- Mario Ohoven
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Mario Ohoven (* 18. Mai 1946 in Neuss) ist ein deutscher Finanzvermittler und Anlageberater. Er war bis 2005[1] geschäftsführender Gesellschafter der in Düsseldorf ansässigen Investor- und Treuhand GmbH und ist Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Europäischen Vereinigung der Verbände kleiner und mittlerer Unternehmen CEA-PME (Confédération Européene des Associations de Petites et Moyenne Entreprises).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang und Tätigkeit als Wirtschaftsberater
Mario Ohoven entstammt einer traditionsreichen Unternehmerfamilie, die seit 1810 Papier herstellte und eine Hanfspinnerei betrieb.
Ohoven selbst erlernte den Beruf des Bankkaufmanns und ist seit Mitte der 1970er Jahre als Anlageberater tätig. Dabei beschäftigte er sich intensiv mit der Entwicklung steueroptimierter Anlageformen. Nach eigenen Angaben gehört seine Unternehmensgruppe seit über 20 Jahren zu den deutschen Marktführern auf dem Gebiet Vermögensanlagen. Das Volumen der betreuten Investitionsvorhaben beträgt, wiederum laut Eigenwerbung aus dem Jahr 2004, fast drei Milliarden Euro.
Ohoven erstellt Wirtschafts- und Kapitalmarktprognosen für Kunden aus dem Banken-, Wirtschafts- und Medienbereich und verweist in diesem Zusammenhang auf seine frühzeitigen Warnungen vor krisenhaften Entwicklungen auf den weltweiten Kapitalmärkten (so vor dem Absturz der Technologiewerte 2000/2001 und vor Bilanzmanipulationen im Jahr 2002). Er gibt als Finanzexperte Interviews in Funk und Fernsehen, wird als Referent auf Veranstaltungen und Symposien eingeladen und ist Gast bei TV-Talkshows. Ohoven ist Autor des Buches Die Magie des Power-Selling,[2] das in zwölf Sprachen übersetzt wurde und lange Zeit in einschlägigen Bestsellerlisten vertreten war. Darin stellt er eine so genannte „Erfolgsstrategie für perfektes Verkaufen“ vor.
Seit 1998 ist Ohoven Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), dessen Wirtschaftssenat er bereits seit 1997 leitete.
Mario Ohoven ist auch als Filmproduzent tätig.
Auszeichnungen
1999 erhielt Ohoven den Europa-Preis des Europäischen Wirtschaftsinstituts (EWI) in der Schweiz. 2001 erhielt er den Oscar des deutschen Mittelstandes und wurde mit dem Mittelstandspreis Kustos des mittelständischen Unternehmertums geehrt.
Verfahren gegen Ohovens Finanzdienstleistungsunternehmen
2002 geriet Mario Ohoven in die Kritik, als er von einem Rentner verklagt wurde, der sich 1997 mit 125.000 Euro an dem von Ohoven vertriebenen Filmfonds Cinerenta I beteiligt hatte.[3] Auf das Geschäft hat sich der Kläger nach seiner Darstellung nur eingelassen, weil Ohovens Verkäufer ihm zuvor versichert hätten, er gehe kaum ein Risiko ein und bekomme binnen 18 Monaten knapp 80 Prozent seines Einsatzes durch Ausschüttungen des Fonds zurück. Diese Versprechungen waren haltlos und in zweiter Instanz bekam der Rentner Recht. Die Differenz zwischen den erhaltenen Ausschüttungen und der Beteiligungssumme musste dem Mann zurückerstattet werden.
Laut Stern[4] haben 232 Investoren die Investor Treuhand in einem Sammelverfahren auf Zahlung von 16,7 Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Die Forderung steht im Zusammenhang mit den Verlusten eines durch die Investor Treuhand empfohlenen Immobilienfonds. Ohovens Anwalt betrachtet die Ansprüche als überhöht bzw. verjährt.
