- Henkenhagen
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Ustronie Morskie Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Kołobrzeg Geographische Lage: 54° 13′ N, 15° 45′ O54.21527777777815.750277777778Koordinaten: 54° 12′ 55″ N, 15° 45′ 1″ O Einwohner: 1.800 Postleitzahl: 78-111 Telefonvorwahl: (+48) 94 Kfz-Kennzeichen: ZKL Wirtschaft und Verkehr Zweige: Tourismus Straße: Kołobrzeg – Koszalin Schienenweg: Kołobrzeg – Koszalin Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Fläche: 57,27 km² Einwohner: 3.628 (30. Juni 2008[1]) Verwaltung (Stand: 2007) Gemeindevorsteher: Stanisław Zieliński Adresse: ul. Chrobrego 68
78-111 Ustronie MorskieWebpräsenz: www.ustronie-morskie.p Ustronie Morskie (deutsch: Henkenhagen) ist ein polnischer Bade- und Kurort an der westpommerschen Ostseeküste östlich der Hafenstadt Kołobrzeg (Kolberg) und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Im Powiat Kołobrzeski, dem sie kreisangehörig ist, gilt die Gemeinde heute als größtes Ostseebad.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt etwa 10 km östlich von Kołobrzeg im mittleren Küstenabschnitt der polnischen Ostseeküste.
Verkehrstechnisch angebunden wird Ustronie Morskie durch die das Gemeindegebiet durchneidende Landesstraße 11 (droga krajowa 11) zwischen Kołobrzeg und Słupsk (Stolp), sowie die parallel verlaufende Bahnlinie Stettin – Danzig.
Geschichte
Nachdem die Bevölkerung bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Fischfang lebte, entwickelte sich ab 1850 der Fremdenverkehr recht schnell und das ländliche Henkenhagen beherbergte zeitweise mehr Feriengäste als das benachbarte, größere Kolberg, was nicht zuletzt daran gelegen haben mag, dass im Ort ein angeblicher Wunderdoktor praktizierte, der zusätzliche Kurgäste anlockte.
Als Henkenhagen 1899 an das Schienennetz der Bahn angebunden wurde, nahm die Zahl der anreisenden Kurgäste noch einmal stark zu und die bisher das Ortsbild bestimmenden Bauernhöfe, Fischerhäuser und strohgedeckten Katen wichen nach und nach Hotels und Pensionen. Das Kurhaus wurde renoviert und vergrößert, was Henkenhagen endgültig zum modernen Badeort werden ließ.
In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war Henkenhagen eines der bekanntesten Bäder an der Ostseeküste überhaupt und lockte hauptsächlich Gäste aus dem Großraum Berlin, aber auch aus Bayern oder dem Rheinland an. Die Zahl der Einwohner stieg von 1.103 im Jahre 1910 auf 1.658 im Jahre 1939.
Während der Naziherrschaft ab 1933 und des Zweiten Weltkrieges lief der Kurbetrieb zunächst unvermindert weiter, obwohl sich die Umstände zusehends schwieriger gestalteten. So wurde beispielsweise das bekannte Hotel Strandschloss von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und die Frauen des Ortes zwangsverpflichtet dort Handarbeiten zugunsten der im Krieg befindlichen deutschen Truppen auszuführen. Die privat anreisenden Kurgäste wurden weniger und mit der Zeit durch KdF-Urlauber ersetzt, die durch monatliche Kinovorführungen oder Tanzveranstaltungen der Dorfjugend in den vorhandenen Lokalitäten unterhalten werden mussten.
Nach der Kapitulation Deutschlands 1945 geriet Henkenhagen zunächst unter sowjetische Besatzung und wurde ab 1946 dann polnisches Staatsgebiet. Aus dem bisher deutschen Henkenhagen wurde zunächst das polnische Ustronie Nadmorskie und später dann Ustronie Morskie. In den Nachkriegsmonaten bis noch 1947 wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben. Durch die Ansiedlung polnischer Neusiedler änderte sich zwar die Nationalität der Bewohner, an der Bestimmung des Ortes änderte sich aber dadurch nichts. Bis heute ist Ustronie Morskie ein malerischer Badeort, der Gäste aus ganz Polen, aber auch anderen europäischen Staaten beherbergt und sich seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union 2004 mehr und mehr zu einem internationalen Tourismuszentrum entwickelt.
Sehenswürdigkeiten
Die Attraktion Ustronie Morskies ist der 10 Kilometer lange, buhnengestütze, weiße Sandstrand, der den Ort bis heute zu einem besonderen Anziehungspunkt der Ostsee macht. Aber auch die Strandpromenade und der abwechslungsreiche Ortskern mit vielen Restaurants, Lokalen und kleinen Läden laden zum Flanieren und Verweilen ein.
Sehenswert ist auch der ausgedehnte Kolberger Wald mit den Naturdenkmalen Bolesław- und Warcisław-Eiche.
Gemeinde
Die Landgemeinde (gmina wiejska') Ustronie Morskie hat eine Fläche von 57 Quadratkilometern, auf der etwa 3.600 Einwohner leben und setzt sich aus folgenden 6 Ortsteilen zusammen:
- Ustronie Morskie
- Gwizd (Quid)
- Kukinia (Quetzin)
- Kukinka (Neu Quetzin)
- Rusowo (Rützow)
- Sianożęty (Ziegenberg)
Die Gemeinde umfasst weitere fünf Dörfer, die nicht den Status eines Ortsteils (sołectwo) haben: Olszyna (Ulrichshof), Bagicz (Bodenhagen), Malechowo (Malchowbrück), Wieniatowo (Wendhagen)
Verweise
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Ustronie Morskie
- Geschichte und Genealogie der Stadt und des Kreises Kolberg
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
Städte und Gemeinden im Powiat KołobrzeskiStädte: Kołobrzeg (Kolberg)
Landgemeinden: Dygowo (Degow) | Gościno (Groß Jestin) | Kołobrzeg - Gmina (Kolberg - Land) | Rymań (Roman) | Siemyśl (Simötzel) | Ustronie Morskie (Henkenhagen)
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