuchsspieler zu dieser Partie brachte, auf einer Brücke in Düsseldorf drehen musste, weil er sich verfahren hatte. Nach dem Spiel, das 3:2 gewonnen wurde, verband das Krefelder Publikum den Ort Deilinghofen mit dem Eishockey-Stammland Bayern. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften 1960, die man durch diesen Vize-Meistertitel erreichte, wurde die Mannschaft Fünfter.[2]

Schon in der zweiten Saison 1960/61 gelang der erste Platz in der NRW-Liga. Im Kampf um die deutsche Meisterschaft gewann der ECD gegen den EC Bad Tölz, VfL Bad Nauheim, SC Brandenburg Berlin und Mannheimer ERC. Nur gegen den EV Füssen unterlag das Team und wurde so deutscher Vize-Meister. Nach der Rückkehr wurden die neuen Stars mit Coach Charles McCuaig, der seit Vereinsgründung an der Bande stand, von tausenden begeisterten Fans am Hemeraner Bahnhof empfangen und euphorisch gefeiert. Die bundesweit erscheinende Zeitung Die Welt widmete den Sauerländern einen längeren Artikel, in dem die junge Mannschaft als „Kanadier aus dem Sauerland“ betitelt wurden. Zudem stattete der WDR-Hörfunk dem Dorf im Sauerland einen Besuch ab und nahm ein Hörspiel über den ECD und das Leben in Deilinghofen auf. Fünf ECD-Spieler wurden aufgrund des Erfolges bei den deutschen Jugendmeisterschaften in die deutsche Jugendnationalmannschaft berufen und konnten so ihre ersten Länderspiele in der Schweiz bestreiten.[3]

Weil die Spieler allmählich zu alt für die Jugendliga geworden waren, stieg man in der folgenden Saison 1961/62 in die Gruppenliga Nord ein. Mit dem neuen Coach Victor Leury, der zugleich Schiedsrichter war, holte man in zehn Spielen 19:1 Punkte. Einige Spieler, die schon in den beiden Jahren zuvor zu alt für die Jugendmannschaft waren, verstärkten den Kader. Der einzige Punktverlust dieser Spielzeit ging als „Schlacht am Pferdeturm“ in die Presse ein; Prügeleien unter den Fans und zerstochene Reifen an den Autos der Deilinghofer bestimmten das Bild. Der Gegner, die RESG Hannover, galt daraufhin lange Zeit als Erzfeind, mittlerweile besteht eine Fan-Freundschaft. In der Aufstiegsrunde der besten vier Teams wurde der ECD Letzter.[4]

In den nächsten beiden Jahren wurde Deilinghofen jeweils Meister der Liga. Beide Male wurde der Aufstieg allerdings durch Niederlagen gegen die Süd-Meister verpasst, so dass der ECD 1964/65 als „unaufsteigbar“ betitelt wurde. Doch dieses Mal klappte es aufgrund der Unterstützung der Iserlohner Brauerei und eines neuen Modus. Mit einem Punkt Vorsprung vor dem Kölner EK stieg Deilinghofen in die Oberliga auf. In dieser Zeit inserierte der damalige Brauerei-Chef in bayerischen Zeitungen ein Gesuch nach Spielern für den ECD, was in Bayern für den ersten kleinen Skandal des ECD sorgte.[5]

In der ersten Oberliga-Saison lief es schlechter als zuvor. Wegen stärkerer Gegner konnte der ECD weniger Spiele gewinnen, die sehr gute Zuschauerbilanz vergangener Jahre ging zurück und auch die Kontinuität ging durch Versetzungen innerhalb der kanadischen Armee verloren. Allein in der Saison 1965/66 gab es drei verschiedene Trainer. Danach nahm das erste Mal ein Deutscher das Zepter im Sauerland in die Hand: der ehemalige Dynamo-Berlin-Spieler Horst Kubik wurde neuer Coach. 1967/68 war die bis dahin erfolgreichste Saison in der damals zweithöchsten deutschen Spielklasse, denn die Bundesliga-Aufstiegsrunde (in der man die ersten zwölf Spiele verlor, später aber zum „Favoritenschreck“ wurde) wurde erstmals erreicht. Finanziell war diese Saison weniger erfolgreich, und auch die nächsten drei Jahre hielt dieser Negativ-Trend an, da die sportlichen Ergebnisse wiederum nur durchschnittlich waren, was unter anderem daran lag, dass die Deilinghofer nur sehr kurze Trainingszeiten hatten. So bekamen sie zwar von den Kanadiern die Möglichkeit auch noch einmal in der Woche abends zu trainieren, nur mussten sie danach das Eis auch noch aufbereiten.[6]

Die Saison 1968/69 begann aus Deilinghofer Sicht gut. Als Zweiter ging man in die Aufstiegsrunde, die aber nur als Vierter beendet wurde. Vor der Sommerpause noch wurde dann die Westdeutsche Meisterschaft gegen Köln, Preußen Krefeld, den Krefelder EV, Düsseldorf und Dortmund ausgespielt, die die Sauerländer für sich entscheiden konnten. Zur entscheidenden Partie gegen die DEG sicherte sich der ECD die Dienste des Tschechoslowaken Jaromir Hudec. Das Spiel konnte vor eigenem Publikum schließlich mit 9:3 gewonnen werden. Zum 10-jährigen Jubiläum konnte man eine positive Bilanz vorweisen: in 180 Liga-Spielen fuhren sie 101 Siege und nur 66 Niederlagen ein. Dabei wurden 1.091 Treffer erzielt. Die folgende Oberliga-Spielzeit 1969/70 wurde als Tabellenerster beendet, die Aufstiegsrunde verlief allerdings weniger erfolgreich, so dass es am Ende nur für Platz sechs reichte.[7]

1971 folgte ein erneuter schwerwiegender Umbruch: die Kanadier wurden aus Deilinghofen abgezogen, der Hauptbetreiber der 1.200-Zuschauer-Halle fehlte, weil Eishockey für die neu stationierten Engländer uninteressant war. Sie nutzten die Halle als Fahrzeughalle und zur Reinigung ihrer Panzer. Einflussreiche lokale Politiker und das Krefelder Unternehmen IBACO, das Eishallen baute und betrieb, sorgten für eine neue Halle im größeren Nachbarort Iserlohn, nachdem der Rat der Stadt Hemer Pläne ablehnte, einen Neubau am Gründungsort zu errichten. Am 9. Januar 1971 wurde die Eissporthalle am Seilersee mit einem Spiel gegen die SG Nürnberg (2:7-Niederlage) eröffnet, nachdem man sich mit einem 9:7 über den EV Ravensburg aus Deilinghofen verabschiedete. Nach der ersten ganzen Saison in Iserlohn überwog die Zufriedenheit: Höhere Zuschauerzahlen (die höchsten der ganzen Liga) brachten mehr Geld, was sehr gute Neueinkäufe auf allen Positionen nach sich zog, so dass der ECD mit Jiří Hanzl zum ersten Mal unter einem hauptamtlichen Trainer in der Oberliga Rang drei erreichte.[8]

Zur Saison 1972/73 gab man die Zielsetzung aus mit einer Platzierung zwischen dem zweiten und dem neunten Rang die 2. Bundesliga zu erreichen. Vor dem Spitzenspiel gegen den Zweiten Kölner EK lag man mit einem Punkt Vorsprung auf Platz 1. Die Domstädter siegten mit 7:3 und konnten sich deshalb über eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg freuen. Da die Kölner einen Antrag zur Aufstockung der Bundesliga stellten, blieben die Hoffnungen aber auch am Seilersee bestehen. Der Antrag wurde abgelehnt und der ECD ging in die 2. Bundesliga über. Noch vor Saisonende wurde aus finanziellen Gründen mit dem Dortmunder Dieter Hoja ein neuer Trainer verpflichtet.[9]

