Helmut Wobisch

Helmut Wobisch

Helmut Wobisch (* 25. Oktober 1912 in Wien; † 20. Februar 1980 ebenda) war ein österreichischer Musiker und Kulturmanager.

Helmut Wobisch studierte Philosophie und Chemie an der Universität Wien, gleichzeitig besuchte er die Wiener Musikakademie. 1936 wurde der Trompeter Bühnenmusiker an der Wiener Staatsoper.

Nach dem „AnschlussÖsterreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde Wobisch, der seit 1. Mai 1933 (zunächst illegales) Mitglied der NSDAP gewesen war (Mitgliedsnummer: 1.529.268)[1], der Titel eines Kammermusikers verliehen. 1939 wurde Wobisch Mitglied der Wiener Philharmoniker und von der Bühnenmusik in das Staatsopernorchester befördert. Während der Nazizeit war er Leiter der Bläserausbildung der Hitlerjugend im Gebiet Wien sowie Mitglied der SS. Von den NS-Behörden wurde er als „gut unterrichteter“ Informant geführt.

Nach dem Krieg wurde Wobisch aufgrund des Verbotsgesetzes aus dem Orchester der Wiener Staatsoper entlassen. 1950 wurde er wieder eingestellt. Von 1954 bis 1968 war der Solotrompeter Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker. Ab 1953 hatte er einen Lehrauftrag an der Wiener Musikakademie inne. 1958 wurde ihm der Titel „Professor“ verliehen. 1967 erhielt Wobisch das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Als Solotrompeter ist Helmut Wobisch auf verschiedenen Schallplattenaufnahmen zu hören, unter anderem mit den Zagreber Solisten.

1969 gründete Wobisch gemeinsam mit Jakob Stingl den Carinthischen Sommer in Ossiach. Bis zu seinem Tod war Wobisch Intendant des Festivals.

Literatur

  • Andreas Lang (Hrsg.): Opfer, Täter, Zuschauer. 70 Jahre danach. Die Wiener Staatsoper und der „Anschluss“ 1938. Edition Wiener Staatsoper II, Wien 2008 (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung an der Wiener Staatsoper, 10. März - 30. Juni 2008).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Kiel 2004, CD-ROM-Lexikon, S. 7874.

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