- Henri Lebesgue
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Henri Léon Lebesgue [ɑ̃ʁiː leɔ̃ ləˈbɛg] (* 28. Juni 1875 in Beauvais; † 26. Juli 1941 in Paris) war ein französischer Mathematiker. Er verlor seinen Vater, einen Setzer, früh durch Tuberkulose und konnte nur dank der Unterstützung seiner hart arbeitenden Mutter höhere Schulen besuchen, auf denen er glänzende Noten bekam. Er studierte von 1894 bis 1897 an der École normale supérieure und unterrichtete 1899-1902 als Gymnasiallehrer in Nancy. Dort gelang ihm auch die Entdeckung des nach ihm benannten Integrals (Sur une généralisation de l'intégrale définie, Comptes Rendus 1901). Nachdem er darüber auch 1902 (Intégrale, Longueur, Aire, Annali di Mathematica) promovierte, erhielt er seine erste Universitätsstelle in Rennes. 1906 erhielt er eine Professur für Mechanik in Poitiers. In Anerkennung seiner Leistungen hielt er währenddessen aber schon Kurse am College de France, aus denen die Bücher Lecons sur la integration et la recherche des fonctions primitives (1904) und Lecons sur les series trigonometriques (1906) hervorgingen. 1910 erhielt er eine Assistentenstelle an der Sorbonne, wo er 1918 Professor wurde. Ab 1921 wurde er Professor am College de France.
Er erweiterte den Integralbegriff und begründete damit die Maßtheorie. Nach ihm benannt sind das Lebesgue-Maß und das Lebesgue-Integral. Das Lebesgue-Maß verallgemeinerte die vorher verwendeten Maße (wie das Jordan-Maß) und wurde ebenso wie das dazugehörige Lebesgue-Integral bald zum Standardwerkzeug in der reellen Analysis.
Die Wichtigkeit der Lebesgueschen Ideen liegt darin, dass seine Integrationstheorie (die des Lebesgue-Integrals) eine Reihe nützlicher Eigenschaften hat, die dem Riemann-Integral fehlten (etwa Vollständigkeit).
Viele grundlegende Sätze auf diesem Gebiet stammen von ihm, so zum Beispiel der Satz von Lebesgue.
Neben seiner Integrationstheorie arbeitete er außerdem an Fourierreihen, Potentialtheorie und anderen Problemen der Analysis. Außerdem beschäftigte er sich mit Geometrie und der Geschichte der Mathematik. Auch die Lebesgue’sche Überdeckungsdimension ist mit seinem Namen verbunden.
Er war von 1903 bis 1916 verheiratet und hatte zwei Kinder.
Literatur
- T. Hawkins Lebesgue's theory of integration - Its origins and development, Madison (Wisconsin), London 1970, Chelsea 1979
- Denjoy, Montel, Felix, Henri Lebesgue, L´Enseignement Mathematique 1957
Weblinks
- Henri Léon Lebesgue im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Kahane Naissance et posterite de l´integral de Lebesgue, Gazette Math. 2001
- Auswahl an Arbeiten von Lebesgue
Personendaten NAME Lebesgue, Henri Léon KURZBESCHREIBUNG französischer Mathematiker GEBURTSDATUM 28. Juni 1875 GEBURTSORT Beauvais STERBEDATUM 26. Juli 1941 STERBEORT Paris
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