In der zweiten Liga lag man in den nächsten Jahren immer mindestens auf Platz vier. 1976/77 wurde der ECD sogar hinter dem ESV Kaufbeuren Zweiter. Kaufbeuren verzichtete auf den Aufstieg und so machten sich sowohl der sportliche Erstliga-Absteiger Augsburger EV, als auch Deilinghofen als Zweiter der 2. Liga Hoffnungen auf eine Bundesliga-Saison. Diese erhielten einen Dämpfer, als auf einer DEB-Vorstandssitzung der ECD nicht als einer der möglichen Nachrücker-Vereine genannt wurde. Daraufhin setzte sich der damalige erste Vorsitzende des Eissportverbandes NRW Dr. Günther Sabetzki für Deilinghofen ein. Da Sabetzki aber Mitglied des ECD war, wurden die Kommentare aus Bayern daraufhin noch optimistischer. Schließlich wurden Relegationsspiele beschlossen. Das erste konnten die Augsburger in Iserlohn mit 4:2 gewinnen, doch Trainer Dieter Hoja und die mit dem ersten Sonderzug der deutschen Eishockeygeschichte mitgefahrenen Fans motivierten das Team so sehr, dass im Curt-Frenzel-Stadion ein 8:2-Sieg gelang.[10]

6.776 Tage nach seiner Gründung war der EC Deilinghofen erstmals Bundesligist, doch das erste Jahr wäre fast wieder das letzte gewesen: Nur 16 Punkte konnte der ECD in der Saison 1977/78 sammeln. Im Nachhinein war das Fehlen eines „Vollstreckers“ wohl das Hauptmanko. Allerdings half eine Aufstockung der Bundesliga den Deilinghofern zum Klassenerhalt. Neben dem sportlichen Misserfolg war die Saison aber auch ein finanzielles Desaster. Nur eine 100.000 DM-Spende rettete den Verein, der mit mehr Zuschauer-Einnahmen rechnete, vor dem Bankrott.[11]

Nach schwachem Start gelang in der Saison 1978/79 noch der neunte Platz. Sehr zum Vergnügen der Fans gelangen dem Klub in der Abstiegsrunde zwei hohe Siege gegen die Konkurrenz, so wurde binnen einer Woche der Augsburger EV und der ESV Kaufbeuren mit 12:0 bzw. mit 12:3 zu Hause geschlagen. Der erste zweistellige Sieg in seiner Bundesligageschichte gelang dem ECD aber bereits eine Saison vorher, dort wurde der EV Füssen in einem torreichen Spiel mit 10:9 am Seilersee bezwungen. Die Saisonendplatzierung 1978/79 lag jedenfalls über den Erwartungen, die vor der Spielzeit geschürt wurden, da der Abstieg aus eigener Kraft vermieden werden konnte.

ECD Iserlohn (1980–1987)

Eissporthalle Iserlohn
Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
1980/81 2. Bundesliga 5 nicht ausgetragen 5
1981/82 2. Bundesliga Nord 2 Endrunde 3
1982/83 Bundesliga 9 Relegationsrunde 9
1983/84 Bundesliga 9 Relegationsrunde 9
1984/85 Bundesliga 8 Viertelfinale 8
1985/86 Bundesliga 4 Halbfinale 4
1986/87 Bundesliga 6 Viertelfinale 6
1987/88 Bundesliga wegen Insolvenz abgebrochen

1980 wurde der Verein offiziell in ECD Iserlohn umbenannt. In der darauffolgenden Saison stieg man erstmals überhaupt in der Vereinshistorie ab. Die drei Bundesliga-Jahre brachten finanziell große Probleme, trotzdem gelang nach zwei Zweitliga-Jahren und Platz vier in der Bundesliga-Aufstiegsrunde der Saison 1981/1982 der erneute Aufstieg am grünen Tisch.

Denn obwohl man sich offiziell auf ein weiteres Jahr in der zweiten Liga vorbereitete, lief es inoffiziell hingegen auf eine Rückkehr in die 1. Bundesliga hinaus. Der DEB suchte nach Abschluss der Saison 1981/1982 nämlich verzweifelt einen Klub, der als Nachrücker für den in Konkurs gegangenen Berliner SC den frei gewordenen Platz im Oberhaus besetzen sollte. Der DEB fand wochenlang keinen Nachrücker, weil Heinz Weifenbach die Vorsitzenden des EV Füssen, ERC Schwenningen und des Duisburger SC, jener Klubs also, die vor dem ECD die Aufstiegsrunde zur ersten Bundesliga der Spielzeit 1981/82 beendet hatten, beschwor, dem Werben des DEB nicht nachzugeben und wie der ECD ebenfalls in der zweiten Bundesliga zu verbleiben. Er begründete diese ablehnende Haltung damit, dass man so eine starke und für die Zuschauer interessante zweite Bundesliga erhalte. Die Vorstände der Klubs ließen sich täuschen und glaubten Heinz Weifenbach in seiner Argumentation. Weifenbach jedoch dachte nicht an die zweite Bundesliga und ließ als einziger Vorsitzender eines Zweitligisten die Meldefrist zur ersten Bundesliga nicht sorglos verstreichen, sondern beorderte ECD-Vorstandsmitglied Adolf Sadowksy nach München zum DEB, um dort die Bewerbung des ECD für die erste Bundesliga in letzter Minute einzureichen. Just an diesem Tag hielt der ECD seine Jahreshauptversammlung ab, auf der Weifenbach somit der überraschten Öffentlichkeit von seinem dreisten Coup berichten konnte. Die Vorstände der anderen Zweitligisten reagierten verärgert, der ECD Iserlohn hingegen war wieder erstklassig.[12]

Der finnische Topscorer Martti Jarkko war dann wohl der beste Neuzugang für die Saison 1982/83. Auch Vitezslav Duris unterschrieb beim ECD, entschied sich jedoch noch vor Saisonstart für die Toronto Maple Leafs. Als Ersatz für Duris holte man deshalb den großen Bruder von Mark Messier, Paul Messier, an den Seilersee. Am 10. September startete das Team dann in der Bundesliga mit einem 8:2-Sieg gegen den EV Füssen. Doch die guten Leistungen des Saisonbeginns konnten nicht konstant abgerufen werden, so dass Vereinschef Heinz Weifenbach nach dem 16. Spieltag Coach Vladimír Cechura entließ. Letztlich kämpfte man bis in die Schlusssekunde des letzten Spieltages um die Teilnahme an den Play-offs, in der der ECD Iserlohn durch Kaj Nilsson vor 5.000 Zuschauern in eigener Halle den vermeintlichen 5:4-Siegestreffer gegen den ESV Kaufbeuren erzielte, der aber von Schiedsrichter Josef Kompalla nicht anerkannt wurde. Deshalb musste der ECD Iserlohn an der Abstiegsrunde teilnehmen, die Iserlohn am Ende klar mit 12:0 Punkten beherrschte.[13]

Zur Saison 1983/84 wurde mit Gerhard Kießling der amtierende Meister-Trainer verpflichtet. Zu Saisonbeginn holte das Team einige Punkte, die Eissporthalle war siebenmal in Folge hoffnungslos ausverkauft. Später wurde zwar immer lauter nach dem Rauswurf des Trainers gefordert, doch er beendete die Saison am Seilersee. Am letzten Spieltag standen der ECD und die DEG punktgleich auf Platz acht und neun. So brachte ein vermeintlich zu Unrecht nicht gegebenes Tor des ECD und ein Sieg der DEG die Entscheidung. Wie schon in der Vorsaison standen die Düsseldorfer in den Play-offs, der ECD musste sich mit der Abstiegsrunde zufrieden geben. Daraufhin entließ Vereinsboss Weifenbach Trainer Gerhard Kießling, weil er das Saisonziel Play-offs nicht erreicht habe. Die Abstiegsrunde führte Iserlohn erneut recht deutlich an.[14]

Auch in der Saison 1984/85 wurden die Play-offs als Saisonziel ausgegeben. Neuer Coach wurde Ricki Alexander, der von seinem alten Verein EHC Essen-West gleich eine Handvoll Spieler mitbrachte. Doch diese Spielzeit begann nicht so fulminant wie die letzten beiden, nach fünf Spielen hatte der ECD Iserlohn nur einen Punkt auf dem Konto. Daraufhin schloss die Vereinsführung kurzfristig den damals wahrscheinlich bestdotierten Werbevertrag im deutschen Eishockey mit Mario Ohovens Unternehmen „INVESTOR-TREUHAND“. Gegen Düsseldorf konnte in der nächsten Partie prompt 6:5 gewonnen werden. Der ECD Iserlohn qualifizierte sich in diesem Jahr erstmals für die Play-offs der Eishockey-Bundesliga. Doch nach drei Niederlagen gegen den späteren deutschen Meister SB Rosenheim war diese Runde schon im Viertelfinale beendet.[15]

