Herdringen

Herdringen
Herdringen
Stadt Arnsberg
Wappen von Herdringen
Koordinaten: 51° 25′ N, 7° 58′ O51.4219444444447.9655555555556Koordinaten: 51° 25′ 19″ N, 7° 57′ 56″ O
Fläche: 9,880 km²
Einwohner: 3.937 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59757
Vorwahl: 02932

Herdringen ist ein Stadtteil von Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ortsteil Herdringen liegt südlich der Stadtteile Neheim und Hüsten im nord-westlichen Bereich der Stadt Arnsberg. Vorteilhaft ist die Nähe zu dem Hauptzentrum Neheim und zu dem Nebenzentrum Hüsten. Zwar liegt Herdringen in einer sehr ländlich geprägten Umgebung der Provinz, dennoch ist der Ortsteil durch das Gewerbegebiet „Wiebelsheide“ auch ein wichtiger Standort für Gewerbeansiedlungen.

Geschichte

Eingemeindung

Bis zur Eingemeindung in die Stadt Arnsberg nach den Bestimmungen des Sauerland-Paderborn-Gesetzes war Herdringen eine selbständige Gemeinde im Amt Hüsten, deren Verwaltungsaufgaben von den Städten Arnsberg und Sundern übernommen wurden. Am 1. Januar 1975 wurde Herdringen mit weiteren elf Gemeinden in die Stadt Arnsberg eingegliedert.[1]

Geschichte

Die Gründung Herdringens erfolgte wahrscheinlich im 9. Jahrhundert. Damals lag Hustanne (heute: Hüsten) im Grenzgebiet zwischen den Westfalen und den Engern. Damit begann dort eine Rodeperiode, die um 900 n. Chr. abgeschlossen war. Dabei wurden in der Hüstener Mark zahlreiche Orte angelegt, die mit "hausen" endeten. Einer dieser Neugründungen hieß Herdringhausen, welche sich zu einer Gruppensiedlung entwickelte.

Herdringen wurde das erste Mal um 860 n. Chr. urkundlich in Quellen des Klosters Corvey erwähnt. Im Jahre 1376 wurde zum ersten Mal das Rittergut Herdringen, aus dem später das Schloss Herdringen wurde, genannt. Ein Egbert von Herdringen (später genannt Schade) wurde 1196 erwähnt. In der Folge wechselte das Gut und die dazu gehörigen Höfe mehrfach den Besitzer. Seit 1618 ist die Familie von Fürstenberg in Herdringen ansässig.

Wappen

Wappen Herdringen Blasonierung:

Von Rot und Gold geteilt, oben ein auf der Teilungslinie wachsendes goldenes T-förmiges Kreuz, an dessen Armen je ein Glöckchen hängt, unten zwei rote Balken. Beschreibung: Das Kreuz und die beiden Glöckchen sind Sinnbild des Heiligen Antonius als Kirchenpatron von Herdringen. Die zwei roten Balken auf goldenem Grund sind dem Wappen der Freiherren von Fürstenberg entnommen, die seit 1618 hier ansässig sind. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 21. Januar 1965.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1933 1939 2010[3]
Einwohnerzahl 573 619 766 802 922 1077 1134 1175 3937

Sehenswertes

Schloss Herdringen

Schloss Herdringen

Der neugotische Teil des Herdringer Schlosses wurde im 19. Jahrhundert nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Ernst Zwirner im Stil des englischen "Castle Gothic" erbaut. Es war der Hauptsitz der Freiherren von Fürstenberg-Herdringen.

Schloss Herdringen gilt als einer der bedeutendsten neugotischen Schlossbauten Westfalens. Die Parklandschaft wurde im 19. Jahrhundert von dem romantischen Landschafts- und Gartengestalter Maximilian Friedrich von Weyhe entworfen.

Heute dient die Anlage auch als Veranstaltungsort etwa für Konzerte mit Peter Fox, Roger Cicero, den Fantastischen Vier oder für einen Auftritt von Atze Schröder.