In Juli 2007 wurde die Cinerenta GmbH, deren Mehrheitsgesellschafter Ohoven ist, wegen Kapitalanlagebetruges zu Schadensersatzleistungen in Höhe von 40.000 Euro an einen Anleger verurteilt. Die im Prospekt (für einen durch die Investor Treuhand vertriebenen Fonds) erwähnte Versicherung, die für den Erlösausfall gerade stehen sollte, war in Wirklichkeit eine Briefkastenfirma aus Panama.[5]
Die Vertriebsgesellschaft Investor- und Treuhand wurde 2005 in Berintreg umbenannt und ist in Insolvenz. Die Insolvenzverwalterin fordert von Ohoven 7 Millionen Euro zurück, die dieser unrechtmäßig aus der Gesellschaft entnommen haben soll.[6][7]
Im Juli 2010 wurde Ohoven in erster Instanz erstmals persönlich zu Schadensersatz an Anleger der Cinerenta Medienfonds II und IV verurteilt, weil er eine 20%ige Provision verheimlicht haben soll.[8]
Der Bundesgerichtshof (BGH) als höchste Instanz hat am 15. Juli 2010 die Klage auf Schadenersatzansprüche gegen Mario Ohoven abgewiesen. Ohoven sei nicht für die von den Klägern behaupteten Fehler in Cineranta-Prospekten verantwortlich und eine Haftung daher ausgeschlossen.[9]
Das OLG München hat am 19. Januar 2011 ein am 20. Juli letzten Jahres gegen Mario Ohoven ergangenes Urteil in einer Berufungsverhandlung aufgehoben. Zugleich wurde die Klage im Zusammenhang mit Fonds der Cinerenta letztinstanzlich abgewiesen (AZ 20U 4113/10).
Ehrenamtliche Tätigkeit
Mario Ohoven ist außerdem Jurymitglied bei „Top 100", der Auszeichnung für die innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand. [10]
Familie
Mario Ohoven ist verheiratet mit der UNESCO-Botschafterin Ute-Henriette Ohoven[4] und hat mit ihr eine Tochter, Chiara, und einen Sohn, Michael. Chiara Ohoven (* 1985) schrieb im Sommer 2005 als Urlaubsvertretung die überregionale Klatschkolumne der Bild-Zeitung und wurde daraufhin zum „Promi des Jahres 2005“ gewählt. Sie studiert seit April 2006 Modedesign in Mönchengladbach.[11][12] Michael Ohoven ist Filmproduzent[13] und lebt in Los Angeles.
Kuriosa
Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Ohoven, nachdem er in einer Pressekonferenz einen Forderungskatalog seines Verbandes vorgestellt hatte und diesen in einem Interview anschließend noch einmal erläutern sollte. Aufgrund mangelnder Vorbereitung sah er sich aber nicht in der Lage, die Fragen des Reporters zu beantworten und verwies immer wieder darauf, dass man alles in der Broschüre des Verbandes nachlesen könne. Dann brach er das Interview brüsk ab, indem er auf seine Uhr blickte und rief: 'Ich muss weg!' Dieser Satz wurde von Stefan Raab in seiner Sendung TV total zum Inhalt eines häufig eingespielten Videoclips.
Weblinks
- Homepage von Mario Ohoven
- Literatur von und über Mario Ohoven im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mario Ohoven in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Mario Ohoven verkauft seine Firma, Manager-Magazin, 16. März 2005
- ↑ Die Magie des Power-Selling, 2004 in der 13. Auflage erschienen im Verlag Redline (ISBN 363603023X)
- ↑ Sauber, Mann, Manager-Magazin, 25. Januar 2002
- ↑ a b Stern 32/2006: Miss Moneypenny
- ↑ Gericht verurteilt Cinerenta zum Schadensersatz, FTD, 20. Juli 2007
- ↑ [1], Wirtschaftswoche, 13. März 2010
- ↑ [2], Welt, 28. März 2010
- ↑ Glamour, Prominente, Charity – und jetzt auch ein Urteil, Handelsblatt, 22. Juli 2010; LG München I, Az.: 28 O 22982/09, 28 O 20885/09, 28 O 24007/09, 28 O 21862/09
- ↑ PRESSEMITTEILUNG/DDP DIRECT Großer Erfolg für Mario Ohoven: BGH schmettert Klagen ab
- ↑ Internetseite der compamedia GmbH - Mentor der besten Mittelständler Die „Top 100“-Jury
- ↑ Angaben von der offiziellen Homepage von C. Ohoven
- ↑ http://de.sternchen.wikia.com/wiki/Chiara_Ohoven
- ↑ Oscar-Produzent Michael Ohoven ist der Unbekannte der Familie, Die Welt, 8. März 2006
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