Zur nächsten Saison veränderte sich die Zusammensetzung der Mannschaft maßgeblich. Hauptsponsor Mario Ohoven, gleichzeitig neuer Ehrenpräsident, Vereinsboss Heinz Weifenbach und Beiratsmitglied Fritz Engelbrecht entschieden personelle Fragen. Zum Beispiel besetzten sie den Trainerposten mit Jan Eysselt oder holten Martti Jarkko zurück an den Seilersee. Auch für die Verpflichtung des NHL-Spielers Jaroslav Pouzar zeigte sich das Trio verantwortlich. Nach sechs Spieltagen stand der ECD zusammen mit dem Kölner EC an der Tabellenspitze. In die Play-offs starteten die Sauerländer vom vierten Tabellenplatz aus. Im Viertelfinale trat man gegen den EV Landshut an. Klares Ergebnis dieser Runde war 3:0 nach Spielen. Das Halbfinale ging allerdings gegen den Kölner EC mit 1:3 nach Spielen verloren. In beiden Heimspielen war die Halle am Seilersee überfüllt, Schalker Fußballspieler betitelten das Parkstadion danach als „Friedhof“. Später wurde der KEC übrigens deutscher Meister, die Iserlohner verloren das Duell um Platz drei gegen Rosenheim.

Während der Saison 1986/87, Saisonziel war erneut das Play-off-Halbfinale, fiel Top-Goalie Cestmir Fous, der schon seit Jahren das Tor des ECD Iserlohn hütete, aus und Nachwuchs-Torwart Frank Blanke (22 Jahre) stand gegen den Mannheimer ERC zwischen den Pfosten. Kurios verlief ein Spiel gegen Köln: Erst wurde eine Plexiglas-Umrandung, später auch noch zwei Lampen zerstört, so dass es in den ersten beiden Dritteln einige lange Unterbrechungen gab. Am Ende lag Iserlohn mit 4:3 vorne. Resultat nach dem Ende der Hauptrunde war der sechste Platz und damit ein Play-off-Duell gegen die Düsseldorfer EG. Dieses konnte die DEG klar mit 3:0 nach Spielen für sich entscheiden.

Jedoch standen die gesamten 1980er Jahre wirtschaftlich schlecht für den Klub. Im Frühjahr 1986 trat das Finanzamt an den Klub heran, um Steuerschulden aus den späten 1970er Jahren einzutreiben. Das Finanzamt forderte am Ende 5,8 Millionen Mark Steuernachzahlungen, Büroräume und die Wohnungen der Spieler wurden durchsucht. Ein Neuzugang der Saison 1986/87, NHL-Star Danny Gare, verließ wegen dieser Durchsuchungen im Sommer 1986 den Klub in Richtung Nordamerika, obwohl er damals erst einige Tage in Iserlohn weilte. Anfang September 1987 mussten alle Bundesliga-Teams schriftlich auf Regressansprüche verzichten, sollte der ECD die Saison nicht überstehen. Ansonsten hätte der ECD keine Lizenz erhalten. Im Dezember eskalierte dann die Situation.

Verbotene Trikotwerbung für „Das Grüne Buch“ von Muammar al-Gaddafi, aufgenommen im Eishockeymuseum.

Als der Konkurs zu Beginn des Monats unabwendbar erschien, wurde den Spielern geraten, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Schon zu dem Zeitpunkt kursierte das Gerücht, Weifenbach sei mit dem Hemeraner Alt-Bürgermeister Hans Meyer nach Libyen geflogen, um einen millionenschweren Sponsorenvertrag mit Muammar al-Gaddafi zu schließen. Am 4. Dezember 1987 kam es dann zu einem einmaligen Eklat im deutschen Sport. Der ECD Iserlohn lief mit Trikotwerbung vom „Grünen Buch“ im Bundesliga-Spiel gegen den SB Rosenheim auf. Führende Bundespolitiker griffen ein, der damalige Innenminister Friedrich Zimmermann (CSU) sprach von politischem Missbrauch des Sports. Selbst renommierte US-Zeitungen wie die New York Times berichteten, und der damalige Bundestrainer Xaver Unsinn kritisierte die Situation in Iserlohn folgendermaßen: „Der Sport darf nicht dazu da sein, kriminelle Elemente und den Terrorismus zu unterstützen […] Ich sähe mein ganzes Engagement als Bundestrainer gefährdet.“ Am 6. Dezember fand gegen Frankfurt (3:7-Niederlage) das letzte Spiel des ECD Iserlohn wieder in den „alten“ Trikots statt.[16] Der DEB hatte zuvor mit Lizenzentzug gedroht, sollte erneut für das Grüne Buch geworben werden. Außerdem wären die Spieler in dem Fall vom Verband gesperrt worden und hätten so nicht den Verein wechseln können. Einen Tag später keimte noch einmal Hoffnung auf, da Weifenbach angeblich mit dem libyschen Ölunternehmen „Light Oil“ einen neuen Sponsor gefunden hätte. Wiederum nur zwei Tage später, am 9. Dezember wurde der Konkurs des Clubs vermeldet. Doch das Hin und Her ging weiter: 16 Stunden nach der Vermeldung des Konkurses war dies schon wieder hinfällig, eine Spende in Höhe von 100.000 DM sollte die Austragung der folgenden zwei Spiele sicherstellen.[17][18] Auch DEB-Hauptgeschäftsführer Hussmann erklärte, er habe ein derartiges Chaos noch nie erlebt. Die endgültige Entscheidung fiel dann am 11. Dezember, als der Düsseldorfer Konkursverwalter Dr. Winfried Andres bekannt gab, dass der ECD Iserlohn keine Spiele mehr bestreiten kann und wird.

Konsequenz aus diesem Skandal waren Beschlüsse der Sportverbände zum Schutz des Sports vor Politisierung.

ECD Sauerland (1988–1994)

Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
1988/89 Oberliga Nord 1 Relegation 1
1989/90 2. Bundesliga Nord 1 Bundesliga-Aufstiegsrunde 5
1990/91 2. Bundesliga Nord 1 Bundesliga-Aufstiegsrunde 5
1991/92 2. Bundesliga Nord 8 Abstieg 5
1992/93 2. Bundesliga Nord 7 Viertelfinale 7
1993/94 2. Bundesliga 4 Viertelfinale 5

Schon zur Relegationsrunde um den Bundesliga-Aufstieg/-Verbleib wollte Weifenbach einen neuen Verein, den ECD Sauerland antreten lassen. Ein Schiedsgericht stimmte dem am 7. Januar 1988 zu, der DEB verweigerte aber doch noch den Start in der Eishockey-Bundesliga. Dr. Günther Sabetzki, damals Präsident der IIHF und des Eissport-Verbandes NRW, drohte am 12. Januar sogar mit der Landesliga. Am 31. August wurde endgültig bestätigt, dass Iserlohn vom Wirtschaftlichen nicht für die 2. Liga zugelassen sei und so begann man in der Oberliga. Das Team um den neuen Coach Peter Gailer (als Spielertrainer) wurde souverän Erster der Nordgruppe und gewann auch die Relegation gegen Augsburg: Oberliga-Meister 1989.[19]

In den ersten beiden Jahren der 2. Bundesliga Nord wurde man zweimal hintereinander unangefochten Erster, belegte dann jeweils aber in der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga nur den fünften Platz von zehn teilnehmenden Vereinen, die ersten beiden Plätze hätten damals zum Aufstieg berechtigt. Auch den ECD Sauerland plagten von Beginn an massive Finanzprobleme. Ein neuer Vorsitzender, Alfred Thiele, wollte den Verein retten. Die Saison 1991/92 verlief so erfolglos, dass sie als „Vier-Trainer-Jahr“ in die Vereinsgeschichte einging. Am Ende jener Saison stand für den ECD eigentlich der Abstieg. Doch aufgrund des Rückzugs eines Konkurrenten konnte die Klasse dann am grünen Tisch gehalten werden.