Freilichtbühne Herdringen

Die Freilichtbühne Herdringen ist eine Freilichtbühne mit etwa 800 Plätzen. Zu ihren Besonderheiten zählt das Kinderprogramm.

Vereine

  • SV 1919 Herdringen e.V. (Fußball A-Kreisliga Arnsberg)
  • TC Herdringen (Tennis Club)
  • SV Herdringen (Schachverein)
  • Spielmannszug Herdringen
  • MV Herdringen (Musikverein)
  • TV Herdringen 1902 (Turnverein)
  • Golfclub Sauerland e.V. 1958
  • Zucht-, Reit- und Fahrverein Neheim-Hüsten und Umgebung e.V.
  • Freilichtbühne Herdringen e.V.
  • DPSG Stamm Herdringen

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 152 ISBN 3-87793-017-4
  3. Einwohnerstatistik der Stadt Arnsberg, Stand 31. Dezember 2010

Literatur

  • Ferdinand Voss: Herdringen. Geschichte eines Dorfes. Selbstverlag der Schützenbruderschaft St. Antonius, 1986

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herdringen — Hẹrdringen,   Ortsteil von Arnsberg, Nordrhein Westfalen; Hauptsitz des westfälischen Freiherrengeschlechts (ehemaliger Grafen) von Fürstenberg.   Stadtbild:   Das Schloss erbaute der Kölner Dombaumeister E. F. Zwirner 1848 52 im Stil englischer …   Universal-Lexikon

  • Schloss Herdringen — Schloss Herdringen, 2008 Schloss Herdringen im Arnsberger Stadtteil Herdringen ist Sitz der Freiherren von Fürstenberg und gilt als einer der bedeutendsten neugotischen Profanbauten in Westfalen. Das heutige Schloss wurde in den Jahren 1844 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Egon von Fürstenberg-Herdringen — Franz Egon Freiherr (ab 1843 Graf) von Fürstenberg Herdringen (* 15. August 1818 in Herdringen; † 1. Februar 1902 ebenda) war Fideikommissherr, Politiker und Bauherr des neuen Schloss Herdringen. Franz Egon von Fürstenberg Herdringen… …   Deutsch Wikipedia

  • Freilichtbühne Herdringen — Eingangsbereich Die Freilichtbühne Herdringen ist eine vom gleichnamigen Verein betriebene Freilichtbühne bei Herdringen im Hochsauerlandkreis mit circa 800 überdachten Sitzplätzen. Zu ihren Besonderheiten zählt das Kinderprogramm. Sie ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Denkmale der Stadt Arnsberg — Die Liste der Denkmale der Stadt Arnsberg listet die in der Denkmalliste oder dem Denkmalinventarverzeichnis der Stadt aufgeführten Einträge auf. Denkmalplakett …   Deutsch Wikipedia

  • Kommende Waldenburg — p1p3 Waldenburg Entstehungszeit: um 1000 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Bauweise: Bruchstein Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Waldenburg (Attendorn) — p3 Waldenburg, Blick nach Nord Ost Entstehungszeit: um 1000 …   Deutsch Wikipedia

  • Freiherren von Fürstenberg — Stammwappen der von Fürstenberg Die Freiherren von Fürstenberg sind ein rheinisch westfälisches Adelsgeschlecht. Es führt seinen Namen nach der kurkölnischen Landesburg Fürstenberg in Ense Höingen im Kreis Soest, und wird 1295 mit Hermannus de… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenberg (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der von Fürstenberg Die Freiherren von Fürstenberg sind ein rheinisch westfälisches Adelsgeschlecht. Es führt seinen Namen nach der kurkölnischen Landesburg Fürstenberg in Ense Höingen im Kreis Soest, und wird 1295 mit Hermannus de… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Sauerländer Persönlichkeiten — Die Liste umfasst diejenigen Persönlichkeiten, die im Sauerland geboren oder tätig waren oder es noch sind. Zur regionalen Abgrenzung dient die Definition der Region im Artikel Sauerland. Danach gehören zum Sauerland die Kreise Olpe,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”