- Henry Le Chatelier
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Henry Louis Le Chatelier (* 8. Oktober 1850 in Paris; † 17. Juni 1936 in Miribel-les-Èchelles, Département Isère) war ein französischer Chemiker, Metallurge und Physiker, der wichtige Beiträge zur Thermodynamik lieferte.
Le Chatelier war der Sohn des Bergbauingenieurs und Unternehmers Louis Le Chatelier. Er interessierte sich bereits während der Schulzeit für Chemie, Metallurgie und Mathematik, zumal sein Vater Bergbauingenieur war. Nach Abschluss der Schule studierte er an der École Polytechnique ab 1869 sowie an der École national Superieure des Mines und besuchte zusätzlich Chemievorlesungen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums unterrichtete er zwischen 1878 und 1925 Chemie, nacheinander an der École des Mines, am Collège de France und an der Sorbonne. Im Jahr 1907 avancierte er zum Generalinspekteur der École des Mines.
Im Jahr 1888 formulierte er ein thermodynamisches Prinzip, das heute als Prinzip vom kleinsten Zwang oder Le-Chatelier-Braun-Prinzip bezeichnet wird. Nach diesem Prinzip versucht ein System, das sich im Gleichgewichtszustand befindet, von außen einwirkende Zwänge (Änderung von Zustandsgrößen) durch eine Anpassung der anderen Zustandsgrößen zu kompensieren. Le Chatelier beschäftigte sich auch mit der spezifischen Wärmekapazität von Gasen bei hohen Temperaturen und ersann ein thermoelektrisches Pyrometer, mit dem man Temperaturen unterhalb des Bereichs eines Quecksilberthermometers messen konnte.
Le Chatelier setzte sich für eine breitere Anwendung der Chemie in der französischen Industrie ein; seine Forschungen zahlten sich bei Erzeugnissen wie Ammoniak, Zement, Stahl und Keramik aus. Zu seinen Werken gehört u. a. De la méthode dans les sciences expérimentales (1936). Le Chatelier war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Institutionen und erhielt diverse Auszeichnungen.
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