1993 erreichte der ECD einen siebten und damit im Vergleich zum Vorjahr guten Platz. Trotzdem gab es weiterhin finanzielle Probleme, weshalb der erste Vorsitzende Alfred Thiele zurück trat und bis auf den Schatzmeister Karl-Friedrich Müller taten es ihm seine Vorstandskollegen gleich. Es kam Angst unter den Fans auf, dass man die Lizenz für die Folgesaison nicht bekommen würde und der Verein abermals Konkurs gehen könnte. Karl-Friedrich Müller ließ sich aber zum Nachfolger Alfred Thieles wählen, somit hatte der Verein wieder einen ersten Vorsitzenden und war handlungsfähig. Am 30. Juni 1993 wurde die erlösende, im Nachhinein aber falsche Entscheidung, bekanntgegeben, dass der ECD Sauerland vom DEB die Lizenz für die folgende Saison trotz der prekären finanziellen Situation erhalte. Ebenfalls am 30. Juni 1993 wurde der ehemalige Vereins-Chef Heinz Weifenbach wegen Steuerhinterziehung zu vier Jahren Haft verurteilt.

Der ECD Sauerland spielte die Saison 1993/94 durch und wurde trotz geringer Kadertiefe Vierter der Hauptrunde der eingleisigen 2. Bundesliga, schied aber in den Aufstiegs-Play-offs in der ersten Runde gegen den Fünften aus Frankfurt nach drei Spielen in einer Best-of-Five Serie aus. Am 8. April 1994 waren auch die letzten Rettungsversuche für den neuen Verein gescheitert, es musste Konkurs angemeldet werden. Somit war auch die Vereinspolitik Müllers gescheitert, der ECD Sauerland bestand nur knapp sechs Jahre lang.[20]

ECD Sauerland Iserlohn Penguins (1994)

Nur einen Tag später fand die Gründungsversammlung des ECD Sauerland Iserlohn Penguins unter Vorsitz von Karl-Friedrich Müller statt. Jedoch zog die Nachwuchsabteilung nicht nach, so dass der neue Verein keinen Bestand hatte und sich nur kurze Zeit danach wieder auflöste.

Iserlohner EC (1994–2000)

Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
1994/95 2. Liga Nord 2 1. Liga-Aufstiegsrunde 1
1995/96 1. Liga Nord 7 Achtelfinale 9
1996/97 1. Liga Nord 7 Achtelfinale 9
1997/98 1. Liga Nord 1 Halbfinale 3
1998/99 Bundesliga Nord 6 Viertelfinale 6
1999/2000 2. Bundesliga 6 Viertelfinale 6

Am 25. April fand dann erneut eine Gründungsversammlung statt. Diesmal sollte der Verein unter dem Namen Iserlohner EC wiederbelebt werden. Oberster Vorsatz der Teilnehmer war es, keine finanziellen Abenteuer mehr einzugehen. Der neue Verein mit dem Vorsitzenden Jochen Vieler stieg in der dritthöchsten Klasse (2. Liga Nord) ein, und diese Saison entwickelte sich tatsächlich zu einem großen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg. 1995/96 hatte es der IEC ungleich schwerer. Kluge Verstärkungen brachten ihn aber sogar noch ins Achtelfinale um die Deutsche Zweitliga-Meisterschaft. Die darauf folgende Saison 1996/97 erwies sich als „Hängepartie“, da die Vereinsführung, wie sie später selbst zugab, das Niveau der Liga unterschätzte. Doch erneut wurde das Team gezielt, zum Beispiel auf der Torhüterposition mit dem beliebten Goalie Ian Wood, verstärkt, so dass das Gesamtfazit für die meisten positiv ausfiel.

1997 kam dann mit Greg Poss ein neuer Trainer ins Sauerland. Mit ihm erreichte die Mannschaft den dritten Platz nach der Hauptrunde, den ersten Platz in der Platzierungsrunde und den dritten nach den Play-offs. Es folgten zwei sechste Plätze und dann der Aufstieg in die DEL im Jahr 2000. Auch diesen verdankt der IEC dem „grünen Tisch“, denn man erwarb die Lizenz der Starbulls Rosenheim.[21]

Iserlohn Roosters GmbH (seit 2000)

Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
2000/01 DEL 15 nicht erreicht 15
2001/02 DEL 12 nicht erreicht 12
2002/03 DEL 9 nicht erreicht 9
2003/04 DEL 12 nicht erreicht 12
2004/05 DEL 11 nicht erreicht 11
2005/06 DEL 11 nicht erreicht 11
2006/07 DEL 11 nicht erreicht 11
2007/08 DEL 5 Viertelfinale 5
2008/09 DEL 11 nicht erreicht 11

Der IEC lagerte mit Eintritt in die DEL seine Profimannschaft in eine GmbH aus, die sich den Namen Iserlohn Roosters gab. Und die Roosters traten als „Underdog“ an – in Deutschlands höchster Spielklasse hatte der Verein den mit Abstand kleinsten Etat. 15, 12 und 9 waren die Platzierungen unter dem späteren Bundestrainer Poss. 2002/03 wurden die Play-offs nur mit zwei Punkten Rückstand verpasst, obwohl der spätere Meister, die Krefeld Pinguine, am letzten Spieltag mit 8:1 besiegt wurde.

Greg Poss zog 2003 ein finanziell besseres Angebot der Nürnberg Ice Tigers vor und wurde von Dave Whistle abgelöst, der aber schon nach neun Spielen wieder abtreten musste. Die Vereinsführung war besorgt, den Abstieg nicht mehr vermeiden zu können.[22] Sein Nachfolger wurde Doug Mason, mit dem man noch Rang 12 erreichen konnte und die Play-downs vermied. 2005 wurde man Elfter, lange mit Kontakt zu den Play-off-Plätzen. Eine große Hilfe für dieses Gelingen waren Mike York und John-Michael Liles. Die beiden NHL-Spieler überbrückten den Lockout der NHL in Iserlohn. Dabei wurde die Verpflichtung Yorks, dessen bester Freund in Übersee und ehemaliger Studienkollege Bryan Adams Kapitän in Iserlohn war, schon vor Saisonbeginn bekannt gegeben. Liles spielte von Dezember bis zum Saisonende in Deutschland. Eigentlich sollte auch Brian Gionta an den Seilersee kommen, kehrte aber auf Druck seiner hochschwangeren Frau bereits einen Tag nach seiner Ankunft wieder nach Nordamerika zurück.

Zur Saison 2005/06 erfolgte erneut ein schwerer Umbruch im Team. Zwölf Spieler verließen den Club. Bis auf Bruce Richardson verließ man sich diesmal ausschließlich auf Spieler, die bereits Erfahrungen in Europa gesammelt hatten. Zwei Spieltage vor dem Ende wurde der erneute Klassenerhalt perfekt gemacht. Für die Play-offs hatte es wegen der Auswärtsschwäche und einer Verletzungsmisere nicht gereicht. Trainer Doug Mason gab am 12. März, wenige Minuten nach dem letzten Saisonspiel, seinen Abschied bekannt. Des Weiteren gab der Vorsitzende Wolfgang Brück bereits die Zielsetzung für die nächste Saison aus: man wollte die Pre-Play-offs, die schon mit dem zehnten Platz erreicht worden wären, ins Visier nehmen.

Der neue Coach für die Saison 2006/07 wurde Geoff Ward, der zuvor als „Development Coach“ bei den Edmonton Oilers beschäftigt war. Mit Bernd Haake als Co-Trainer verfolgt man auch langfristig ein neues sportliches Konzept. Die Roosters-Verantwortlichen möchten in Zukunft noch mehr auf deutsche Spieler setzen und mittelfristig mit Teams wie den Sinupret Ice Tigers gleich ziehen. Doch wieder war die Saison nach 52 Spielen beendet, weil man mit einem Punkt Rückstand nur Platz 11 erreichte. Nach dem ersten Spieltag war man durch einen 5:1-Sieg gegen Düsseldorf noch erstmals DEL-Tabellenführer geworden.

Die Saison 2007/08 wurde zur bislang erfolgreichsten DEL-Saison. Seit dem 5. Spieltag standen die Roosters stets auf einem Playoff- oder Pre-Playoffplatz. Am Ende der Hauptrunde platzierte man sich auf Rang 5 vor dem Vorjahresmeister aus Mannheim, schied aber im Viertelfinale der Playoffs aus. Die Stärke des Teams lag insbesondere in der Offensive. So stellte man neben dem zweitbesten Sturm der Liga auch erstmals mit Michael Wolf den DEL-Torschützenkönig und mit Robert Hock den DEL-Topscorer.

Im nächstem Jahr konnten die Roosters anfangs an die Leistung des Vorjahres anknüpfen und standen auf einem Playoffplatz. Nach einer Schwächephase im Dezember wurde allerdings auch Kritik am Trainer laut. Als die Sauerländer dann im Februar aus den Playoffplätzen rutschten, entschied man sich Steve Stirling zu beurlauben. Dessen Nachfolge trat der Co-Trainer Ulrich Liebsch an, der allerdings die Wende nicht mehr schaffen konnte, sodass man die Saison 2008/09 auf dem elften Platz abschloss. Wie im Jahr zuvor konnten die Roosters vor allem offensive Akzente setzen und stellten den viertbesten Sturm, Robert Hock sicherte sich zum zweiten Mal in Folge den Titel des DEL-Topscorers. Mangelhaft war allerdings die Defensive, nur Schlusslicht Duisburg kassierte mehr Gegentore.

Die Finanzplanung des Vorstandes kann nach den vielen turbulenten Jahren als ECD nun durchaus als solide bezeichnet werden. Obwohl der Verein immer noch einen der kleinsten Etats der DEL hat, schrieb er bislang immer schwarze Zahlen.[23] Auch das Team ist nunmehr seit Jahren konkurrenzfähig und nahm nie an den Play-downs teil. Der Etat zur vergangenen Saison lag bei über vier Millionen Euro.[24]

Der Stammverein (für den Spielbetrieb der Nachwuchsmannschaften und der unterklassig spielenden Amateurmannschaft) bleibt der Iserlohner EC e. V., der bislang 385 Mitglieder (Stand: vor der Saison 2005/06) hat.

Mannschaft

Aktueller Kader der Saison 2009/10

(Stand: 13. April 2009)

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Vertrag bis Im Team seit Letztes Team
20 Deutschland Sebastian Stefaniszin 22. Juli 1987 Berlin, Deutschland 2011 2007 Eisbären Berlin
33 Deutschland Danny aus den Birken 15. Februar 1985 Düsseldorf, Deutschland 2011 2009 Adler Mannheim
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Vertrag bis Im Team seit Letztes Team
3 Kanada Marty Wilford 17. April 1977 Cobourg, Ontario, Kanada 2010 2008 Hamburg Freezers
10 Deutschland Collin Danielsmeier 8. Juli 1980 Dortmund, Deutschland 2010 2004 Kölner Haie
12 Kanada Mark Ardelan 16. März 1983 Regina, Saskatchewan, Kanada 2010 2008 Lukko Rauma
56 Deutschland Stefan Langwieder 8. Januar 1987 München, Deutschland 2012 2008 Heilbronner Falken
Angreifer
Nr. Name Pos Geburtsdatum Geburtsort Vertrag bis Im Team seit Letztes Team
Kanada-Deutschland Daniel Sparre LW 16. Oktober 1984 Brampton, Ontario, Kanada 2010 2009 SG Pontebba
11 Kanada Ryan ReadyA LW 7. November 1978 Peterborough, Ontario, USA 2010 2006 Philadelphia Phantoms
13 Deutschland-Österreich Michael WolfA RW 24. Januar 1981 Ehenbichl, Österreich 2010 2005 Moskitos Essen
19 Kanada Brad Tapper RW 28. April 1978 Scarborough, Ontario, Kanada 2010 2007 Hannover Scorpions
21 Kanada Jimmy Roy LW 22. September 1975 Sioux Lookout, Ontario, Kanada 2011 2006 Manitoba Moose
24 Deutschland Christian Gose FL C 6. Juli 1990 Bad Muskau, DDR 2010 2008 Iserlohner EC
61 Deutschland Christian Hommel LW 23. Januar 1981 Hemer, Deutschland 2011 2008 Füchse Duisburg
89 Deutschland Steven Rupprich C 15. April 1989 Berlin, Deutschland 2011 2008 Eisbären Juniors Berlin
91 Tschechien-Deutschland Robert HockC C 12. Januar 1973 Šternberk, Tschechoslowakei 2010 2006 Hannover Scorpions
Offizielle
Tätigkeit Name Geburtsdatum Geburtsort Vertrag bis Im Team seit Letztes Team
Trainer Deutschland Ulrich Liebsch 17. August 1966 Geretsried, Deutschland 2010 2007 SC Bietigheim-Bissingen
Assistent Deutschland Bernd Haake 14. Januar 1946 Bielefeld, Deutschland unbefristet 2006 WSV Sterzing Broncos

Spieler

Mitglieder der Hockey Hall of Fame Deutschland

Aufgrund ihrer Leistungen und Verdienste im deutschen Eishockey und innerhalb des Vereins wurden einige ehemalige Spieler und Trainer der Iserlohn Roosters bzw. der Vorgängervereine in der Hockey Hall of Fame Deutschland aufgenommen.

(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

Aus dem Nachwuchs des EV Landshut stammend spielte er viele Jahre für Landshut in der Bundesliga, 1984/85 auch für den ECD Iserlohn. Für die Deutsche Eishockeynationalmannschaft nahm er an drei Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen teil, wo er 1976 mithalf, die Bronzemedaille zu gewinnen.
Schon als 20-Jähriger gewann Hinterstocker mit dem Berliner Schlittschuhclub 1974 die Deutsche Meisterschaft. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann der Angreifer bei den Olympischen Spielen 1976 die Bronzemedaille und spielte neben dem Augsburger EV, der Düsseldorfer EG, dem ESV Kaufbeuren und dem SC Riessersee auch für den ECD Iserlohn.
War sogenannter Staatstrainer der DDR-Eishockeynationalmannschaft und 1958 und 1971 Bundestrainer. In der Saison 1983/84 stand er hinter der Bande des ECD Iserlohn, mit dem er allerdings die Playoffs verpasste.
  • Deutscher Dieter Medicus
    (1979–1980, Verteidigung)
Der Abwehrspieler absolvierte über 500 Bundesligaspiele für Iserlohn, München, Kaufbeuren sowie Preussen Berlin und nahm mit der Nationalmannschaft an drei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 1988 teil.
1964 startete Schenitberger seine Karriere bei der Düsseldorfer EG und es folgten die Meistertitel 1967 mit Trainer Hans Rampf, 1972 mit Trainer Xaver Unsinn und 1975 mit Trainer Chuck Holdaway. 1975 wechselte er zum Krefelder EV, um dort als Spieler und später als Trainer von 1976 bis 1978 tätig zu sein. 1981 und 1987 war er Trainer des ECD Iserlohn. Für die Deutsche Eishockeynationalmannschaft nahm er an 119 Länderspielen teil. Unter anderem bei den Olympischen Spielen 1960, 1964 und 1972 und zuletzt bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1975.

Vereinsinterne Rekorde in der DEL

Gesamtführende (Hauptrunde)

(Stand: Ende Saison 2008/09)

Rekordspieler
Platz Spieler Spiele
1. Collin Danielsmeier 363
2. Christian Franz 215
3. Roland Verwey 213
4. Michael Wolf 211
5. Christian Hommel 206
6. Oliver Bernhardt 197
7. Erich Goldmann 186
8. Dimitrij Kotschnew 181
9. Sebastian Jones 178
10. Colin Beardsmore 171
Top-Scorer
Platz Spieler Punkte (T/A)
1. Michael Wolf 201 (108/93)
2. Robert Hock 200 (56/144)
3. Ryan Ready 127 (46/81)
4. Bob Wren 110 (34/76)
5. Matt Higgins 98 (35/63)
6. Bryan Adams 91 (39/52)
7. Paul Traynor 89 (21/68)
8. Scott King 87 (30/57)
9. Jimmy Roy 86 (40/46)
10. Tyler Beechey 84 (36/48)
10. Colin Beardsmore 84 (32/52)
Top-Torschützen
Platz Spieler Tore
1. Michael Wolf 108
2. Robert Hock 56
3. Ryan Ready 46
4. Jimmy Roy 40
5. Bryan Adams 39
6. Tomáš Martinec 37
7. Tyler Beechey 36
7. Ralph Intranuovo 36
9. Matt Higgins 35
10. Bob Wren 34
10. Mark Greig 34
Top-Vorlagengeber
Platz Spieler Vorlagen
1. Robert Hock 144
2. Michael Wolf 93
3. Ryan Ready 81
4. Bob Wren 76
5. Paul Traynor 68
6. Matt Higgins 63
7. Scott King 57
8. Bryan Adams 52
8. Colin Beardsmore 52
10. Tyler Beechey 48
Strafminuten
Platz Spieler Minuten
1. Jimmy Roy 353
2. Tomáš Martinec 327
3. Christian Hommel 304
4. Ryan Ready 288
5. Paul Traynor 282
6. Bryan Adams 251
7. Bob Wren 240
8. Erich Goldmann 238
9. Oliver Bernhardt 232
10. Collin Danielsmeier 223
Shut-outs
Platz Spieler SO
1. Jimmy Waite 6
2. Dimitrij Kotschnew 5
3. Norm Maracle 4
4. Radek Toth 3
5. Mike Fountain 2
5. Rich Parent 2
5. Duane Derksen 2

Saisonrekorde

Top-Scorer
Platz Spieler Punkte Saison
1. Robert Hock 87 2007/08
2. Michael Wolf 71 2007/08
3. Robert Hock 64 2008/09
4. Mike York 62 2004/05
5. Bob Wren 61 2008/09
Top-Torschützen
Platz Spieler Tore Saison
1. Michael Wolf 44 2007/08
2. Michael Wolf 27 2008/09
2. Rusty Fitzgerald 27 2001/02
4. Patrick Kavanagh 25 2007/08
5. Ralph Intranuovo 24 2005/06
5. Robert Hock 24 2007/08
5. Tyler Beechey 24 2007/08
Top-Vorlagengeber
Platz Spieler Vorlagen Saison
1. Robert Hock 63 2007/08
2. Robert Hock 49 2008/09
3. Mike York 46 2004/05
4. Bob Wren 40 2008/09
5. Ryan Ready 37 2008/09
Strafminuten
Platz Spieler Strafminuten Saison
1. David Cooper 186 2003/04
2. Steve Potvin 171 2000/01
3. Tomáš Martinec 168 2001/02
4. Brad Tapper 167 2007/08
5. Tomáš Martinec 159 2000/01

Sonstige Rekorde

Gesamtführende (Play-Offs)

(Stand: Ende Saison 2008/09)

Rekordspieler
Platz Spieler Spiele
1. 14 Spieler 7
2. 5 Spieler 6
3. 1 Spieler 5
Top-Scorer
Platz Spieler Punkte (T/A)
1. Ryan Ready 8 (2/6)
2. Robert Hock 8 (1/7)
3. Jimmy Roy 6 (3/3)
4. Bob Wren 6 (1/5)
5. Brad Tapper 6 (1/5)
Top-Torschützen
Platz Spieler Tore
1. Jimmy Roy 3
2. Ryan Ready 2
3. Patrick Kavanagh 2
4. Michael Wolf 2
5. Tyler Beechey 2
Top-Vorlagengeber
Platz Spieler Vorlagen
1. Robert Hock 7
2. Ryan Ready 6
3. Bob Wren 5
4. Brad Tapper 5
5. Jimmy Roy 3
5. Patrick Kavanagh 3
Strafminuten
Platz Spieler Minuten
1. Patrick Kavanagh 40
2. Brendan Buckley 31
3. Michael Wolf 29
4. Brad Tapper 26
5. Jimmy Roy 18
Shut-outs
Platz Spieler SO
1. 0 Spieler

Bedeutende ehemalige Spieler

(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

Stanley-Cup-Sieger 1984, 1985 und 1987 mit den Edmonton Oilers; ehemaliger Nationalspieler der CSSR, spielte von 1985 bis 1987 beim ECD Iserlohn und ist für viele Fans noch immer der von den Fähigkeiten kompletteste Spieler, der jemals ein Iserlohner Trikot getragen hat
ehemaliger finnischer Nationalspieler, der vier Jahre lang für den ECD Iserlohn auflief, er war wohl der stocktechnisch beste Spieler, der je das Trikot des ECD übergestreift hat
ehemaliger deutscher Nationalspieler, er spielte von 1982 bis 1984 und dann noch einmal kurz im Jahr 1989 am Seilersee, flinker Außenstürmer, Mitglied der Hockey Hall of Fame Deutschland
ehemalige deutsche Nationalspieler, spielten Mitte der 80er Jahre am Seilersee, Auhuber ist Mitglied der Hockey Hall of Fame Deutschland
ehemaliger deutscher Nationalspieler, spielte von 1984 bis 1988 und in der Saison 1988/1989 beim ECD Iserlohn, bzw. ECD Sauerland. Nachdem er in der Saison 1988/1989 als Spielertrainer fungierte, betreute er von 1994 bis 1997 die junge Mannschaft des Iserlohner EC als Coach
  • Deutscher Jörg Schauhoff
    (Sturm)
Rekordtorschütze und zusammen mit seinem Bruder Karl-Friedrich ein „Mann der ersten Stunde“ beim ECD
ehemaliger deutscher Nationalspieler und mehrmaliger deutscher Meister mit der Düsseldorfer EG, spielte in der Saison 1989/1990 für den ECD, in dieser Saison gelangen ihm 92 Tore für den ECD, bis heute Saisontorrekord für einen Iserlohner Spieler
  • Deutscher Cestmir Fous
    (1980–1988, Tor)
legendärer Torwart beim ECD Iserlohn und später auch beim ECD Sauerland
  • Deutscher Sigmund „Siggi“ Suttner
    (1979–1980, Tor)
damaliger deutscher Nationaltorhüter, der 1978 zum EC Deilinghofen kam, bei der WM 1978 in Moskau wurde er im Spiel gegen die damalige UdSSR zum Helden von Moskau.
  • Kanadier Maurice „Moe“ Lemay
    (1990–1992, Sturm)
Stanley-Cup-Sieger 1987 mit den Edmonton Oilers, er kam 1990 zum ECD und begeisterte die Fans sofort beim ersten Saisonspiel, als er in Essen alle vier Treffer zum 4:3-Erfolg erzielte.
ehemaliger NHL-Spieler der Toronto Maple Leafs, kam zusammen mit Bobby Reynolds nach Iserlohn; zweitbester Scorer in der letzten ECD-Saison 1993/1994
Goalie beim IEC, der 1997 vom DEL-Klub Ratinger Löwen nach Iserlohn in die zweithöchste Spielklasse wechselte.
102-facher polnischer Nationalspieler, Teilnehmer an vier Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen, galt als exzellenter Techniker, kam 1989 zum ECD Sauerland
war zwischen 2003 und 2006 ein Rooster und dabei zwei Jahre Kapitän; schlug dem Verein vor, während des Lockouts Mike York zu lizenzieren
war 2000/01 noch Spieler, danach einige Jahre Co-Trainer in Iserlohn, verbrachte insgesamt neun Jahre beim IEC und bei den Roosters
spielte zwischen 1998 und 2003 im Sauerland, wo er zum DEL-Stammspieler reifte und Nationalspieler wurde
beendete seine DEL-Karriere 2007 in Iserlohn, nachdem er vier Jahre für die Roosters spielte; hatte als Führungsspieler auf und neben dem Eis Bedeutung, weshalb er lange Assistenz-Kapitän war. In seinem 500. und letzten DEL-Spiel durfte er mit Genehmigung der Liga mit der ungewöhnlichen Rückennummer 500 auflaufen.
war zwei Jahre lang in Iserlohn; in seinem letzten, nach dem er seine Spielerkarriere ganz beendete, auch Kapitän
NHL-Spieler, der während des Lockouts 2004/05 für die iserlohn Roosters spielte
NHL-Spieler, der während des Lockouts 2004/05 für die iserlohn Roosters spielte

Teilnahmen von Spielern am All-Star-Game

(Jahr/Team und Position in Klammern)

Trainer

Bisherige Trainer
Saison Trainer Saison Trainer
vor 1954 wechselnd 1984–1985 Kanada Ricki Alexander
1954–1961 Kanada Charles McCuaig 1985–1987 Tschechien Jan Eysselt
1961/62 Kanada Victor Leury 1987 Tschechien Jaroslav Pouzar
1962/63 Kanada Harry-Henry Craig 1987 Deutschland Otto Schneitberger
1963–1965 Kanada Jim Taylor 1988/89 Deutschland Peter Gailer
1965 Kanada James Jones 1989–1991 Slowakei Jozef Golonka
1965–1971 Deutschland Horst Kubik 1991 Kanada Bruce Keller
1971–73 Tschechien Jiří Hanzl 1991–1992 Kanada Mark Taylor
1973/74 Deutschland Dieter Hoja 1992/93 Kanada Steven Polgar
1974 Großbritannien Sandy Archer 1993/94 Kanada Bill Lochead
1974–1978 Deutschland Dieter Hoja 1994–1997 Deutschland Peter Gailer
1978–1981 Tschechien Jaroslav Walter 1997–2003 Vereinigte Staaten Greg Poss
1981 Deutschland Otto Schneitberger 2003 Kanada-Großbritannien Dave Whistle
1981–1982 Finnland Jorma Siitarinen 2003–2006 Kanada Doug Mason
1982 Tschechien Vladimír Cechura 2006/07 Kanada Geoff Ward
1982/1983 Deutschland Dieter Hoja 2007/08 Kanada Rick Adduono
1983/1984 Deutschland Gerhard Kießling 2008/09 Kanada Steve Stirling
1984 Deutschland Heinz Zerres seit 2009 Deutschland Ulrich Liebsch

Anfangs wechselten die Trainer häufig, bis schließlich Charles McCuaig 1954 der erste feste Coach wurde. Er blieb bis 1961 und verzeichnete erste Erfolge. Es folgten fast jährlich neue kanadische Trainer bis von 1965 bis 1971 der erste Deutsche, Horst Kubik, länger hinter der Bande stand. Nach ihm kam der erste hauptberufliche Trainer der Vereinsgeschichte Jiří Hanzl. 1973 wurde aus finanziellen Gründen der Dortmunder Dieter Hoja verpflichtet, der fünf Jahre blieb. Der zweite Tscheche hinter der Bande wurde Jaroslav Walter. Kurzzeitig war auch Otto Schneitberger Trainer in Iserlohn.

In den nächsten Jahren wechselte man wieder jährlich, so kamen der Finne Jorma Siitarinen, Vladimír Cechura, Dieter Hoja und schließlich der amtierende Meister-Trainer Gerhard Kießling, der aber nach Verpassen der Play-offs entlassen wurde. Neuer Coach wurde Ricki Alexander, der von seinem alten Verein EHC Essen-West auch einige Spieler mitbrachte.Ihm folgte von 1985 bis 1987 Jan Eysselt, der die Insolvenzzeit als Trainer nicht überstand. Kurzzeitig war Jaroslav Pouzar als Spielertrainer tätig.

Der neue Verein ECD Sauerland startete mit Peter Gailer ebenfalls als Spielertrainer bis der Slowake Jozef Golonka übernahm. Anschließend übernahmen wieder einige kanadische Trainer das Amt, bis der Verein wieder Konkurs anmelden musste. Peter Gailer stand anschließend wieder beim neuen Club hinter der Bande. 1997 kam Greg Poss ins Sauerland und blieb solange wie zuvor kein anderer Trainer. 2003 beendete er sein Engagement bei den inzwischen in der Deutschen Eishockey-Liga spielenden Iserlohn Roosters.

Sein Nachfolger Dave Whistle wurde allerdings schon früh entlassen, sodass Doug Mason übernahm. Er schaffte mit dem Team konsequent den Klassenerhalt bis er 2006 zu den Kölner Haien wechselte. Geoff Ward kam von den Edmonton Oilers und blieb ein Jahr. In die Play-offs führte die Roosters schließlich Rick Adduono, dessen Vertrag nach schwierigen Verhandlungen nicht verlängert wurde. Sein Nachfolger wurde Steve Stirling, der bis Februar 2009 im Amt war, bevor er entlassen wurde nachdem Iserlohn aus den Play-off-Rängen gefallen war. Der bisherige Co-Trainer Ulrich Liebsch übernahm anschließend den Posten des Cheftrainers.

Stammverein

Der Stammverein der Iserlohn Roosters GmbH ist der Iserlohner EC e. V., welcher für den Nachwuchsbereich und die zweite Mannschaft der Roosters verantwortlich ist. Derzeit umfasst der Verein 385 Mitglieder (Stand: vor der Saison 2005/06). Weitere Ziele neben dem Spielbetrieb fasste der ehemalige Chef der Nachwuchs-Abteilung Franz Brozè in einer Agenda 2008 zusammen. Diese sieht unter anderem den Bau einer zweiten Eisfläche vor. Eine solche Eisfläche würde übrigens auch der Profimannschaft gefallen, deren Vorstand im Moment den Ausbau der Eissporthalle am Seilersee betreibt. Seit Mai 2006 ist der ehemalige Schiedsrichter-Obmann des DEB Bernd Schnieder Vorsitzender der Young Roosters. Brozè stand für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Hauptaufgabe des neuen Vorstands wird die Gewinnung neuer Sponsoren.

Young Roosters

Die Nachwuchsabteilung des Iserlohner EC wurde 2002, zwei Jahre nach dem DEL-Beitritt der Profis und deren Namenswechsel in „Roosters“, in Iserlohner EC Young Roosters e. V. umbenannt. Und sie gehört nicht erst seitdem zu den besten Deutschlands. Bei einem Etat von 325.000 € unterhält man in dieser Saison sieben Teams aller Altersklassen. Die aktuell rund 160 Spieler werden dabei von zwei hauptamtlichen und neun Trainern auf Honorarbasis unterstützt. Die Ergebnisse sind überzeugend: die Jugend wurde in der Saison 2007/08 Meister und stieg in die DNL auf und die anderen Teams spielen jeweils in den höchsten Ligen der Alterklassen. Es gibt viele Ursachen für diese Erfolge: Zum einen ist Iserlohn die einzige Stadt in NRW und der einzige DEL-Standort überhaupt, an dem Eislaufen Pflichtfach an Grundschulen ist. Dieses Projekt verhilft jährlich rund 20 Grundschülern zum Eishockey. Des Weiteren ist da das 2001 gegründete Projekt ISTI. Die Business and Information Technology School ist Partner bei ISTI, einem Teilzeitinternat mit derzeit 65 Schülern, die zugleich bei den Young Roosters Eishockey erlernen können. Ähnlich verläuft die Kooperation mit der „Internatsschule am Seilersee“.

Die Business and Information Technology School ist Partner der Young Roosters
Teams der Young Roosters in der Saison 2008/09
Mannschaft Liga Spieler
Young Wild Roosters Regionalliga NRW 18
Jugend Deutsche Nachwuchsliga 29
Schüler Schüler-Bundesliga Nord 22
Knaben NRW Liga A 23
Kleinschüler NRW Liga A 24
Bambinis Bambini A. 1 23
Miniroosters kein Ligabetrieb 13

Young Wild Roosters (Iserlohner EC 1b)

Saison Liga Vorrunde Play-offs Endplatzierung
2005/06 Verbandsliga 1 Meister 1
2006/07 Regionalliga NRW 6 Oberliga-Aufstiegsrunde 8
2007/08 Regionalliga NRW 6 Oberliga-Aufstiegsrunde 7
2008/09 Regionalliga NRW 9 Regionalliga-Pokal NRW 9

Ein weiteres Ziel des Iserlohner Eishockeys war die Etablierung einer zweiten Mannschaft im Seniorenbereich mit vornehmlich jungen Spielern, den „Young Wild Roosters“ in der Regionalliga. Als Vorbild dienen hier die Eisbären Juniors Berlin. Dieses Vorhaben gelang nach dem Aufstieg aus der Verbandsliga in der ersten Saison schnell. Auch die Oberliga-Aufstiegsrunde wurde bereits mehrmals erreicht, dort scheiterte man dann allerdings bisher.

Bekannte Spieler des Nachwuchses

Sergei Samsonow, der bei den Boston Bruins in der NHL spielt und dort 1998 Rookie des Jahres wurde spielte bei einem Nachwuchsturnier in Iserlohn noch für den HC ZSKA Moskau. Zusammen mit vier russischen Mannschaftskameraden blieb er danach für ein Jahr bei einer Gastfamilie und spielte in dieser Zeit für den ECD-Nachwuchs.

Spielstätten

Seit der Stationierung der kanadischen Truppen gab es eine Eissporthalle im Hemeraner Vorort Deilinghofen, der zugleich Gründungsort des Eishockeys im Sauerland ist. In den ersten Jahren war die Eissporthalle Deilinghofen unüberdacht, seit 1959 aber mit genügenden Schutzvorrichtungen gegen Wind und Wetter ausgestattet. Die Halle fasste am Ende 1.500 Zuschauer und galt damals als stimmungsreicher Hexenkessel. 1999, im Jahr des 40. Gründungsjubiläums des ECD, wurde die Eishalle in Deilinghofen unter heftiger Kritik der Einheimischen und vieler Fans abgerissen.

Mit dem Abzug der Kanadier wurde der Betrieb der Eishalle für den ECD zu kostenintensiv, weshalb in der Nachbarstadt Iserlohn eine modernere Anlage errichtet wurde. Einige Lokalpolitiker und Unternehmer setzten sich für die damalige Kreisstadt als Standort ein. Seit 1971 spielten der ECD, IEC, beziehungsweise die Roosters am Seilersee vor Rängen für maximal 4.500 Zuschauern. Dieses Limit wurde seit der Eröffnung der Eissporthalle Iserlohn inoffiziell einige Male durchbrochen. Der Ruf als Hexenkessel blieb auch in der neuen Halle bis heute bestehen.

Im Rahmen der Modernisierung vieler DEL-Stadien wurde auch die „Puckhöhle“ am Seilersee in mehreren Ausbaustufen erweitert und umgestaltet. Zuerst wurde die Sitzplatztribüne um eine Empore aufgestockt, auf der neben Gastronomiebereich und Sitzplätzen für die VIPs auch die Stadionsprecherkabine seinen neuen Platz fand. Ein zweiter Schritt wurde in der Sommerpause 2007 realisiert. Auf der Nordseite entstanden weitere VIP- und Sitzplätze und die Haupttribüne wurde um einige Stufen und einen Gastronomiebereich für alle Stehplatzbesucher erweitert. In der dritten Ausbaustufe wird im Sommer 2009 das ehemaligen Restaurant einer Sitzplatztribüne weichen. Weitere An- und Umbauten wie Vergrößerung der Mannschaftskabine, neue Büros u.ä. werden die Modernisierung der Halle komplettieren. Dabei soll die Kapazität der Eissporthalle die Marke von 5.000 Plätzen nicht überschreiten.

Die Eissporthalle Iserlohn in der Rückansicht
Zuschauerstatistik der letzten fünf Jahre
Saison Heimspiele Zuschauer Zuschauer pro Spiel
2008/09 26 100.473 ø 3.864
2007/08 31 124.992 ø 4.032
2006/07 26 87.182 ø 3.353
2005/06 26 90.354 ø 3.475
2004/05 26 95.953 ø 3.691

(Angegeben ist die Gesamtauslastung der ganzen Saison. (Hauptrunde + Play-Offs, sofern erreicht))

Vereinskultur

Fans und Rivalitäten

Die Fans der Iserlohn Roosters gelten seit jeher als stimmungsvoll und begeisterungsfähig, Kommentatoren sprechen häufig vom „Hexenkessel am Seilersee“. Allerdings gibt es Stimmen innerhalb der Fangemeinde, die die Stimmung in früheren Jahren als noch besser empfanden. Es gibt 21 offizielle Fanclubs, von denen die meisten seit 1999 im Iserlohner Fan-Projekt zusammengefasst sind.

Seit Jahrzehnten besteht eine Rivalität zu den Fans aus Essen. Diese gipfelte im „Messerwurf von Essen“ am 21. Januar 1994, als Fans des damaligen EHC Essen-West, angetrieben von einer schlechten Schiedsrichter-Leistung, Gegenstände wie zum Beispiel ein Messer und zwei Stahlkugeln auf die Spielfläche warfen. Die Iserlohner Spieler wollten daraufhin nicht mehr auflaufen und wurden dabei auch von der Vereinsführung unterstützt, obwohl ein hoher Punkteverlust möglich gewesen wäre. Der Unparteiische Mrachatz aus Amberg brach die Partie ab, die später dann zu gunsten der Sauerländer gewertet wurde. Gründe für diese Hassliebe liegen in der geografischen Nähe, vielen Spielzeiten in einer Spielklasse, der etwa gleichen Teamstärke und vielen wechselseitigen Transfers zwischen Essen und Iserlohn. In den 1980er Jahren waren dies beispielsweise Earl Spry, Bruce Hardy, Dave Inkpen, Gordon Blumenschein und der Trainer Ricki Alexander, in letzter Zeit sind da vor allem Jimmy Waite, Petr Fical, Roland Verwey, Ralph Intranuovo, Alexej Dmitriev sowie der aktuelle Roosters-Spieler Michael Wolf zu nennen.

Mit den Fans der DEG Metro Stars bestand von Mitte der 1980er Jahre bis Ende der 1990er Jahre eine enge Fanfreundschaft. Diese ist allerdings 1999 in der Zweitliga-Play-off-Runde aufgrund einer sehr emotional geführten Serie zerbrochen und in eine Rivalität ausgeartet. Eine Fanfreundschaft verbinden die Fans der Roosters heute nur noch mit den Anhängern der Hannover Indians. In früheren Zeiten noch trennten beide Fan-Gruppierungen eine Feindschaft, da bei einem Spiel am Pferdeturm Anfang der 1960er Jahre Deilinghofer Fans verprügelt und Autoreifen zerstochen wurden.

Bemerkenswert ist auch, dass die Sauerländer deutschlandweit die längste Tradition haben, Sonderzüge zu veranstalten. Der erste Zug dieser Art, startete bereits 1977 anlässlich der Bundesliga-Aufstiegsspiele gegen den AEV gen Augsburg. Mittlerweile sind 41 Sonderzüge aus Iserlohn zu allen möglichen Eisstadien der Republik aufgebrochen, der bisher letzte Zug fuhr mit etwa 600 Passagieren am 22. Februar 2009 nach Ingolstadt.

Seit der Saison 2004/05 wird das Team von einer Cheerleader-Gruppe, den N’ICE RooStars, unterstützt.

Zur Tradition auf den Rängen wurde das Lied Sauerland der lokal bekannten Band Zoff. Daneben gibt es noch ein Iserlohn- und ein IEC-Lied. Das wohl beliebteste Lied der Waldstädter aber ist Rama Lama Ding Dong von Rocky Sharpe and the Replays, das bei eigenen Toren gespielt wird.

Literatur

  • Rainer Tüttelmann: Eis Cracks Duelle, 20 Jahre EC Sauerland Deilinghofen EV. Selbstverlag, Deilinghofen 1979.
  • Bernhard Heck: Eishockeyfaszination im Sauerland. ECD Iserlohn. Der ECD eine Institution im Sauerland. press line, Essen-Mannheim 1987.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ECD-Chronik, Teil 2
  2. ECD-Chronik, Teil 3
  3. ECD-Chronik, Teil 4
  4. ECD-Chronik, Teil 4
  5. ECD-Chronik, Teil 5
  6. ECD-Chronik, Teil 8
  7. ECD-Chronik, Teil 9
  8. ECD-Chronik, Teile 10, 11 und 12
  9. ECD-Chronik, Teil 12
  10. ECD-Chronik, Teil 14
  11. ECD-Chronik, Teil 15
  12. ECD-Chronik, Teil 17
  13. ECD-Chronik, Teil 17
  14. ECD-Chronik, Teil 18
  15. ECD-Chronik, Teil 18
  16. ECD-Chronik, Teil 19
  17. Der Spiegel: Sodom und Gomorrha, vom 14.12.1987
  18. Der Spiegel: Kalter Hammel, vom 11.01.1989
  19. ECD-Chronik, Teil 20
  20. ECD-Chronik, Teil 22
  21. ’’Die Welt’’: Iserlohner Hühner wagen sich aufs Glatteis, vom 24.07.2000
  22. ’’Die Welt’’: Der nette Mensch muss gehen, vom 6.10.2003
  23. ’’Die Welt’’: Kleiner Etat, große Leistung, vom 29.10.2008
  24. DerWesten.de: Roosters so erfolgreich wie nie, vom 25.06.2008

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